Es klingt wie eine Drohung: Wenn der neue Verkehrslandeplatz bei Neida nicht gebaut wird, will sich der Automobilzulieferer noch mehr von Coburg abwenden.
Am Donnerstag ist das neue Betriebsgebäude von Brose am Berliner Ring in Bamberg offiziell eingeweiht worden. In dem modernen Bürokomplex steuern rund 600 Beschäftigte den weltweiten Einkauf, die Entwicklung, Elektronik und Informationstechnologie der Unternehmensgruppe. Einschließlich der Mitarbeiter im benachbarten Hallstadt beschäftigt der Automobilzulieferer im Raum Bamberg nunmehr rund 2000 Personen.
Von 2015 bis 2017 investiert das Unternehmen mehr als 120 Millionen Euro in Bamberg und Hallstadt. Das wurde bei einem Festakt im neuen Verwaltungsgebäude mit 80 Gästen aus Wirtschaft und Politik bekannt gegeben.
Jürgen Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung der Brose Gruppe, ging aber auch auf die Situation am Stammsitz Coburg ein. Wörtlich wird er in einer Pressemeldung von Brose wie folgt zitiert: "Wir haben noch viel vor - weltweit in unserer Gruppe und hier vor Ort. Künftige Investitionen auf dem Gelände in Bamberg stehen im Zusammenhang mit unserem weiteren Wachstum und der speziellen Situation in Coburg. Denn wenn in Coburg nach der weitgehenden Abkopplung vom ICE-Netz auch kein neuer Verkehrslandeplatz mit Instrumentenflugregelung gebaut wird, werden wir uns damit beschäftigen, weitere Funktionen, insbesondere solche mit hoher Reisetätigkeit, nach Bamberg zu verlagern."
Dermit der Stadt Bamberg geschlossene Ansiedlungsvertrag beinhalte den Grundstückserwerb von 75.000 Quadratmetern mit der Option auf weitere 37.000 Quadratmeter Fläche. In Bamberg sei also noch genügend Platz für den weiteren Ausbau des Geländes unmittelbar neben dem wieder ausgebauten Sonderlandeplatz Breitenau mit der doppelten Bahnlänge der Coburger Brandensteinsebene.
wird es erst dann, wenn die autoindustrie einmal in die krise gerät oder gar übersättigt rückläufig wird... es bleiben dann zwar analog zum uraltschlager "die süßesten früchte...für die großen tiere" sprich heli, jet, vlp, ice usw., aber was wollen die "großen" dann noch da oben, wenn niemand mehr ihre umweltfrevelprodukte kaufen will, kann und es auch sinnlos sein wird, weil man eh nicht mehr wg. überfüllung der wege damit fahren kann?
Bis 2020 wird das mit Sicherheit nichts mit einem neuen Flugplatz. Das liegt in erster Linie an der Projektgesellschaft (PG), in der auch die Fa. Brose Gesellschafterin ist. Die PG hat einen Standort ausgewählt, der ein Sicherheitsrisiko darstellt (will die Fa. Brose wirklich riskieren, auf so einem gefährlichen Platz zu starten und zu landen?). Zudem hat es die PG bislang nicht geschafft, ausreichende Antragsunterlagen dem Luftamt vorzulegen, so dass das Planfeststellungsverfahren nicht weitergeführt werden kann. Aber selbst wenn sie das noch hinkriegt in absehbarer Zeit, sprechen doch so viele sachliche und rechtliche Gründe gegen eine Planfeststellung, dass die Erteilung einer solchen höchst unwahrscheinlich ist. Und sollte es wider Erwarten doch eine geben, werden Einwender und wohl auch Verbände dagegen klagen, so dass, wenn überhaupt, nicht vor 2025 mit dem Bau begonnen werden könnte.
Die Arbeitsplatzdrohungen haben schon beim Bürgerentscheid nichts gebracht und auf die Entscheidung des Luftamtes werden sie auch keinen Einfluß haben. Aber manche lernen es eben nie, drohen und drohen und drohen. Der VLP Neida wird nicht gebaut werden, auch wenn sich Stoschek und Co. auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln. Aber droht ruhig weiter, nützen wird es nichts.
Irgendwie verstehe ich das nicht richtig. Ok, die Forderung nach einem Landeplatz, wie es ihn bisher gab, kann ich nachvollziehen und befürworte das auch. Immerhin endet die IFR-Genehmigung für die Brandensteinsebene 2019, und um den bisher vorhandenen Luftverkehrs-Anschluss Coburgs auch in Zukunft sicherzustellen, braucht man einen Neubau oder ordentlichen Ausbau, auch wenn das ein paar im Alter fortgeschrittene Nach-mir-die-Sintflut-Ökos im Landkreis anders sehen mögen. (Der Flugplatz Bamberg hat übrigens gar keine IFR-Zulassung für Flugzeuge und wird auch keine bekommen.)

Aber wie kann der Standort Coburg insgesamt angeblich so schlecht sein, wenn er im jüngsten Prognos-Zukunftsatlas dann doch im Spitzenfeld Deutschlands und auch Platz 1 in Oberfranken – und somit auch deutlich vor Bamberg! – landete?
Wie kann es dann sein, dass die HUK nicht nur letztes Jahr einen Erweiterungsbau einweihte, sondern dieses Jahr schon wieder einen neuen aus dem Boden stampfte? Wie kann es sein, dass Kaeser derzeit mehrere neue Produktionshallen und Verwaltungsgebäude baut, ROS sich vergrößert und sich an der B4 bei Großheirath zwei neue Unternehmen angesiedelt haben?
Auch das mit dem ICE verstehe ich nicht. Klar, mehr als 6 ICEs pro Tag wären für Coburg wünschenswert gewesen. Aber das ist immerhin eine Verbesserung zum bisherigen Zustand vor dem Neubau der Schnellfahrstrecke, denn bisher hält kein einziger ICE in Coburg.
Irgendwie hat das Ganze ein Gschmäckle. Und was passiert eigentlich, wenn es mal zum Zerwürfnis mit Bamberg kommen sollte (so wie in Coburg in den letzten Jahren)? Wird dann ein dritter Standort Favorit und gegen Bamberg und Coburg gleichzeitig ausgespielt?
"... ein paar im Alter fortgeschrittene Nach-mir-die-Sintflut-Ökos im Landkreis ..." Es sind nicht nur Alte, die gegen einen neuen Flugplatz sind. Ich kenne junge Leute unter 35, die zum Teil sogar bei Firmen arbeiten, die einen neuen Verkehrslandeplatz fordern und beim Bürgerentscheid gegen einen Flugplatzbau gestimmt haben. Sie sind wohl weitsichtiger als das lagerregal und wissen, dass die zunehmende Versiegelung unserer Landschaft, der erschreckende Verlust an landwirtschaftlichen Flächen und der immer deutlicher sichtbare Klimawandel gerade ihre Zukunft bedrohen. Die gescholtenen Ökos sind die, die sich Gedanken und Sorgen um die Zukunft machen. Die jedoch, die kurzsichtig nach noch mehr Profit gieren, sind die, die nach dem Motto Nach-mir-die-Sintflut handeln.