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Staatsanwalt: "Auftragsmord im Rotlichtmilieu"


Autor: Polizei

Coburg, Montag, 23. Dezember 2013

Vor knapp zwei Wochen hat ein Mord an einem 66-jährigen Ruheständler den Coburger Stadtteil Beiersdorf erschüttert. Nun bestätigt der Staatsanwalt: "Es war ein Auftragsmord im Rotlichtmilieu." Die Mörder kommen aus dem Rocker-Milieu.
Foto: Oliver Schmidt


Am Wochenende hatte die nach dem Gewaltverbrechen gebildete Sonderkommission "Eiche" mehrere Tatverdächtige festgenommen. Verhaftet sind ein 23-jähriger Thüringer, ein 44-jähriger Coburger und die mutmaßliche Auftraggeberin, bei der es sich um die 41-jährige Lebensgefährtin des Opfers handelt. Sie sitzen in Untersuchungshaft.

Zur Stunde haben Leitender Oberstaatsanwalt Anton Lohneis und Oberstaatsanwältin Ursula Haderlein von der Coburger Staatsanwaltschaft und der Leiter der Soko "Eiche", Kriminaloberrat Bernd Rebhan zu einer Pressekonferenz gebeten. Sobald weitere Informationen vorliegen, werden sie auf infranken.de zu finden sein.

In der eigens gebildeten "Soko Eiche" waren zuletzt mehr als 30 Personen tätig; Verschnaufpausen gönnte man sich noch nicht einmal nachts. Ein Hinweis-Telefon, das von der Bevölkerung rege angerufen wurde, blieb rund um die Uhr geschaltet.

Der 66-jährige Wolfgang R. war in der Nacht zum Donnerstag, 12. Dezember, in seiner Wohnung im Coburger Stadtteil Beiersdorf gewaltsam getötet worden. Die Polizei spricht von "stumpfer Gewalteinwirkung", durch die der ehemalige Musiker des Landestheaters starb. Bei der Suche nach dem Täter spielte aber sehr schnell auch die neue geschäftliche Tätigkeit von Wolfgang R. eine Rolle: Seit einiger Zeit vermietet er in der Coburger Innenstadt Wohnungen an Prostituierte.

Auch in den Stunden vor seinem Tod hatte sich Wolfgang R. noch in Coburg aufgehalten. Um seine Wege ganz genau nachverfolgen, beziehungsweise nachzeichnen zu können, kam sogar zwei Tage lang ein Polizeihubschrauber zum Einsatz, von dem aus zahlreiche Luftaufnahmen angefertigt wurden.