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Streit in Dörfles-Esbach um Standorte für die Masten der geplanten 380-kV-Leitung


Autor: Lothar Weidner

Dörfles-Esbach, Freitag, 15. August 2014

Wo werden im Gemeindegebiet von Dörfles-Esbach die Masten der geplanten 380-kV-Leitung aufgestellt? Zu dieser Frage gibt es höchst unterschiedliche Meinungen.
Sonnenaufgang an der alten Tongrube - ob es noch so idyllisch ist, wenn dort eine Hochspannungsleitung verläuft? Foto: Oliver Schmidt


Wenn eine längere Überspannung des Froschgrundsees mit Stromleitungen vorgesehen ist, dann sollte dies am weiteren neuralgischen Punkt der 380- Kilovolt-Höchstspannungsleitung zwischen Rödental und Dörfles-Esbach auch möglich sein. Diesen Standpunkt wird der Gemeinderat in seiner Stellungnahme an die Regierung von Oberfranken dementsprechend klar machen.

Die Idee für diesen Vorstoß hatte Volker Weigand (UBV) - weil er zwei Probleme sah. So gibt es den Maststandort "124", der im Gewerbegebiet die Erweiterung des Möbelhauses Schulze durch ein Hochregallager erschwert. Aber auch der Alternativstandort des Mastes am Naherholungsgebiet "Esbacher See" schmeckt dem Gemeinderat nicht. Deshalb sprach sich das Gremium zunächst grundsätzlich mal gegen die vorgeschlagene Leitungsführung aus.

Begründung: Die Gemeinde ist ohnehin durch die A 73 und den ICE schon genug in Mitleidenschaft gezogen.


Auf Mast 124 verzichten?


Der Vorschlag Weigands geht nun in die Richtung, auf den Mast 124 zu verzichten und die Stromleitungen vom Mast 123 direkt auf den Mast 125 zu führen. "So könnte man das Gebiet zwischen Dörfles und Rödental ohne Mast überspannen" begründete Weigand.

Das fordert der Gemeinderat nun auch in seiner jetzigen Stellungnahme. "Zähneknirschend", so deuteten die Gemeinderäte an, könnte auch ein Maststandort am Esbacher See in Frage kommen. In diese Richtung könne es aber nur gehen, wenn der neuerliche (Weigand-)Vorschlag im Rahmen der Planung abgelehnt wird. Kategorisch wurde vom Gemeinderat der Mast-Standort am Gewerbegebiet abgelehnt.

Marc Sprung (Sprecher des Leitungsbau-Unternehmens "Tennet") wies allerdings darauf hin, dass er den "Weigand-Vorschlag" nicht befürworten könne. Werde dieser umgesetzt, müsse sein Unternehmen die beiden Masten 123 und 125 besonders verstärken - das scheitere dann letztlich an der Kostenfrage. Gegenüber dem Gemeinderat zeigte sich Sprung überzeugt davon, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau der Trasse begonnen werde.

Bürgermeister Udo Döhler (UBV) übte deutliche Kritik am Verlauf des Planfeststellungsverfahren. Die schon mehrmals vorgelegten und immer wieder abgeänderten Planungen seien für ihn weiter nur "unverständliche Schnittmusterproben". Er jedenfalls sei "sehr verzweifelt" bei der Abfassung der Stellungnahmen.

Elektronikmarkt bringt Verkehr

Gegen den Bebauungsplanentwurf der Stadt Coburg für das Gebiet beiderseits der Garden-City-Straße (Bertelsdorfer Höhe), in dem unter anderem die Ansiedlung eines Elektrofachmarktes eingezeichnet ist, erhob der Gemeinderat keine grundsätzlichen Einwendungen.

Angeregt wird von der Gemeinde allerdings, dass der künftig vermehrt auf die Lauterer Straße führende Verkehr "wirksam zu begrenzen" sein müsse. Zudem müsse die "BGS-Trasse" verwirklicht und im südlichen Bereich des Bebauungsplanes kein lärmstörender Betrieb zuzulassen werden. Letzte Forderung der Gemeinde: Die Lauterer Straße soll mit einer Beleuchtung versehen werden.