Wird Oliver Krechel wieder zum Coburger Spielverderber?
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Donnerstag, 31. Oktober 2019
Der ehemalige HSC-Torhüter will am Samstag mit dem ASV Hamm-Westfalen in seinem alten Wohnzimmer wie in der Vorsaison zu großer Form auflaufen. Beide Teams können sich mit einem Sieg ganz oben festsetzen.
Der Tag des Handballs am vergangenen Wochenende hat auch dem Zweitligisten HSC 2000 Coburg das letzte freie Wochenende in diesem Kalenderjahr beschert. Ehe die EM-Pause ein fünfwöchiges Durchschnaufen bringt, steht ab jetzt mit neun Spielen bis zum 2. Weihnachtsfeiertag ein straffes Programm an. Zum Auftakt dieser Serie wartet auf die Handball-Fans in der HUK-Arena gleich ein Spitzenspiel. Am Samstagabend ab 19.30 Uhr geht es für den Tabellenzweiten Coburg gegen den direkten Verfolger auf Rang 3, den ASV Hamm-Westfalen.
Ein Zähler trennt die beiden Teams im engen Vorderfeld der Liga. An den Gegner haben die HSCler eher schlechte Erinnerungen. Zwar konnten die Coburger bislang alle Auswärtsspiele für sich entscheiden, doch in eigener Halle gab es zuletzt Ende Mai am drittletzten Spieltag der Vorsaison eine empfindliche Klatsche. Die 23:32-Niederlage zerstörte endgültig alle Aufstiegsträume, zugleich war es die zweithöchste Zweitliga-Heimniederlage und die höchste in der HUK-Arena für den HSC. "Da hatten wir keine Chance und mussten anerkennen, dass Hamm uns in allen Belangen dominierte", erinnert sich Coburgs Trainer Jan Gorr.
Weh taten dem HSC besonders die zwölf Paraden des ehemaligen HSClers Oliver Krechel (2012 bis 2018), der zusammen mit Felix Storbeck in dieser Saison ein starkes Torhüter-Duo bildet (siehe "So sieht es der Gegner"). Die Schlappe von damals ist aber heute kein Thema mehr. "Jetzt können wir für andere Verhältnisse sorgen", so Gorr.
Ob Stepan Zeman und Sebastian Weber dabei mithelfen können, ist nach ihren Verletzungen noch offen. "Wir liegen im Plan für ihre Rückkehr. Sie sind ins Training eingestiegen, aber jetzt müssen wir abwarten, wie sie die Belastung vertragen", gibt sich Gorr verhalten optimistisch.
Mit Dominic Kelm hat der HSC-Coach ja noch einen verlässlichen Ersatz in der Hinterhand, zuletzt glänzte er mit sechs Treffern. Das ist auch für die Abwehr wichtig, denn nur so ist für alle Fälle eine Entlastung für die Mitteldecker Andreas Schröder und Marcel Timm möglich. Denn in dieser Spitzenpartie werden alle Beteiligten an ihre Belastungsgrenze gehen.
ASV-Fans träumen vom Aufstieg
In Hamm träumen die Fans vom Prinzip "6-4-2". Denn nach den Plätzen 6 und 4 in den zurückliegenden Spielzeiten soll ein zweiter Platz den Aufstieg in die 1. Liga bringen - genau zehn Jahre nach dem letzten nur einjährigen Gastspiel in der höchsten Spielklasse.
Abwegig ist das nicht, auch wenn der Coburger Gegner mit dem Saisonziel "gesichertes Mittelfeld" doch recht tief stapelt. Denn durch die Neuzugänge, allen voran Merten Krings (vom TV Emsdetten), sind die Westfalen noch einmal durchschlagskräftiger geworden.