Trauer um Klaus Großmann
Autor: Redaktion.
Neustadt bei Coburg, Mittwoch, 06. August 2014
Der ehemalige Dritte Bürgermeister galt als das "soziale Gewissen der Stadt". Jetzt ist Klaus Großmann im Alter von 85 Jahren gestorben.
Kaum einer stand wie er für das "soziale Herz" der Stadt Neustadt: Klaus Großmann. In der Nacht auf Mittwoch ist der langjährige Stadtrat und ehemalige Dritte Bürgermeister nur wenige Monate nach Vollendung seines 85. Lebensjahres gestorben.
Martin Stingl, heute Dritter Bürgermeister und damit so etwas wie der "Amtsnachfolger" von Klaus Großmann, bedauerte gestern in einer ersten Stellungnahme den Tod seines SPD-Parteigenossen: "Es war der Abschluss eines erfüllten Lebens."
Eine wichtige Rolle im Leben von Klaus Großmann spielte die Volksschule "An der Heubischer Straße". Dort wurde er als Erstklässler eingeschult, dort war er als Lehrer anerkannt und geschätzt. Generationen von Neustadter Kindern brachte Klaus Großmann das Lesen, Schreiben und Rechnen bei. 1991 wurde der beliebte Pädagoge aus dem Schuldienst in den Ruhestand verabschiedet.
Ein Mann des Ausgleichs
In der Kommunalpolitik war Großmann dann aber noch länger aktiv. 36 Jahre gehörte Großmann ununterbrochen dem Neustadter Stadtrat an. Dort galt er immer als ein Mann des Ausgleichs - insbesondere in Zeiten, in denen es im Stadtrat manchmal hoch her ging. Erst vor wenigen Wochen erinnerte sich Klaus Großmann anlässlich seinen 85. Geburtstages mit einem Schmunzeln an seine Zeit mittendrin im kommunalpolitischen Geschehen: "Ich war nie der Klischee-Sozi, der gegen alles polterte. Ich war immer für das Miteinander." An einige große Momente während seiner Zeit in der Kommunalpolitik erinnerte sich das SPD-Urgestein besonders gerne: Die Grenzöffnung und der Mauerfall 1989 gehörten dazu, der Aufbau der Partnerschaften zu anderen Neustadt-Städten in Europa ebenso. Fast so lange wie im Stadtrat saß Klaus Großmann im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde St. Georg - hier waren es drei Jahrzehnte.
Nach seinem Rückzug aus dem Stadtrat blieb Großmann der Seniorenarbeit in der Stadt Neustadt verbunden. "Er war bis zuletzt für die Allgemeinheit tätig", bestätigte Martin Stingl und nannte als Beispiele Großmanns Vorsitz im Heimbeirat des Seniorenheimes der Arbeiterwohlfahrt sowie dessen Mitarbeit im Ethikbeirat der Stadt Neustadt. "Vergesst die alten Menschen nicht", sagte Klaus Großmann immer wieder bei seinen zuletzt doch weniger werdenden öffentlichen Terminen. Dass man ihn sicher nicht vergisst, dafür hat Klaus Großmann selbst gesorgt - mit seinem jahrzehntelangen Engagement für die Menschen in der Stadt Neustadt.
Die Trauerfeier für Klaus Großmann findet voraussichtlich Anfang nächster Woche statt - der genaue Termin steht noch nicht fest. bk