Im Film mit der Versuchsanordnung laufen Epples wissenschaftliche Mitarbeiter Michael Steppert und Michael Florschütz durchs Bild und verändern immer wieder die Szenerie: "Wir haben Tests mit Trennwänden links und rechts gemacht, dann zusätzlich mit einer Trennwand vorn, so dass sich eine U-Form ergibt, mit einer Umlenkleiste und mit Absauganlage."
 Masken sitzen meist nicht richtig: Bei Kindern weniger Schutz
 Epple spult wieder ein Stück vor: Peter Dahlem taucht am linken Bildschirmrand auf, geht zu einem der Plastikköpfe und nimmt diesem die Maske ab. Der Nebel sprudelt nun intensiver.
 
	
 Jetzt geht es um den Vergleich Mund-Nasen-Schutz und Trennwand. "Der Mund-Nasen-Schutz gilt als Spritzschutz vor größeren Aerosoltröpfchen", sagt Dahlem. "Aber auch vor den flüchtigeren, kleineren virusbeladenen Aerosolpartikeln soll er schützen." Bei Kindern mit ihren meist schlecht sitzenden Alltagsmasken sei diese mechanische Barriere weniger zuverlässig als transparente Trennwände. "Das konnten wir eindeutig nachweisen."
  
  
  
  
  
    
    
    
      Hinzu kommt, dass Unterricht mit Trennwänden - aber ohne Maske - ein normales kindgerechtes Lernen wieder möglich machen würde: "Wir Kinderärzte wissen: Wenn ein Kind sich entwickeln soll, braucht es unbedingt die Mimik." Als Vater von zwei schulpflichtigen Jungs betrifft Dahlem das Thema auch persönlich.
 Mit Trennwänden - und dann ohne Masken
 Im Sommer vergangenen Jahres fragte ihn die Schulleitung, was er von Trennwänden als Schutz im Klassenzimmer halte. Fast zeitgleich las er in der Zeitung, dass die Hochschule Coburg Strömungsmessungen zur Aerosolausbreitung untersucht. Also nahm er Kontakt zu Epple auf.
 Jetzt spricht er darüber, wie die Viren sich an Aerosole haften. Es sind sehr flüchtige Schwebeteilchen in einer Größe von wenigen Mikro- und Nanometern. Disconebel simuliert exakt diesen Partikelbereich.
 Durch Konzentrationsmessungen der Partikel im nachgebauten Unterrichtsraum wiesen die Forscher nach, dass Absauganlagen in Kombination mit Trennwänden die Aerosolausbreitung sicher verhindern. "Natürlich kann niemand garantieren, dass sich keiner ansteckt", sagt Epple, "Kinder kippeln mit dem Stuhl, tuscheln ohne Maske hinter der Trennwand oder an der Bushaltestelle oder sonst wo. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Aber die Konzentration der virusbeladenen Aerosole mit unserer Methode im Unterrichtsraum ist sehr gering."
 Trennwände könnten die Lösung sein
 Die Forscher raten dazu, diese Systeme in Schulen einzusetzen. "Wir haben uns von einer Firma ein Angebot machen lassen: Absaugung und Trennwände für ein Klassenzimmer mit 20 Plätzen würden etwa 3500 Euro kosten. "Allerdings", räumt der Professor ein, "ohne Montage. Das kann stark variieren. Vieles kann man selber machen oder vielerorts übernimmt es der Hausmeister, und dann wird es noch günstiger."
 Eine wissenschaftliche Publikation über die Studie hat das Magazin German Medical Science veröffentlicht.
  
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Das Ergebnis dieser Forschung mag schön und gut sein, ist aber weltfremd bis dorthinaus. Das ist, wie wenn man Schüler in Käfige setzt. Die Kinder werden doch jeden zweiten Tag getestet, und das ist gut so. Solche Maßnahmen wie im Bericht genannt mögen vor diesem Hintergrund zwar noch marginale Wirkung haben - für den Unterricht und seine vielfältigen pädagogischen Facetten bedeutet das nichts anderes, ala dass man gleich mit Homeschooling weitermachen könnte. Ich denke da mit Grauen an das "Sprachlabor" in den 1970er Jahren zurück ; da herrschte diese Atmosphäre. Schrecklich, steril, kalt. Aber ich habe das Gefühl, dass heute viele schon so weit sind, dass sie das wünschen. Schöne neue Welt...