Druckartikel: VSG Coburg zeigt eine tolle Leistungssteigerung

VSG Coburg zeigt eine tolle Leistungssteigerung


Autor: Christoph Böger

Coburg, Mittwoch, 21. Januar 2015

Die Truppe von Trainer Milan Maric gleicht nach 0:2-Satzrückstand aus, verliert aber am Ende mit 14:16 im Tiebreak.
Der 1,96 Meter große Mazedonier Vuk Karanovic fand gestern Abend oft eine Lücke im Rottenburger Block. Mit 28 erzielten Punkten wurde er zum MVP seines Teams gewählt. Foto: Timo Geldner


Toll gekämpft, aber trotzdem hauchdünn verloren. Um 21.55 Uhr war die bittere Niederlage gestern Abend besiegelt: Nach fünf sehenswerten Sätzen unterlag die VSG Coburg/Grub beim TV Rottenburg mit 2:3.

Nach der vierstündigen Anreise ins Schwabenland begann die VSG Coburg/Grub, wie schon im Heimspiel gegen Königswusterhausen mit einigen Unsicherheiten im Spielaufbau. Die logische Konsequenz war ein klarer 4:8-Rückstand zur ersten technischen Auszeit. Trainer Müller-Angstenberger peitschte seine Spieler in seiner gewohnt emotionalen Art an und hielt so die Konzentration seiner Spieler im ersten Satz stets hoch (25:18).

Im zweiten Satz kamen die Vestestädter besser ins Spiel und gestalteten das Spiel lange ausgeglichen, die Annahme um Libero Thiago José Welter stand nun sicher und Spielmacher Adam Kocian konnte seine Mittelangreifer Poluga und Baxpöhler oftmals in Szene setzen.

TV Rottenburg gegen VSG Coburg/Grub 3:1 (25:18; 25:21; 22:25; 23:25; 16:14)

Beim Stand von 17:17 nahm der Gästetrainer abermals eine Auszeit und versuchte den Spielrhythmus der Coburger zu brechen. In dieser Phase zeigte sich wieder das derzeitige Problem der VSG, aufgrund der personellen Situation bleiben Trainer Maric keine Möglichkeiten einen schwächelten Spieler auf den Außenpositionen zu ersetzen. Karanovic, Meuter und der junge Karlitzek vermögen es dagegen derzeit nicht, ihr gutes Niveau über die gesamte Spieldauer abzurufen. Auch deshalb ging der zweite Satz verloren.

Im dritten Satz feuerten sich die hochmotivierten VSG-Spieler gegenseitig noch mehr an. Beim Stande von 7:11 brachte Trainer Maric, Kapitän Nürnberger für den diesmal sehr blassen Moritz Karlitzek auf das Feld. Dieser Wechsel auf der Diagonalposition brachte den erhofften Effekt. Die VSG agierte nun ruhiger und mit weniger eigenen Fehler. Das Heimteam schien von der Rolle und servierte der VSG Coburg/Grub den Satzgewinn mit 25:22 quasi auf dem Silbertablett.

Zu Beginn des vierten Satz konnte sich die Rottenburger einen kleinen Vorsprung erarbeiten, den Noah Baxpöhler mit zwei Blockpunkten in Folge zum 13:13 egalisierte. Die rohe Gewalt im Angriff der Gastgeber lies die grüne Blockmauer der Schmiede in dieser Phase nicht bröckeln. Im weiteren Verlauf zeigten sich die Aufschläger der VSG gut aufgelegt. Die Folge: Ein verdienter 25:23-Satzgewinn. Die Entscheidung musste also im Tiebreak fallen.

Und in diesem hatten die Rottenburger die besseren Nerven. Über 6:3, 10:6 und 12:10 gewannen sie letztlich mit 16:14 in fünf sehenswerten Sätzen.



Kommentar von Christoph Böger: Immer wenn bei Grün die Nerven flattern...


Es fehlt der letzte Kick. Die VSG Coburg/Grub hält in den meisten Sätzen gut mit, gewinnt auch den einen oderanderen Durchgang, doch im entscheidenden Moment schwimmen den "Grünen" dann doch die Felle davon.
So auch gestern Abend bei der 2:3-Niederlage in Rottenburg. Die Vestestädter gingen wieder als Verlierer vom Feld, obwohl sie in allen fünf Durchgängen durchaus ihre Chancen hatten und lange Zeit auf Augenhöhe schmetterten. Für mehr als einen Achtungspunkt reicht es momentan aber nicht, denn letztlich entscheiden auf diesem Niveau Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage.

Wenn die Spannung steigt, dann scheint die Konzentration auf Seiten der VSG automatisch zu sinken. Die Folge ist eine zu hohe Fehlerquote und oft der Satzverlust. So wie gestern Abend im entscheidenden Tiebreak. Und das ist schlecht!

Das Fehlen des langzeitverletzten Itamar Stein ist ein großes Handicap - eine Ausrede oder gar ein Alibi darf diese Personalie aber nicht sein.

Und es ist auch längst kein Pech mehr, wenn die wichtigen Punkte regelmäßig an die gegnerischen Mannschaften gehen. Vielmehr fehlt es der VSG in diesen wichtigen Phasen schlicht an Qualität. Immer dann, wenn es eng wird, ist die Konkurrenz einfach einen Kick besser - leider!