Druckartikel: Verjüngungskur für den Wald bei Haarbrücken

Verjüngungskur für den Wald bei Haarbrücken


Autor: Manja von Nida

Haarbrücken, Donnerstag, 12. April 2018

Zum "Tag des Baumes" halfen 22 Glockenbergschüler im Neustadter Stadtwald beim Setzen von 950 Laubbaumschösslingen.
Forstchef Frank Wystrach half der Jugend überall mit, ob beim Pflanzen, Gießen oder Düngen.Manja von Nida


Damit die Menschen die Bedeutung des Waldes und die Waldwirtschaft im Bewusstsein halten, wird seit über sechzig Jahren der "Tag des Baumes" begangen. So halfen 22 Glockenbergschüler dem sechs Männer starken Bauhofteam beim Aufforsten des Neustadter Stadtwaldes im Distrikt Haarbrücken. 950 zarte Laubbaumschösslinge mussten sorgfältig auf einer gegen Rehverbiss umzäunten Fläche in den Waldboden gesetzt werden.


Optimale Bedingungen

"Wir haben Holz gemacht und pflanzen heute wieder nach", informierte Neustadts Forstrevierchef Frank Wystrach. "Heute ist auch das Wetter dazu optimal. Es ist warm, der Boden ist feucht, hatte ja bisschen geregnet, so ist das schön", gab sich Wystrach äußerst zufrieden.

Die viele Vorarbeit leisteten die Männer vom Bauhof an zwei Tagen zuvor: Pflanzlöcher in den Waldboden buddeln. Und dann ging alles Hand in Hand. Wie die Waldameisen halfen alle mit, füllten jedes Pflanzloch, düngten und wässerten. Die Pflänzchen sollen eines Tages zu stattlichen Spitzahorn- und Hainbuchen heranwachsen. "Und in jedem Jahr kommen noch die Bäumchen des Jahres dazu. Die Ess-Kastanie, die Maroni, ist es heuer und da werden wir 25 Schösslinge setzen", freute den Forstrevierchef Wystrach.


Reisighaufen als Kleinbiotope

Die Mitarbeit der Glockenbergschüler wird übrigens sehr geschätzt. "Die Mädchen und Jungen haben keine Berührungsängste, die packen mit an und sind dabei vollkommen entspannt", stellt Wystrach jedes Jahr äußerst zufrieden fest. "Im letzten Jahr wurden an diesem Platz die starren Kiefern rausgeholt. Wir gehen ja wieder weg vom Nadelholz hin zum Laubholz, zum Mischbestand. Die Fichten haben wir stehen lassen", erinnerte Wystrach. Zudem seien dort zwei mächtige Reisighaufen bewusst als Kleinbiotope für Brutvögel und im Winter als Unterschlupf für weitere Waldbewohner belassen.

Bei der Arbeit kamen auch die jungen Mitarbeiter ganz schön ins Schwitzen. Doch dieser Unterrichtsvormittag im Wald an der frischen Luft machte auch Matusz aus der 5. Klasse echten Spaß. "Ich pflanze jetzt schon den 15. Baum", sagte der Elfjährige stolz. Vielleicht würde er ja mal Waldarbeiter werden wollen, mal sehen.

"Wir müssen aufpassen und darauf achten, die Pflanzen oben am Kopf nicht zu brechen, weil sie sonst nicht mehr wachsen", wusste der 13-jährige Noman und erinnerte seinen Klassenkameraden beim Pflanzen daran.


Plakette erinnert an die Aktion

Zweite Bürgermeisterin Elke Protzmann (CSU) zeigte sich von der Pflanzaktion der Schüler mächtig beeindruckt. Eine Gedenkplakette verewigt nun die Schüleraktion zum "Tag des Baumes 2018", die Bürgermeisterin Protzmann an einem Pflock befestigte. Und weil körperliche Arbeit an der frischen Luft für viel Appetit sorgte, gab es eine feine Brotzeit zum Dank für alle.