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Strahlender Glanz der Blechbläser in der Coburger Morizkirche


Autor: Gerhard Deutschmann

Coburg, Montag, 03. Oktober 2016

So beeindruckt das Ensemble "Blech 10" zahlreiche Zuhörer in der Coburger Morizkirche.
Das Ensemble "Blech 10" beeindruckte bei seinem Coburg-Gastspiel mit seiner Vielseitigkeit. Foto: Jochen Berger


Ein gut besuchtes Konzert zum Erntedankfest in der Morizkirche - veranstaltet von der Musica Mauritiana - brachte nach einigen Jahren mal wieder die Begegnung mit dem Ensemble "Blech 10", einem überregionalen Klangkörper, dem auch die beiden Coburger Felix Leyde (Posaune, Euphonium) und Klaus Rohleder (Horn) angehören.
Hochvirtuoses Können und präzises Zusammenspiel gehören ebenso zu den Vorzügen des Ensembles wie interessante, abwechslungsreiche Programmfolgen, die abwechselnd von Trompeter Torsten Beckhaus und Posaunist Peter Schwaninger humorvoll moderiert werden.


Gefühlvolle Filmmusik

Das Konzert mit Werken vom Barock bis zur Moderne begann festlich strahlend mit der "Fanfare for the King's supper" von Jean Joseph Mouret, die bei mehreren Bläserensembles ein bevorzugtes Eingangsstück ist.
Im "Canzon septimi toni" Nr.2 von Giovanni Gabrieli vernahm man exaktes Wechselspiel der beiden Instrumentalgruppen.
Dass Blechbläser auch zart romantisch spielen können, bewiesen sie mit der gefühlvollen "Romanza" von Enrique Crespo. Mendelssohns eindrucksvoller Doppelchor "Denn er hat seinen Engeln befohlen" aus dem "Elias" erklang wiederum in organisch abwechselnder Mehrchörigkeit. Klanglich abgerundet und ausdrucksvoll hörte man das Adagio aus einem Orgelwerk von Johann Sebastian Bach. Wie ein großes Orchester wirkte "Blech 10" sodann mit der gekonnten, virtuosen Wiedergabe der Ouvertüre zu "Der Barbier von Sevilla" von Gioachino Rossini.
Nach der Pause kam als letzter Klassiker im Programm Johannes Brahms mit seinem Ungarischen Tanz Nr. 5 in effektvoller Bearbeitung und Schlagzeug zu Gehör.
Danach hatten Film und Folkore Hochkonjunktur. Rhythmisch fesselnd und mitreißend erklang Musik zu "Die glorreichen Sieben" von Elmar Bernstein sowie gefühlvoll swingend, dann jazzartig gesteigert "Singin' in the Rain" von Herb Brown. Peter Schwaninger spielte die expressive Soloposaune in der von John Iveson raffiniert arrangierten "Londonderry Air". Rassig südamerikanisch wurde es in "Children of Sanchez" von Chuck Mangione, bevor der bekannte Tango "Jealousy" von Jacob Gade - als virtuoses Klanggemälde ausufernd - den krönenden Abschluss bildete. Durch hartnäckiges Applaudieren erkämpfte sich das begeisterte Publikum noch zwei Zugaben in Form einer plakativen Version von "Mission impossible" und des feierlich getragenen, choralartigen "Irischen Segenswunschs".