Tödliche Geisterfahrt: Trauer in Coburg
Autor: Oliver Schmidt
, Donnerstag, 04. Oktober 2012
Freunde und Bekannte haben vor der Wohnung der Familien Kerzen aufgestellt. Inzwischen ist auch das zweite, ältere Kind seinen schweren Verletzungen erlegen.
"Du wirst immer in meinem Herzen bleiben" - "Ich hab Dich lieb" - "Jetzt seid Ihr meine Engel". Worte wie diese sind auf Briefen und Bildern zu lesen, die am Eingang des Mehrfamilienhauses liegen. Neben zahlreichen Kerzen, die von Trauernden aufgestellt worden sind.
Hier, am Rande der Coburger Innenstadt, habe eine 31-jährige Frau und ihre zwei Kinder (7 und 4) gelebt. Jetzt sind alle drei tot. Freunde, Bekannte und Nachbarn können das nicht fassen.
Folgende Polizeimeldung wurde soeben veröffentlicht:
"Der tragische Verkehrsunfall vom Dienstagmorgen mit einer Falschfahrerin auf der Autobahn A73 bei Strullendorf, forderte nun ein weiteres Todesopfer. Auch die zweite Tochter der Geisterfahrerin erlag den Folgen ihrer schweren Verletzungen.
Das Mädchen befand sich zusammen mit ihrer Schwester im Renault Twingo der 31-jährigen Falschfahrerin.
Derweilen laufen die Ermittlungen der Verkehrspolizei Bamberg in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft auf Hochtouren. Ein Sachverständiger hatte sich noch an der Unfallstelle ein Bild vom Ausmaß des Geschehens gemacht und wird nun im Folgenden die Fahrzeuge technisch untersuchen. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen gehen die Beamten davon aus, dass sich die 31-Jährige in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben muss. Nach wie vor ist für die Ermittler die Frage offen, was die Falschfahrerin dazu veranlasst hat, entgegen der Fahrtrichtung in die Autobahn einzufahren."