Verzögerungen bei Bauarbeiten zwischen Waltersdorf und Mittelberg
Autor: Rainer Lutz
Mittelberg, Donnerstag, 23. Oktober 2014
Zwischen Rödentals Stadtteilen Mittelberg und Waltersdorf sollte eigentlich schon bald wieder der Verkehr fließen. Weil sich der Aufwand für den Ausbau der Strecke aber größer gestaltet als erwartet, dauert es wohl noch vier Wochen.
Langsam verlässt die Bürger in Waltersdorf und Mittelberg die Geduld. Seit dem 1. August ist die Staatsstraße zwischen den beiden Rödentaler Stadtteilen eine Baustelle. Die Umleitung ist großräumig ausgeschildert und entsprechend zeitraubend. Doch die Geduld wird noch weiter auf die Probe gestellt. Bei seiner Ortsbesichtigung am Mittwoch musste der Bausenat der Stadt erfahren, dass es nichts wird mit der Fertigstellung der Arbeiten bis Ende Oktober, wie es geplant war. Das gefällt den Senatsmitgliedern zwar nicht, es liegt aber auch nicht in ihrer Verantwortung, denn Planung und Durchführung der Arbeiten ist bei einer Staatsstraße eben Sache des Freistaats, nicht der Stadt.
Günter Engelhardt vom Staatlichen Bauamt erklärte den Stadtratsmitgliedern, warum es länger dauert. "Es gab Probleme, die mit dem Baugrund zusammenhängen", sagte er.
Der rund eine Million Euro teure Ausbau der Staatsstraße auf dem rund 600 Meter langen Stück gestaltet sich ohnehin schon sehr aufwändig. Weil unterhalb der Straße Trinkwasserbrunnen für die Versorgung der Stadt Coburg liegen, muss durch massive Einbauten zur Abdichtung dafür gesorgt werden, dass keine Verunreinigungen durch das Oberflächenwasser ins Einzugsgebiet der Brunnen gelangen. Das gilt sowohl von der Straße aus hangaufwärts als auch abwärts, wo das Wasser abfließt, das sich auf der Straße sammelt und mit Reifenabrieb oder Öl belastet sein könnte. Dass dieser extreme Schutz bisher nicht ansatzweise bestand, spielt für die Planer keine Rolle. Sie müssen nach den jetzt geltenden strengen Vorschriften bauen. Das macht die Straße teuer und dauert eben auch länger.
Günter Engelhardt ist überzeugt, dass Mitte November die Asphaltschicht aufgetragen werden kann. Dann sind noch einige Arbeiten an den Rändern zu erledigen. Ende November sollte die Straße wieder freigegeben werden können, wenn alles einigermaßen nach Plan verläuft. Weil sich die Freigabe der Strecke zwischen Mittelberg und Waltersdorf verzögert, kann auch nicht wie geplant heute mit der Fällung von Bäumen im Waldstück Tiergarten am Rand der Staatsstraße begonnen werden. Der Forstbetrieb Coburg der Bayerischen Staatsforsten muss warten, weil sonst Waltersdorf überhaupt nicht mehr angefahren werden könnte.
Langsam durch den "Tiergarten"
Vorsicht wird aber schon an diesem Wochenende geboten sein. Am Samstag wird in dem Bereich eine Drückjagd durchgeführt. Für mehrere Stunden wird dann die Höchstgeschwindigkeit im Tiergarten auf 30 Stundenkilometer begrenzt, weil das Risiko besteht, dass Wildtiere oder Jagdhunde auf die Straße laufen. Marco Steiner hofft, dass die jetzt terminlich angekündigte Fertigstellung der Straße die Gemüter einigermaßen beruhigen wird. Er bekommt nämlich nach seinen Worten fast täglich Anrufe von Bürgern, die sich beschweren, dass der Ausbau der Straße so lange dauert. "Das sind nicht nur Leute, die mehr Zeit und Geld aufwenden müssen, um zur Arbeit zu kommen. Es sind auch Firmen, die über erhebliche finanzielle Verluste klagen", erklärt Steiner.
Der Schulbusverkehr, versichert der Bürgermeister, wird in jedem Fall gewährleistet bis die Straße wieder freigegeben wird. Das gelte sowohl für Schüler der Grundschule als auch für die, die eine weiterführende Schule besuchen. Bei den Bürgerversammlungen in den betroffenen Stadtteilen wird Günter Engelhardt detailliert erklären, wie es zu der Verzögerung kam.