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Stadt Coburg streicht etliche Stunden


Autor: Oliver Schmidt

Coburg, Mittwoch, 29. Juni 2016

Die Ämter der Stadt hatten bislang sehr umfangreiche Öffnungszeiten. Das ändert sich jetzt.
Die dunklen Wolken über dem Coburger Rathaus sind zwar nicht ganz sinnbildlich zu verstehen, doch Kürzen und Sparen muss die Stadt sehr wohl. Foto: Jochen Berger


Es muss zu Einschnitten bei den Öffnungszeiten kommen - darin waren sich letztlich alle Stadtoberen und der Verwaltungssenat einig. Doch es habe auch zwei Grundbedingungen gegeben, wie jetzt Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD) betonte. Erstens: Daran, dass das Bürgerbüro am Samstagvormittag geöffnet hat, dürfe nicht gerüttelt werden, denn dieser Service werde besonders stark nachgefragt. Zweitens: Wenn bei den Öffnungszeiten gekürzt wird, dürfe dies nicht zu Entlassungen beim Personal führen.

Aber worin liegt dann die Ersparnis? Zur Erinnerung: Als sich die Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PWC) den angespannten Haushalt der Stadt Coburg unter die Lupe nahmen, waren sie erstaunt ob der üppigen Öffnungszeiten - und schlugen eine Reduzierung vor. Und zu der kommt es jetzt: Ab Freitag, 1.

Juli, hat die allgemeine Verwaltung nur noch 28 Stunden in der Woche geöffnet (bisher sind es 36 Stunden), das Bürgerbüro nur noch 40,5 Stunden (bisher 52,5).


Größeres Team im Bürgerbüro

Mittelfristig, so sagt es Thomas Nowak zumindest zwischen den Zeilen, werde die Reduzierung sehr wohl eine Kostenersparnis bringen. Aber eher durch das interne Verschieben von Personal sowie durch Synergieeffekte. Aktuelles Beispiel: Wer einen neuen Ausweis benötigt, konnte bislang entweder ins Bürgerbüro gehen und zur Melde- und Passstelle in der Rosengasse. Künftig ist das Bürgerbüro die alleinige Anlaufstelle dafür und erhält deshalb auch zwei Mitarbeiterinnen von der Melde- und Passstelle. Weiterer Vorteil dadurch am Rande: Selbst bei Urlaub- oder Krankheitsfällen wird das Bürgerbüro künftig immer mit mindestens zwei der insgesamt nun Mitarbeiterinnen besetzt sein. Das sichert nicht nur die Qualität, sondern hebt auch die Sicherheit, wie Norbert Anders vom Personal- und Organisationsamt anmerkte. Denn bislang sei es schon mal vorgekommen, dass eine Mitarbeiterin ganz alleine im Bürgerbüro saß.

"Es ist uns wichtig, dass dem Bürger kein Nachteil entsteht", versicherte Norbert Anders. Gleichzeitig erinnerte Thomas Nowak noch einmal an die WPC-Erhebung, die ergeben habe, dass die Stadt Coburg bei den Öffnungszeiten "bundesweit Spitze" sei. Deshalb sagte auch Peter Schrickel vom Einwohneramt: "Wer hier von einer Verschlechterung spricht, der jammert auf hohem Niveau." In der Stadt Sonneberg zum Beispiel habe das Rathaus montags für den Besucherverkehr ganz geschlossen.

Die neuen Öffnungszeiten gelten laut Nowak zunächst für sechs Monate auf Probe.


Wer hat künftig wann wie lange geöffnet?

Allgemeine Verwaltung
Hierzu gehören Bau-, Sozialamt und Jugendamt. Sie hatten bislang von 8 bis 16 Uhr geöffent, freitags bis 12 Uhr. Künftig gilt:

Montag 8.30 bis 15.30
Dienstag 8.30 bis 15.30
Mittwoch 8.30 bis 12 Uhr
Donnerstag 8.30 bis 15.30
Freitag 8.30 bis 12 Uhr

Bürgerbüro im Rathaus
Die zentrale Anlaufstelle hatte bislang jeden Werktag von 7.30 bis 18 Uhr geöffnet. Künftig gilt:

Montag 8.30 bis 15.30
Dienstag 8.30 bis 15.30
Mittwoch 8.30 bis 15.30
Donnerstag 8.30 bis 18 Uhr
Freitag 8.30 bis 15.30
Samstag 9 bis 12 Uhr

Fundbüro in der Rosengasse
Wenn das Fundbüro nicht geöffnet hat, können Fundsachen auch im Bürgerbüro abgegeben werden. Künftig gilt:

Montag 8.30 bis 13 Uhr
Dienstag 8.30 bis 13 Uhr
Mittwoch 8.30 bis 12 Uhr
Donnerstag 8.30 bis 13 Uhr
Freitag 8.30 bis 12 Uhr