Thurnauer Firma Schwender erhält Erfinderpreis
Autor: Alexander Hartmann
Coburg, Donnerstag, 28. März 2013
Wie man klug Energie spart, hat die Firma Schwender aus Thurnau im Landkreis Kulmbach bei einem Neubau im Coburger Weichengereuth demonstriert. Jetzt erhielt sie dafür in München den Erfinderpreis.
Durch die hohe CO 2 -Belastung verändert sich das Klima. "Die Umwelt erwärmt sich, die mittlere Außentemperatur steigt an. Wir müssen diesen schwerwiegenden Prozess durch hocheffiziente Heiz- und Kühlanlagen stoppen." Das sagt Hans Schwender, Geschäftsführer der Thurnauer Energie- und Gebäudetechnik-Firma, die nach 2008 und 2012 auch in diesem Jahr auf der Handwerksmesse in München für eine innovative Idee ausgezeichnet worden ist. Die Firma hat den Design- und Erfinderpreis des oberfränkischen Handwerks erhalten.
"Wir haben uns mit unseren Partnern, dem Coburger Architekturbüro Archi Viva und dem Kulmbacher Ingenieurbüro Wiegel, für den Preis beworben", sagt Hans Schwender. Ausgezeichnet wurde ein Projekt, das beim Neubau des Bürogebäudes der Firma Bittermann im Coburger Weichengereuth realisiert worden ist.
Professor Stübbe als Laudator
Schwender sollte ein System schaffen, das beides leisten kann. "Eine Anforderung, die angesichts der Klimaerwärmung zunehmen wird und die Vernetzung von Energiekreisläufen mit Wärme und Kälte voraussetzt, um die Betriebskosten gering zu halten", sagte der Vorsitzende des Designforums Oberfranken, Professor Auwi Stübbe, der in München die Laudatio hielt.
Die Firma Schwender hat sich für ein Wärmepumpensystem entschieden, das so verschaltet ist, dass es sowohl heizen als auch kühlen kann. Das Bürogebäude sei auf Betonpfählen errichtet worden, "damit das Erdreich sowohl als Wärme- als auch als Kältespeicher genutzt werden kann", erläutert Hans Schwender. Auch um Kosten für ein zweites Energiesystem wie eine gesonderte Klimaanlage zu sparen, habe man sich für den Einbau einer Heiz- und Kühldecke entschieden.
Kühlbare Deckensegel
"Die Decken sind mit Heiz- und Kühlsystemen ausgestattet. Vor allem größere Decken wurden mit zusätzlichen kühlbaren Deckensegeln versehen." Anders als bei vielen Klimaanlagen erfolgt die Zuführung von Kälte und Wärme laut Schwender so ohne Zugluft. Die Wärme werde im Winter aus den Erdsonden übernommen, im Sommer werde die überschüssige Wärme über die Sonden ins Erdreich abgegeben.
Das System hat sich bewährt, wie der Chef der Thurnauer Firma zufrieden feststellt. Nach zwei Jahren habe sich gezeigt, dass der Primärenergieverbrauch um 50 Prozent gesenkt werden konnte. "Der CO 2 -Ausstoß ist um 2800 Kilogramm pro Jahr geringer als bei einer konventionellen Heiz- und Kühlungsanlage."