Stauder trifft Filser in Coburg: Farbe und Raum im spannenden Dialog
Autor: Jochen Berger
Coburg, Donnerstag, 23. Januar 2020
Wie der Kunstverein Coburg sein neues Ausstellungsjahr mit zwei Präsentationen und Werken von Christa Filder und Peter Staufer eröffnet.
Archaisch und modern, farbenreich und fein abgestuft in Grautönen - so kontrastreich startet der Coburger Kunstverein in sein neues Ausstellungsjahr als Forum Kunst. Im Pavillon am Hofgarten und im Studio begegnen sich zwei Künstlerpersönlichkeiten mit unverwechselbaren Handschriften. Nebeneinander betrachtet führen die Arbeiten von Christa Filser und Peter Stauder einen ebenso ruhigen wie intensiven Dialog.
Wie gut vertragen sich Kunst und Philosophie? Wie lebendig wirkt eine Kunst, die sich von abstrakten philosophischen Fragestellungen inspirieren lässt? An diesen Fragen kommt niemand vorbei, der sich mit Peter Stauder und seiner Ausstellung "Wo wir sind" im Kunstverein Coburg beschäftigt. Die Präsentation von Bildern und Modellen Stauders entfaltet sich in großzügiger Hängung in der ehemaligen Voliere und im Vortragssaal.
Städte und Landschaften
Auf sehr vielschichtige Weise spürt Stauder dem Thema Raum nach. Stauder erkundet Räume, die der Mensch gestaltet und verändert hat. Er zeigt, wie sich gesellschaftliche Verhältnisse in Räumen widerspiegeln, wie sich die Landschaft durch das Eingreifen des Menschen verwandelt, wie Städte zum Spiegelbild gesellschaftlicher Bedingungen werden.
Kühle Schönheit
Städte verwandeln sich unter Stauders abstrahierendem Blick in Stadtlandschaften. Und Landschaften verwandeln sich in topographische Analysen von kühler Schönheit.
Christa Filser ist eine Künstlerin, die ihre Werke bevorzugt in Serien schafft. Das kündigt sich bei ihrer Studioausstellung in Coburg bereits im Titel an. "To be continued" lautet das Motto der Schau.
Ihre Arbeiten, allesamt in den letzten drei Jahren entstanden, lassen sich als Variationsfolgen verstehen. In immer neuen Kombinationen erkundet sie die Möglichkeiten, Flächen und Farben anzuordnen und in Wechselwirkung treten zu lassen. Dabei wird die Farbe und die Intensität der jeweiligen Farbe ebenso zum veränderbaren Parameter wie der Rhythmus, der sich durch die zu- oder abnehmende Dichte der einzelnen Farbfelder ergibt.
Fein verästelt
Der geduldige Betrachter kann in Filsers Arbeiten fein verästelte und miteinander korrespondierende Nuancen entdecken und ihren Rhythmus ruhig auf sich wirken lassen.