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Tanzpaar erklärt, was sie am Sport so fasziniert


Autor: Katja Nauer

Coburg, Dienstag, 28. April 2015

Die Coburgerin Désirée Ludloff und der Mitwitzer Markus Weiß sind leidenschaftliche Turniertänzer. Zum Welttanztag erzählen die beiden, was sie an ihrem Sport so fasziniert.
Désirée Ludloff und Markus Weiß auf dem Tanzparkett Foto: Katja Nauer


Ihr Aufstieg in die dritthöchste Klasse steht kurz bevor: Am 17. Mai müssen Désirée Ludloff und ihr Partner Markus Weiß beweisen, was sie im Paartanz auf dem Kasten haben. Die beiden starten anlässlich der Bayerischen Landesmeisterschaft in der C-Klasse in der Kategorie lateinamerikanische Tänze. Das ist ihre Spezialität und ihre Leidenschaft. Anlässlich des Welttanztages, der im Jahr 1982 erstmalig ausgerufen wurde und jedes Jahr am 29. April stattfindet, erläutern die beiden, was sie am Tanzsport so faszinierend finden.

"Ich komme aus einer tanzbegeisterten Familie", erzählt die 22-jährige Coburgerin, "die Leidenschaft für den Tanz habe ich von meinen beiden älteren Geschwistern mitbekommen." Ihre Schwestern starteten ihre tänzerische Karriere ganz klassisch in einer Tanzschule. "Mit meinen Eltern war ich bei den Kursen oft dabei und habe zugeschaut", erklärt Ludloff, "dabei hat mich das Tanzfieber gepackt und nicht mehr losgelassen."

Mit zehn Jahren begonnen

Mit zehn Jahren beginnt sie mit dem Sport und tanzt mit ihrem Cousin gemeinsam im Verein. Als der jetzige Trainer der Lateinformation des TV Ketschendorf, André Heller, in Coburg ein Training anbietet, ist sie mit Feuereifer dabei. Ebenso geht es dem Mitwitzer Markus Weiß: Auch er sammelte seine tänzerischen Erfahrungen in der Tanzschule und kam über Bekannte zu Hellers Formation. "Vom ersten Trainingstag an war ich begeistert", berichtet er. Als Mann ist ihm die Sportlichkeit am Wichtigsten: Und die steht beim Turniertanz im Mittelpunkt. Was ihn noch anzieht: "Das ,Wir-Gefühl' im Team ist sehr stark."

Beide Tänzer sind fasziniert vom abwechslungsreichen Zusammenspiel von Musik und Bewegung. "Man kann mit dem Tanz so viel Gefühl und Leidenschaft ausdrücken", schwärmt Ludloff. Die Begeisterung für den Sport hat in all den Jahren nicht nachgelassen: Als die Coburgerin eine Weile pausieren muss, weil sie keinen geeigneten Tanzpartner findet, bedauert sie das ungemein. "Tanzen ist so eine tolle Sportart und ich konnte sie nicht mehr ausüben", sagt sie. Mittlerweile ist das vergessen: Seit fünf Jahren starten die beiden Leistungsträger für das A-Team der Lateinformation des TV Ketschendorf - mit unterschiedlichen Partnern. Seit einem Jahr treten sie, auch in den lateinamerikanischen Tänzen, zusammen im Paartanz an und besuchen wichtige Turniere. "Dort sammeln wir Punkte und Platzierungen, um aufzusteigen", erläutern sie.

Antreten müssen die beiden im Paso Doble, Cha-Cha-Cha, Samba, Rumba und Jive. "Jedes Lied dauert bis zu zwei Minuten", erläutert ihr Trainer André Heller. Bei großen Turnieren, wie beispielsweise in Berlin, nehmen schon mal 100 bis 120, bei kleineren Turnieren zwischen zehn und zwanzig Paaren teil. Jeweils bis zu acht Paare präsentieren ihre Choreografie gleichzeitig auf der Tanzfläche und werden dabei von Wertungsrichtern beurteilt.
"Unsere Tänzer dürfen sich ihre Turniere in der Regel selbst aussuchen", erklärt Heller, "die Landesmeisterschaft und bestimmte große Turniere sind allerdings Pflicht." Da redet sowohl der Trainer als auch der Landessportverband Bayern ein Wörtchen mit.

Auch wenn die Wettkämpfe sehr zeitaufwendig sind, Ludloff und Weiß möchten sie nicht missen: "Ich wollte unbedingt Turniere tanzen", erzählt die Coburgerin, die an der Hochschule studiert. Weiß stimmt ihr zu: "Ein Tanzturnier zu bestreiten, hat eine ganz eigene Faszination", sagt er und schwärmt von der tollen Atmosphäre. "Noch dazu, wenn man in Städten wie Berlin sein kann", erklärt seine Partnerin.

Die Zuschauer spornen an

"Zuschauer und teilnehmende Paare pushen einen wahnsinnig", fährt sie fort, "vor allem, wenn man in seiner Rolle als Tänzer die Zuschauer mitreißen kann. Dann möchte ich immer noch mehr zeigen."
Die beiden Sportler, die bisher jeder rund 100 Turniere getanzt haben, persönlich aber nicht miteinander "verbandelt" sind, haben sich gesucht und gefunden: "Es harmoniert einfach mit uns", sagen sie, "es passt menschlich, sportlich und auch von der Körpergröße her."

Der Welttanztag

Der Welttanztag wurde erstmalig 1982 ausgerufen, um den Tanz als universelle Sprache in der Welt zu würdigen. Er findet jedes Jahr am 29. April statt, dem Geburtstag von Jean-Georges Noverre, der als Schöpfer des modernen Balletts gilt.

Schnupperworkshop

Am 16. Mai findet in der TVK-Halle in der Dr. Walter-Lange-Straße 4 in Coburg ein Schnupperworkshop für die Lateinformation des TV Ketschendorf statt. Der Kurs beginnt um 16 Uhr, dauert zwei Stunden und ist kostenlos.