"Streit hat es nie gegeben"
Autor: Ulrike Nauer
Beiersdorf bei Coburg, Freitag, 17. Juni 2016
Wie haben sich Wolfgang R. und seine Tochter verstanden? Der 14-jährige Enkel sagte dazu am Freitag Überraschendes aus.
Eigentlich soll es im "Beiersdorf-Prozess" allein um die Frage gehen, ob Wolfgang R. in der Nacht des 12. Dezember 2013 in seinem Haus in Beiersdorf ermordet wurde oder ob sein gewaltsamer Tod "nur" als Totschlag zu ahnden ist. Doch nachdem in der Verhandlung am 3. Juni plötzlich eine Zeugin behauptete, Wolfgang R. und seine Tochter hätten sich überhaupt nicht gut verstanden, rief die Kammer um Vorsitzende Richterin Ulrike Barausch am Freitag den Enkel des Opfers in den Zeugenstand.
Sein Opa sei ein ruhiger, netter Mensch gewesen, sagte der 14-Jährige freimütig aus. "Er war immer da, wenn man ihn gebraucht hat, und er ist nie laut geworden." Drei- bis viermal im Monat sei er mit seinem Großvater zusammen gewesen, mal beim Schwimmen, mal habe er bei ihm übernachtet.
Damit widersprach der Junge Aussagen, wonach seine Mutter ihm den Kontakt zu seinem Großvater untersagt haben soll. Wolfgang R.