VfL Frohnlach: Suche nach neuem Trainer läuft
Autor: Christoph Böger
Frohnlach, Mittwoch, 10. Oktober 2012
Die Suche nach einem neuen Cheftrainer beim VfL Frohnlach läuft derzeit auf Hochtouren. Die ersten Gespräche mit Kandidaten endeten am Dienstagabend ohne Vollzugsmeldung. Deshalb ist vorerst weiter Ex-Keeper Alexander Weber (41) als Interimstrainer für die Mannschaft verantwortlich.
Er bereitet die Spieler auf das wichtige Spiel am Samstag bei den Würzburger Kickers vor. "Webster" hat seine Torwart-Handschuhe an den Nagel gehängt und arbeitete bisher als Co-Trainer. Und es ist durchaus möglich, dass der Interimstrainer am Samstag die Mannschaft ebenfalls coacht. Grund: Sondierungsgespräche mit möglichen Trainern wurden gestern Abend im Hauptgebäude der Firma Schillig vorerst ohne eine Vollzugsmeldung beendet.
"Wir wollen nichts überstürzen, wir werden diese wichtige Entscheidung gut überlegt treffen. Außerdem wollen wir uns mit mehreren Kandidaten unterhalten", erklärte gestern Abend VfL-Vorsitzende Christa Schön auf Tageblatt-Nachfrage.
Die Vereinschefin und ihre Mitstreiter im Vorstand sind sich der dringenden Lage bewusst, engagieren sich in dieser Personalie nach eigenen Worten auch über alle Maßen hinaus, schließlich stünden in den nächsten vier Wochen richtungsweisende Spiele auf dem Regionalligaplan. "Trotzdem", so Schön, "gibt es für uns keinen Druck in der Trainerfrage".
Zurück zu Alexander Weber: "Die neue Regionalliga Bayern ist einfach stark", so die Einschätzung des derzeit für den Trainingsbetrieb verantwortlichen Übungsleiters des VfL Frohnlach.
Über 15 Jahre stand Alexander Weber beim VfL Frohnlach im Tor, zuletzt noch in der Saison 2011/12. Ziel des sympathischen Kupferbergers (Landkreis Kulmbach) war es immer, höherklassig zu spielen. Warum es letztendlich über so einen langen Zeitraum geklappt hat, beantwortet Weber so: "Es steckte schon sehr viel Fleiß und Konstanz dahinter."
Blickt man auf die Karriere des ehemaligen Bayernliga-Torhüters, so kommt man sehr schnell zu dem Ergebnis, dass Weber ein bodenständiger Typ ist, der erst mit 22 Jahren seinen Heimatclub, den FC Kupferberg, verließ, um sich beim FC Gefrees in der Bezirksoberliga eine neue Herausforderung zu suchen.
Hier wurde dann auch die SpVgg Bayreuth auf den Torhüter mit dem Gardemaß von 1,93 Metern aufmerksam. Eine ganz entscheidende Person in seiner Fußballerlaufbahn war dann Willi Schillig, der frühere Präsident und heutige Ehrenpräsident des VfL Frohnlach. Dazu "Webster": "Willi Schillig ist heute mit seinen 83 Jahren leider gesundheitlich etwas angeschlagen, doch immer noch präsent. Seine Arbeit im Verein hat sein Sohn Klaus übernommen, allerdings in einer ganz anderen Art. Er ist ein Teamplayer, wogegen sein Vater in den früheren Jahren einfach der Entscheider war."
Willi Schillig sei für die Spieler schon ein harter Verhandlungspartner gewesen. Der Erfolg gebe ihm nachträglich Recht, da der VfL Frohnlach der einzige Verein sei, der in der Region über Jahre ein gleichbleibend hohes Niveau halten konnte. "In der Zwischenzeit sind ja viele Vereine in die Insolvenz gegangen", so Weber.
Beim VfL Frohnlach werde grundseriös und sauber gearbeitet. "Ich konnte mich auf das Wort von Willi Schillig immer verlassen, und die Abmachungen wurden korrekt und vor allem pünktlich eingehalten."
Im Blick zurück erinnert sich Alexander Weber an sehr erfolgreiche, aber auch weniger gute Zeiten beim VfL Frohnlach. Natürlich sei eine Meisterschaft immer etwas Besonderes gewesen. Auf die Frage, was ihm am VfL besonders imponierte, sagt der Steuerfachangestellte: "Ich habe mich hier wohl gefühlt, und es war einfach die Kameradschaft, die über Jahre großartig war. Ich kam ja damals noch als relativ junger Torwart nach Frohnlach und habe Spieler wie Gückel und Rosenbauer erlebt, oder später Holger Dittwar und Andreas Dippold aus der Kulmbacher Region, mit denen ich eine Fahrgemeinschaft bildete."