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Talente und Profis begeistern das Coburger Publikum


Autor: Jochen Berger

Coburg, Samstag, 05. November 2016

Wie beim "Concert für Kids" die künstlerische Zusammenarbeit der Generationen funktioniert: Das Coburger Publikum dankt mit ausdauerndem Beifall.
Junge Talente aus der Region und Profis des Philharmonischen Orchester musizierten zusammen beim "Concert for Kids" unter Leitung von Dominik Tremel im Landestheater Coburg. Foto: Jochen Berger


Das Rezept klingt einfach. Ein buntes Programm und bestens motivierte Interpreten - so funktioniert das Zusammenspiel zwischen jungen Talenten aus der Region und den Profimusikern des Philharmonischen Orchesters beim "Concert for Kids" im Landestheater. "Mozart will zum Broadway" lautete das Motto des kurzweilig konzipierten Programms.


"Mozart will zum Broadway"

Wer dahinter ein raffiniertes dramaturgisches Konzept vermutet haben sollte, durfte sich leicht in die Irre geführt wähnen und musste trotzdem nicht enttäuscht sein.


"Mozart will zum Broadway" - das sei einfach nur eine Marketing-Idee gewesen, räumte Dominik Tremel als Dirigent und Moderator mit entwaffnender Ehrlichkeit vor der recht ansehnlichen Zuhörerschar ein. Treffender wäre wohl dieses Etikett gewesen: "Zwischen Mozart und Broadway". Denn tatsächlich spannte sich der Bogen des Programms vom Wiener Klassiker bis zum Broadway-Komponisten John Kander.


Die flott und klanglich abgerundet musizierte Ouvertüre aus Mozarts Bühnenmusik zu "Der Schauspieldirektor" bildete den Auftakt. Unter der jederzeit präzisen und umsichtigen Leitung von Dominik Tremel bewies das verjüngte Philharmonische Orchester, dass sich die ausgiebige und gründliche Probenarbeit seit September sowie in der Ferienwoche gelohnt hat. Die Profis des Philharmonischen Orchesters und junge Talente nicht nur aus der Region Coburg, sondern weit darüber hinaus, fanden rasch zum sicheren Zusammenspiel.


Virtuoser Kontrabass

Außergewöhnlich gleich in doppelter Hinsicht dann die Konzert-Arie "Por questa bella mano", die Mozart einem Bassisten in die Kehle und einem Kontrabassisten in die Finger geschrieben hatte. Felix Rathgeber beeindruckte mit ausdrucksvollem Gesang und der junge Kontrabassist Francois Maheux bewies mit flinker Fingerfertigkeit, dass sich auf dem tiefsten Instrument der Streicherfamilie tatsächlich virtuos musizieren lässt.


Anspruchsvolle Aufgaben

Interessante Aufgaben nicht zuletzt für die Holz- und Blechbläser boten dann die beiden folgenden Stücke französischer Komponisten - der "Trauermarsch für eine Marionette" von Charles Gounod und die Suite zu "Le roi s'amuse", für die Léo Delibes auf alte Tanzsätze zurückgegriffen hatte.


Den flotten Ausklang bot effektvoll instrumentierte Broadway-Musik - eine Suite aus John Kanders Erfolgs-Musical "Chicago". Hier konnten sich vor allem die Blechbläser und Schlagzeuger sehr überzeugend in Szene setzen.


Klar, dass es am Ende ebenso begeisterten wie ausdauernden Beifall für alle Mitwirkenden gab - und als Dank ans Publikum eine Zugabe aus Kanders "Chicago".