Druckartikel: Umjubeltes Doppelkonzert in Meeder: "Böhmische Liebe" trifft "Titanic"

Umjubeltes Doppelkonzert in Meeder: "Böhmische Liebe" trifft "Titanic"


Autor: Jochen Berger

Meeder, Sonntag, 24. April 2016

So begeistern die Blaskapelle Meeder und die Musikkapelle Nußdorf am Inn ihr Publikum in der Schulturnhalle.
Gemeinsames Finale: Die Blaskapelle Meeder und die Musikkapelle Nußdorf beeindruckten bei ihrem Doppelkonzert in der Schulturnhalle Meeder. Foto: Jochen Berger


Musik baut Brücken. Diese Formel wird gerne benutzt. Manchmal bleibt sie ein frommer Wunsch, manchmal aber beschreibt sie genau die Kraft der Musik und des gemeinsamen Musizierens. Wie das an einem konkreten Beispiel funktionieren kann, bewies ein Doppelkonzert der Blaskapelle Meeder und der Musikkapelle Nußdorf am Inn in der Schulturnhalle von Meeder.


Eigentlich trennen die Gemeinde Meeder in Oberfranken und Nußdorf am Inn in Oberbayern rund 350 Kilometer. Für einen gemeinsamen Konzertabend aber lässt sich selbst eine solche Entfernung mühelos überbrücken, lassen sich Dialektgrenzen überwinden. Der Abend in der (fast) ausverkauften Turnhalle war die umjubelte Antwort auf ein Gastspiel der Meederer vor drei Wochen in Nußdorf.


Reichlich Applaus

Auf klingende Weise bewies das fast dreieinhalbstündige Konzert, wie vielfältig Blasmusik klingen kann.
Denn neben Polkas und Märschen hatten beide Kapellen vor allem konzertant ausgerichtete Stücke im Programm - darunter auch einige effektvolle Arrangements von Rock- und Pop-Titeln.

Die traditionsreiche Musikkapelle aus Nußdorf hatte neben böhmischen Klängen ("Mährische Freunde" von Miroslaw Prochazka) und einer feierlichen Fanfare beispielsweise auch ein Medley mit Hits des österreichischen Erfolgstrios STS und die "Wedding Ouverture" von Alfred Bösendorfer im Gepäck. Franz Weyerer am Pult der Nußdorfer Musikkapelle ist ein Dirigent, der sich auf knappe gestalterische Akzente beschränkt und vor allem bestrebt ist, die Musik möglichst natürlich fließen zu lassen.


Effektvolle Arrangements


Mit überaus anspruchsvollen Arrangements von Rockmusik-Hits und Filmmusik-Melodien beeindruckte im zweiten Teil die Blaskapelle Meeder, bewies aber zugleich auch Gespür für Konzertmärsche und Polka-Klänge ("Böhmische Liebe"). Besonders bei den Filmmusik-Bearbeitungen war das gestalterische Geschick des Dirigenten gefragt. Hier demonstrierte Markus Hollstein sein Geschick, die Musik fein differenziert in der Dynamik wie in den Tempo-Übergängen zu formen. Hoch konzentriert folgte die Blaskapelle Meeder ihrem Dirigenten.


Verdientermaßen reichlich Applaus gab ebenso für ein Medley mit Melodien aus dem Leinwand-Kassenschlager "Titanic" aus der Feder von James Horner wie für Alan Silvestris "Forrest Gump". Nach einer Zugabe der Blaskapelle Meeder mit dem Konzertmarsch "Abel Tasman" von Alexander Pfluger krönten noch zwei gemeinsame Zugaben diesen außergewöhnlichen doppelten Konzertabend: Michael Haydns "Coburger Marsch" und die schwelgerische Polka mit dem programmatischen Titel "Wir Musikanten".