Druckartikel: VfL Frohnlach: Wachsen, um stark zu bleiben

VfL Frohnlach: Wachsen, um stark zu bleiben


Autor: Daniela Pondelicek

Frohnlach, Sonntag, 25. Februar 2018

Bei der Hauptversammlung stimmen die Mitglieder des VfL Frohnlach mit großer Mehrheit für Fusionsgespräche mit dem TSV Sonnefeld aus.
Hier stehen sich die Mannschaften des VfL Frohnlach und des TSV Sonnefeld noch als Gegner gegenüber. Jetzt streben die beiden Vereine eine Fusion an. Foto: Timo Geldner/Archiv


Der VfL Frohnlach wird von Sorgen geplagt: Es wird immer schwieriger, in den Mannschaften eigenen Nachwuchs einzusetzen und auch für andere Tätigkeiten, die innerhalb des Vereinslebens anfallen, fehlt das Personal. Durch eine Fusion sollen die Kräfte der Region gebündelt und das Problem gelöst werden. Der Vorstand des VfL hat deshalb bei Vereinen der Region ein Fusionsgesuch gestartet. Während der SC Sylvia Ebersdorf eine Fusion zwar nicht grundsätzlich ablehnte, sie aber zum derzeitigen Zeitpunkt nicht eingehen wollte, sprach sich die Mehrheit der Mitglieder des TSV Sonnefeld auf der Hauptversammlung für die Ausarbeitung eines Fusionskonzeptes aus.
Aber sind auch die Mitglieder des VfL mit den Plänen ihres Vorstands einverstanden? Bei der Hauptversammlung des VfL sollte eine Mitgliederumfrage genau diese Frage klären.


Schwerer Schritt

Ulrich Kossack, Vorsitzender des VfL Frohnlach, verteidigte den Schritt des Vorstands vor den Mitgliedern. "Natürlich ist es schwer, Eigenständigkeit aufzugeben, aber jeder, der langfristig denkt, wird zu dem Entschluss kommen, dass eine Fusion die richtige Lösung ist", erklärt er. Eine sportliche und räumliche Zusammenarbeit könne dazu beitragen, dass dem VfL Frohnlach eine höherklassige Fußballzukunft bevorstehe. Wie genau das aussieht, könne er sich gut vorstellen: "Eine erste Mannschaft in der Landes- oder Bayernliga, eine zweite Mannschaft in der Bezirksliga und eine dritte Mannschaft in der Kreisliga wären optimal." Wenn der Verein jedoch eigenständig bleibe, könne man diese Ziele nicht erreichen.
In der anschließenden Diskussion zeigt sich, dass die Mitglieder einer Fusion nicht ganz abgeneigt sind. Christina Schön, die den Vorsitz des Vereins vor Ulrich Kossack innehatte, begrüße die Fusion sogar, denn: "Wenn wir in unserem Stadion weiterhin guten Fußball sehen wollen, dann ist dieser Schritt nötig!" Bei anderen Mitgliedern überwiegt die Unsicherheit.
Eine Frage, die gestellt wird, betrifft den Zeitpunkt der Fusion. Wird der VfL im nächsten Jahr noch seine 100-Jahr-Feier als eigenständiger Verein feiern können? "Bis zum 15. Mai müsste die Fusion vollzogen werden, denn zu diesem Zeitpunkt ruht der Spielbetrieb", erklärt Ulrich Kossack. Deshalb sei es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht machbar, schon in der Saison 2018/19 mit dem TSV zusammenzuarbeiten.


Transparenz gefordert

Weiterhin forderten die Mitglieder mehr Transparenz bezüglich der Art der Fusion. Auch hier kann Ulrich Kossack beruhigen: "Die Einzelheiten werden erst dann notariell abgeklärt, wenn auch die Mitglieder beider Vereine damit zufrieden sind."


Heymann wirbt um Vertrauen

Bevor es zum Votum kommt, appelliert Ebersdorfs Dritter Bürgermeister Jürgen Heymann (CSU) an die Mitglieder des Vereins, dem Vorstand hinsichtlich einer Fusion Vertrauen zu schenken: "Der Vorstand wurde von euch gewählt, und nun ist es wichtig, dass ihr euren Vorsitzenden Spielraum lasst und hinter ihnen steht." Seine Worte scheinen Wirkung zu zeigen: Von den 44 bei der Hauptversammlung anwesenden Mitgliedern stimmen 41 für weitere Fusionsgespräche mit dem TSV Sonnefeld, drei Mitglieder enthalten sich.
Am 28. Februar werden dann weitere Gespräche mit der neuen Vereinsführung des TSV Sonnefeld stattfinden. Vorsitzender Ulrich Kossack zeigt sich über den Ausgang des Votums zufrieden und verspricht: "Wir werden den VfL nicht einfach so verkaufen!"
Neben der Diskussion um die Fusion wurden zudem langjährige Mitglieder für besondere Verdienste im Verein geehrt. Die bronzene Ehrennadel erhielten Ulrich Reichel und Steve Burkon. Albert Pötzinger wurde mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Mit der goldenen Ehrennadel wurden Wolfgang Nahr und Ursula Nemmert geehrt.