Viel Diskussion um Künzels Antrag am Weidhausener Ratstisch
Autor: Lothar Weidner
Weidhausen bei Coburg, Dienstag, 07. März 2017
Über einen Vorstoß des Zweiten Bürgermeisters Manfred Künzel redeten sich die Weidhäuser Gemeinderäte die Köpfe heiß.
           
Zweiter Bürgermeister Manfred Künzel (Freie Bürger) hätte es gerne, wenn die Gemeinde Weidhausen eine Mehrzwecksporthalle bauen würde. Er stellte den Antrag, die Kosten für ein solches Vorhaben zu ermitteln, und zu prüfen, wie hoch Fördermittel und Folgekosten ausfallen würden. Bei der Gemeinderatssitzung gab es lediglich zwei Befürworter dieses Antrags. Die große Mehrheit bügelte das Ansinnen schlichtweg nach eingehender Diskussion ab.
 
Künzel ging davon aus, dass die bisherige Schulturnhalle in einem sehr schlechten Zustand ist und dringend saniert oder für einen Neubau abgerissen werden sollte. Künzel behauptete, dass ein erheblicher Bedarf an Nutzung vorhanden wäre, was vielen Vereinen aus Kapazitätsgründen nicht möglich sei. Eine neue teilbare Sporthalle könnte allen Sportvereinen in Weidhausen die notwendigen und erforderlichen Aktivitäten ermöglichen. Einige Vereine hätten keine geeigneten Räumlichkeiten, so dass das evangelische Gemeindehaus belegt werden muss. Auch Kurse der Volkshochschule und Seniorensport könnten in eine größere Sporthalle verlegt werden. 
  
  Künzel: Der Zeitpunkt ist günstig
 
Es sei nötig, so formulierte es Künzel in dem Antrag, einen Neubau in Schulnähe zu planen, damit dieser von der Schule genutzt werden könnte. Ein geeigneter Standort wäre in der Pestalozzistraße gegenüber der Schule. Der Zeitpunkt für einen Neubau wäre aufgrund der gegenwärtigen Niedrigzinsphase im Kreditbereich und unter Berücksichtigung von Fördermitteln günstig. Auch meinte Künzel, dass die Folgekosten wie Energie und Personalkosten überschaubar seien. Schließlich forderte Künzel die Verwaltung auf, auch die Kosten für eine Sanierung der Schulturnhalle zu ermitteln, damit man vergleichen könne.Ziemlich sauer reagierte Bürgermeister Markus Mönch (parteilos) auf den Antrag. Bereits 2015 habe die Gemeinde aufgrund der Energiewende sich um eine Überprüfung der Fördermöglichkeiten einer energetischen Sanierung ihrer kommunalen Liegenschaften im Rahmen eines Programmes beworben und den Zuschlag erhalten, so auch für die Schulturnhalle. Mönch bezeichnete den Antrag als dilettantisch und begründete dies damit, dass die Schulturnhalle keinesfalls überbelegt sei. Auch die Vereine hätten keinen so großen Bedarf, wie von Künzel geschildert, er sei jedenfalls von keinem bisher angesprochen worden. Zudem habe die Gemeinde Weidhausen in den letzten Jahren einen Kurs der Entschuldung gefahren, sagte Mönch, nachdem er weiteren Argumente Künzels widersprochen hatte.
  
  Mönch: Erst Gutachten abwarten
 
Im April/Mai dieses Jahres würden die Sanierungskosten im Rahmen des Förderprogrammes vorliegen. Ab diesem Zeitpunkt könne man sich weitere Gedanken machen, sagte Mönch. Sein Resümee: "Dem Antrag stimme ich nicht zu." Michael Hofmann (CSU), Dritter Bürgermeister, meinte: "Wir von der Fraktion sind überrascht von dem Antrag zum jetzigen Zeitpunkt." Der Antrag sei falsch und ungut und derzeit das falsche Signal, da ohnehin Straßen- und Kanalsanierungen anstünden, sagte Hofmann. Er hält die Folgekosten eines Neubaus für nicht tragbar. Gemeinderat Bernd Faber von der SPD, die auch geschlossen das Ansinnen Künzels ablehnte, meinte, dass im Augenblick andere Prioritäten zu setzen wären. "Die Halle steht momentan nicht ganz oben", sagte er. Schließlich - ohne dass ein weiterer Beschluss darüber gefasst wurde - vertrat Gemeinderat Peter Biewald von den Freien Bürgern die Meinung, dass erst das energetische Gutachten über die bestehende Schulturnhalle wegen des weiteren Vorgehens abgewartet werden solle, was im Gremium keine Gegenrede auslöste.Der Gemeinderat bestätigte Rolf Werner als Kommandant der Feuerwehr Neuensorg und Alexander Fischer als dessen Stellvertreter.