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Überflutete Straßen im Itzgrund


Autor: Berthold Köhler

Lahm im Itzgrund, Montag, 27. Mai 2013

Die Itz erreicht Meldestufe III. Dennoch musste bisher nur die Straße zwischen Lahm und Hemmendrof gesperrt werden, die stets eine der ersten ist, die bei Hochwasser betroffen ist.
Land unter: Im Itzgrund musste nur die Straße zwischen Lahm und Hemmendorf gesperrt werden. Foto: Berthold Köhler


Die starken Regenfälle der vergangenen beiden Tage haben die Itz stark anschwellen lassen. Bei knapp über 4,20 Metern - und damit der zweithöchsten Meldestufe III - erreichte der Fluss gestern in den frühen Nachmittagsstunden seinen Höchststand. Größere Behinderungen gab es aber nicht. Nur die Verbindung zwischen Lahm und Hemmendorf musste gesperrt werden.

Bei anderen Straßen im Itzgrund war die Situation dagegen eher entspannt. "Nur bei Ros sach könnte es noch knapp werden, wenn der Pegel weiter steigt", berichtete Isolde Büttner von der Gemeindeverwaltung Itzgrund. Die Staatsstraßen Richtung Bodelstadt und Richtung Untermerzbach (dank im vergangenen Jahr fertig gestellter Hochwasserfreilegung) wurden nicht überflutet.

Und was ist, wenn es wie im Wetterbericht angedroht, weiter regnen soll? "Auch dann erwarten wir keine Ereignisse, bei denen Schäden entstehen", sagte Friedrich Schubart, der für den Landkreis Coburg zuständige Abteilungsleiter an der Kronacher Dienststelle des Wasserwirtschaftsamtes.

Dass die Lage an der Itz inzwischen gut kontrollierbar ist, liegt an den zahlreichen Hochwasserschutzprojekten, die in den vergangenen Jahren verwirklich wurden. Dazu gehört auch der Lauter-Überleiter, mit dem bei hohen Pegelständen Wasser aus der Lauter nördlich von Coburg in den Goldbergsee umgeleitet wird. In der Nacht auf Montag rauschte in der Lauter um 23 Uhr so viel Wasser hinab, dass die Überleitung automatisch aktiviert wurde. Dies verringert die Hochwassergefahr in Coburg und südlich davon ganz entscheidend.

Dass der Überleiter angesprungen ist, überraschte sogar die Fachleute vom Wasserwirtschaftsamt. "Eigentlich haben wir gedacht, dass wir ihn nur im Frühjahr brauchen, wenn viel Wasser durch die Schneeschmelze kommt", berichtete Schubart. Jetzt im Mai seien so große Wassermengen dagegen schon eher ungewöhnlich. Recht gelegen ist Schubart der hohe Pegelstand der Lauter nicht gekommen, denn ausgerechnet am gestrigen Montag waren einige Kollegen Schubarts extra aus München angereist, weil sie einige Untersuchungen am Lauter-Überleiter vornehmen wollten. "Die sind natürlich erst einmal ins Wasser gefallen", sagte Schubart.
Größere Schäden an landwirtschaftlichen Nutzflächen dürfte es nach Einschätzung des Wasserwirtschaftsamtes auch nicht geben. Dies liegt auch daran, dass im Itzgrund inzwischen überwiegend Grüngut auf Wiesenflächen angebaut wird. "Da sind die Schäden, wenn einmal eine Überflutung kommt, überschaubar", erklärte Friedrich Schubart. Da sei es früher, als im Itzgrund unter anderem auch noch größere Maisfelder standen, schon problematischer gewesen.

Zur Ruhe kommen wird die Lage erst einmal am heutigen Dienstag, wenn die Niederschläge ausbleiben. Dem Boden, sagte Schubart, könne das nur gut tun: "Weil es zwei Tage am Stück nur geregnet hat, ist er komplett gesättigt." Dies sei vergleichbar mit dem Winter, wenn die Erde bei tiefen Temperaturen gefroren ist und das Wasser nicht mehr versickern kann.