Starker Angriff sichert HSC Pflichtsieg
Autor: Maximilian Glas
Coburg, Mittwoch, 03. Oktober 2018
Die Coburger begeistern die 2083 Zuschauer beim 35:31-Erfolg gegen den Wilhelmshavener HV mit vielen gelungenen Offensivaktionen.
Der HSC 2000 Coburg hat sich die Tabellenführung der 2. Handball-Bundesliga nach einem insgesamt ungefährdeten 35:31 (18:14)-Heimsieg am Mittwochabend gegen den Wilhelmshavener HV zurückerobert. Überzeugten die Coburger am vergangenen Freitag in Hüttenberg vor allem mit ihrer massiven Deckung, war diesmal der variantenreiche Angriff mit vielen schnellen Spielzügen der Schlüssel zum Erfolg.
Mit einer offensiven, unorthodoxen Abwehr brachten die Norddeutschen den HSC Mitte der zweiten Halbzeit kurzzeitig ins Wanken, doch in Gefahr geriet der sechste Saisonsieg im siebten Spiel zu keinem Zeitpunkt. Zweigeteilt fiel das Fazit von Trainer Jan Gorr aus: "Wir haben in der ersten Halbzeit 18 und in der zweiten Hälfte 17 Tore erzielt, das ist eine überragende Angriffsleistung. Was mich nicht ganz zufriedengestellt hat, war unsere Abwehrleistung. Da waren ein paar Situationen dabei, in denen wir zu schnell abgeschaltet haben beziehungsweise zu ungeduldig waren." HSC 2000 Coburg - Wilhelmshav. 35:31 (18:14)
Neben Kapitän Sebastian Weber (Rückenverletzung) mussten die Coburger verletzungsbedingt kurzfristig auch auf Torhüter Konstantin Poltrum (siehe Bericht rechts) verzichten. Eine vermeintliche Hypothek, die der formstarke Routinier Jan Kulhanek mit 13 Paraden über die 60 Minuten Spielzeit fast vergessen ließ.
Die Wilhelmshavener waren im Angriffsspiel auf wenige Fehler und geduldige Aktionen bedacht und fuhren mit diesem Plan zunächst gut. Die kreativen Aktivposten, Tobias Schwolow und René Drechsler, schlossen entweder selbst ab oder bedienten die jungen Talente Duncan Postel und Daniel Andrejew am Kreis. Gerade der 19-Jährige Andrejew, der sich im bisherigen Saisonverlauf noch nicht wirklich auszeichnen konnte, stellte die Gastgeber mit seiner Physis (2,05 Meter und 118 Kilogramm) vor einige Probleme.
Nachdem die Coburger sich in den ersten zwölf Minuten nicht absetzen konnten, sorgte Florian Billek mit dem ersten Tempogegenstoßtor (8:6) für das erste Stimmungshoch in der HUK-Arena. Nach einem vergebenen Siebenmeter von Schwolow und der ersten Zeitstrafe gegen die Gäste zeigte der HSC seine spielerische Klasse: Tobias Varvne bediente Landsmann Pontus Zetterman, der wiederum den dritten Schweden im Bunde, Markus Hagelin, am Kreis in Szene setzte.
Nach dem erfolgreichen Abschluss zum 9:6 hätte Billek eine Minute später in Überzahl aus der eigenen Hälfte "nur" das leere Tor zu einer Vier-Tore-Führung finden müssen - doch er traf nur die Latte. Mit sechs Minuten Verspätung schaffte es Billek schließlich, sein Team von der Siebenmeterlinie erstmals mit vier Treffern in Front zu bringen (12:8, 21.). Nachdem Wilhelmshaven zwischenzeitlich auf zwei Tore verkürzt hatte, gaben die Gastgeber mit drei Toren in Folge innerhalb von 110 Sekunden nochmals richtig Gas.
Das 17:12 vollendete wieder Billek per Konter, vorausgegangen war dem Treffer eine starke Parade von Kulhanek und eine beherzte Rettungstat von Jakob Knauer am Kreis. Kurios waren die letzten Sekunden vor der Halbzeitpause: Der HSC spielte die Zeit eigentlich geschickt herunter und etwas glücklich in Person von Christoph Neuhold erfolgreich (18:13), doch mit dem Schlusspfiff packte Schwollow aus 15 Metern einen "Strich" aus und ließ Kulhanek keine Chance.