Starkregen zwingt zum Konzert-Abbruch bei Paddy Kelly - Zukunft der Coburger Open-Airs ungewiss
Autor: Teresa Hirschberg
Coburg, Dienstag, 20. August 2019
Das hat es noch nie gegeben: Wegen eines heftigen Unwetters musste der Open-Air-Auftritt von Michael Patrick Kelly am Sonntagabend (18.8.) unterbrochen werden. Eine Großbaustelle auf dem Schlossplatz könnte zudem die Zukunft der Konzertreihe gefährden.
Auf diese Premiere hätte Gaby Heyder durchaus verzichten können. Zum ersten Mal in der Geschichte des Coburger Open-Air-Sommers musste ein Konzert abgebrochen werden. "So schlimm war es gar nicht", kann Heyder einen Tag nach dem Unwetter beruhigen. Michael Patrick Kelly und seine Band wurden am Sonntagabend dennoch von der Bühne geholt.
Sie hätten wieder einmal sehr viel Glück gehabt, sagt Konzert-Veranstalterin Heyder erleichtert. Über den Deutschen Wetterdienst habe ihr Team schon tagsüber im Stundentakt kontrolliert, wie sich der angekündigte Sturm entwickelt. Lange sei jedoch unklar gewesen, ob Coburg noch mit einem Gewitter rechnen müsse oder verschont bleibt. "Um sechs Uhr haben die Leute hochgeguckt und gedacht, das kann doch nicht sein, dass es heute wirklich noch regnen soll!" Zweieinhalb Stunden später dann die nasse Gewissheit, als dicke Regentropfen vom pechschwarzen Himmel fielen - da stand Paddy Kelly höchstens 45 Minuten auf der Bühne.
Patty Kelly nicht in Blitz-Gefahr
Im Nachhinein kann Heyder Entwarnung geben: "Direkt über Coburg gab es kein Gewitter. Wir haben die Band nur wegen des Starkregens und zu ihrer eigenen Sicherheit von der Bühne geholt." Akute Gefahr für Fans und Musiker habe zu keinem Zeitpunkt bestanden. Die Blitze im rund fünf Kilometer entfernten Rödental hätten näher ausgesehen, als sie tatsächlich waren. Hätte es aber direkt über dem Schlossplatz geblitzt und gedonnert, wäre das Konzert komplett abgebrochen worden, sagt Heyder. "Denn die Kombi aus Blitz, Strom und Wasser geht gar nicht!"
Rein theoretisch hätte die Band nach zehn Minuten weiterspielen können. Dass am Ende doch 30 Minuten daraus wurden, lag an technischen Problemen: "Strom und Ton waren weg. Da waren die Stadtwerke natürlich erst einmal beschäftigt. Das dauert schon einen Moment, die Systeme wieder hochzufahren", erklärt Heyder. Die Beleuchtung der Fluchtwege habe in solchen Situationen Priorität. Und nicht die Manager oder Veranstalter, sondern die Techniker sind es, die die Musiker im Ernstfall von der Bühne lotsen.
Nasse Füße und beste Stimmung beim Kelly-Konzert
Auch einige Konzertbesucher verließen während des Starkregens das Gelände - für Heyder absolut nachvollziehbar: "Wenn man innerhalb von fünf Minuten pitschnass wird, macht es auch nicht mehr so richtig Spaß." Der Großteil der Fans hielt dem Regen jedoch stand: "Ich war erstaunt, wie viele Leute dablieben. Danach war die Stimmung sogar noch besser: Sowas schweißt ja auch zusammen!"