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Verwirrung um Parkhaus in Coburg


Autor: Ulrike Nauer

Coburg, Freitag, 07. März 2014

Dass Coburger Bahnkunden demnächst Stellplätze der HUK nutzen dürfen, ist ein Missverständnis. Sicher scheint aber, dass ein Investor in der Lossaustraße gern ein Paternoster-Parkhaus bauen würde.
Das Parkhaus der HUK in der Kanalstraße steht weiterhin deren Mitarbeitern zur Verfügung. In einem Filmbeitrag von iTV wurde spekuliert, ob nicht einige Stellplätze Bahnkunden angeboten werden könnten.


Nein, das HUK-Parkhaus in der Kanalstraße soll nicht den Bahnkunden zur Verfügung gestellt werden, auch wenn dieser Eindruck beim Regionen-Talk am Donnerstag entstanden sein könnte. Der Lokalsender iTV hatte in einem kurzen Filmbeitrag darüber spekuliert, ob nicht die HUK einen Teil ihres Parkhauses für Bahnkunden öffnen könnte. Einige OB-Kandidaten griffen diesen Vorschlag in der anschließenden Diskussion auf. Doch sowohl die HUK als auch Dritter Bürgermeister Hans-Heinrich Ulmann (CSB) schlossen diese Möglichkeit auf Tageblatt-Nachfrage völlig aus.

Vorschlag klar abgelehnt

HUK-Pressesprecher Thomas von Mallinckrodt hatte den Regionen-Talk verfolgt. Der Vorschlag habe ihn sehr überrascht, wie er sagt. "Wir haben ohnehin zu wenig Parkplätze für unsere Mitarbeiter am Bahnhofsplatz.

Da ist nichts dran."
Auch Bürgermeister Ulmann, der während der Veranstaltung im Publikum saß, hat dieser Punkt verwundert. Sicherlich betrachte die Stadt Coburg auf der Suche nach Parkmöglichkeiten rund um den Bahnhof verschiedene Grundstücke und, ja, es habe auch eine Anfrage bei der HUK bezüglich des Parkhauses Kanalstraße gegeben, bestätigt der Baureferent. Doch das Coburger Versicherungsunternehmen habe ganz klar abgelehnt.

Investor gefunden?

Vielleicht ist die Parkplatznot rund um den Bahnhof aber auch bald Geschichte, denn Medienberichten zufolge soll es einen Investor geben, der dort gern ein automatisches Parkhaus errichten wolle. Solche Systeme parken Fahrzeuge, ähnlich wie ein Paternoster, in einer Art Hochregallager selbstständig ein. Der Vorteil, der auch bei den beengten Verhältnissen am Coburger Bahnhof zum Tragen kommen könnte, liegt darin, dass auf einer geringen Grundfläche viele Autos untergebracht werden können.
Bürgermeister Ulmann wollte sich auf Tageblatt-Nachfrage dazu gestern nicht äußern, nur soviel: "Ich kann dazu weder ja noch nein sagen." Eine zuverlässige Quelle bestätigte unserer Zeitung aber, die Information sei richtig, vorerst allerdings noch "streng geheim".

Beim Regionen-Talk hatte unter anderem die OB-Kandidatin der CSU, Birgit Weber, kritisiert, dass in Sachen Parkhaus an der Lossaustraße nichts vorangehe. "Ich lese seit 2012 in der Presse, dass Herr Ulmann in engen Gesprächen ist - ich warte und warte", so ihr Kommentar. Ihrer Ansicht nach sind Stellplätze aber eine wichtige Voraussetzung für einen Coburger ICE-Halt.
Hans-Heinrich Ulmann ärgert diese "Denke", man müsse nur ein wenig telefonieren, um einen Investor zu finden. Sein Referat habe die Bahn um Auskunft gebeten, was das Grundstück kosten solle und welche Kosten für die Vorbereitung des Areals anfallen würden. Eine zentrale Frage sei auch, was mit den Masten der Oberleitungen an der Lossaustraße geschehen solle. "Wenn wir dort ein Parkhaus bauen, müssen die weg, und wir müssen für den Ersatz bezahlen", sagt Ulmann. Gestaltet aber die Bahn selbst das Areal um - solche Überlegungen gibt es Ulmann zufolge - müsste sie für den Ersatz der Oberleitungs-Masten auch selbst aufkommen.