Die Entlassung fiel in eine stürmische Zeit im einstigen Familienunternehmen: Aufsichtsratsmitglied Peter Klein trat zurück, ebenso wie Aufsichtsratsvorsitzender Martin Gruschka. Die Staatsanwaltschaft Hof leitete Ermittlungen gegen den Ex-Finanzvorstand Rudolf Winning ein. Eine Sonderprüfung ergab Unregelmäßigkeiten bei der US-Tochter. Bei der Hauptversammlung wurde die Entlastung des Vorstands vertagt. Außerdem umwarben der US-Spielwarenkonzern MGA und der japanische Konkurrent Bandai den Rödentaler Puppenhersteller. Die Amerikaner machten schließlich das Rennen.
Thomas Eichhorn war seit dem Börsengang von Zapf Creation im Jahr 1999 Vorstandschef, dem Unternehmen gehörte der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann seit 1988 an. Nach dem Ausscheiden bei Zapf wechselte Eichhorn zum US-amerikanischen Spielwarenhersteller Hasbro, wo er zwei Jahre als Geschäftsführer für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Personal in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz verantwortlich war.
Im November 2008 trat der Manager einen Geschäftsführerposten bei dem japanischen Spielwarenhersteller Tomy an, wo er bis heute die Gesamtverantwortung für Kunden im deutschsprachigen Raum innehat. Ende März endet die Tätigkeit des 46-Jährigen bei Tomy. Er verlasse das Unternehmen auf eigenen Wunsch, sagte eine Tomy-Sprecherin. Während seiner Tätigkeit seien Distribution und Umsatz deutlich gestiegen.
Die Entscheidung des Aufsichtsrats von Zapf, Thomas Eichhorn in den Vorstand zu berufen, begründete ein Zapf-Unternehmenssprecher damit, der 46-Jährige sei ein "versierter Fachmann" und bestens vertraut mit der Spielzeugbranche. Welche Aufgaben Eichhorn übernimmt, werde noch besprochen. Genaueres werde bei der Hauptversammlung mitgeteilt, die am 6. April in Rödental stattfindet.
So ganz sind die Kontakte zwischen Eichhorn und Zapf Creation wohl nie abgebrochen. Erst kürzlich einigten sich das Unternehmen als Kläger und die ehemaligen Vorstandsmitglieder Rudolf Winning, Thomas Eichhorn und Peter Klein in einem Vergleich vor dem Landgericht Coburg darauf, die "streitgegenständlichen Ansprüche" beizulegen. Die Beklagten verpflichteten sich, 300 000 Euro an Zapf zu zahlen.
Weitere Personalien bei Zapf Creation: Mit dem Ablauf seines Vertrages zum 28. Februar ist José Antonio Santana als Vorstandsmitglied ausgeschieden. Ebenfalls im Februar dieses Jahres war der Vorstandsvorsitzende Jaime Ferri Llorens nach wenigen Wochen in diesem Amt zurücktreten. Nach Angaben des Unternehmens "aus gesundheitlichen Gründen". Der Posten ist offen.