Sommermärchen für den PSC Coburg
Autor: red
Coburg, Dienstag, 16. Sept. 2014
Die Frauen des PSC Coburg sind Deutscher Meister im Kanu-Polo. Die Jugend des Klubs schaffte den Sprung auf das Siegertreppchen und die Coburger Herren jubelten über den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Das Sommermärchen wurde Wirklichkeit.
Duisburg/Coburg — Erfolgreich wie nie nahm der Paddel- und Segelclub (PSC) Coburg an den 44. deutschen Meisterschaften im Kanupolo teil. Mit hochgesteckten Zielen im Gepäck reisten die drei Coburger Mannschaften nach Duisburg, um sich mit ihren Kontrahenten aus ganz Deutschland zu messen.
Die Damen standen ganz oben und freuten sich über die Deutsche Meisterschaft. Bronze durften sich die Coburger Jugendlichen um den Hals hängen und die Herren jubelten auch über den Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Jugend gegen starke Gegner
Schon zu Beginn war klar, die Coburger Jugendmannschaft (14 bis 16 Jahre) des PSC Coburg sollte es nicht leicht haben gegen die zurecht hoch gelobten Teams aus Berlin und Essen. Doch durch starke Spiele gegen BWS Hamburg (6:0) und die KG List Hannover (7:4) hielten die Sportler sich im Rennen.
Die Spiele gegen KRM Essen brachten ihren zwischenzeitlichen Höhenflug jedoch schnell zum Erliegen (5:10 und 4:6). Trotz herber Rückschläge schafften die Nachwuchstalente es als Gruppenzweiter in die gut besetzte Zwischenrunde und mussten den sehr starken Spielern vom KSV Havelbrüder gegenübertreten. Wie erwartet kamen die Franken nicht wirklich zum Zug und mussten sich mit einem bitteren 1:10 geschlagen geben.
In einem enorm spannenden Spiel gegen den MKSF Mülheim schoss sich Coburg mit einem verdienten 6:4 ins Halbfinale. Dort angekommen zeigten die jungen Spieler und Spielerinnen durchwegs gute Leistung. Sie konnten sich allerdings mit einem extrem knappen 5:6 gegen KRM Essen nicht für das Endspiel qualifizieren. Trainerin Katrin Schmalenbach leistete erstklassige Arbeit und rüstete ihre Schützlinge mental für das Spiel um Platz drei gegen den eigentlichen Favoriten VMW Berlin. Was Trainingsfleiß, Spielübersicht und Taktik wirklich bedeuten, zeigten die jungen Überflieger mit einem grandiosen 3:2-Sieg und somit dem Schritt auf das Treppchen.
Als Aufsteiger nochmals rauf
Die Aufsteiger der dritten Liga aus dem letzten Jahr - die Herren des PSC Coburg - wollten sich in der 2. Leistungsklasse etablieren. Ein "Platz im oberen Drittel" sollte es werden. Dass diese Zielsetzung durchaus angemessen schien, zeigten die Franken gleich im ersten Spiel gegen die zweite Mannschaft der WSF Liblar (7:5). In den Spielen gegen Quakenbrück (1:2), Glauchau (4:5) und KRM Essen II (1:3) mussten die Vestestädter erkennen, dass die Gegner in der höheren Liga andere sind. Durch ein deutliches 3:0 gegen den MKSF Mülheim zogen die Leistungsklassespieler aus Coburg als Gruppendritter ins Viertelfinale ein. Sönning, Jungmann, Giebe, Fiur, Faber, Schwarz, Fischer-Dederra und Dressel wollten sich in dieser hart umkämpften Liga beweisen und lieferten wohl ihr stärkstes Spiel gegen die KG List. In einem spielerisch ausgefeilten Match verwies der PSC Coburg seinen Kontrahenten mit einem pompösen 8:2 vom Platz. Durch den Umstand zweier zweiter Mannschaften mit Aufstiegssperre aus Liblar und Berlin, die in den Halbfinals standen, war der Coburger Weg frei. Im Gegensatz zur Platzierung standen die Aufsteiger 2014 schon fest. Somit übertrafen die Überflieger aus dem letzten Jahr ihre eigenen Ziele deutlich und wurden die Aufsteiger in diesem Jahr.
Nach einem 4:5 im letzten Spiel gegen KCNW Berlin konnten die ambitionierten Herrenspieler aus Coburg ihren Eintritt in die 1. Bundesliga gebührend feiern.
Hoffnungen klar übertroffen
Die größten Hoffnungen setzte der Verein klar in die erfolgreiche Damenmannschaft. Im letzten Jahr hatten sie vorgemacht, was die Herrenspieler nun nachmachen konnten. Gleich in ihrer ersten Saison in der 1. Damen-Bundesliga erarbeiteten sie sich von Spieltag zu Spieltag einen Ruf als Favoriten. Noch vor Beginn der deutschen Meisterschaften platzierten sich die jungen Spielerinnen an der Tabellenspitze. Hannah Triebel, Leonie Wagner, Annika Adler, Emily Bildat, Stefanie Geiger, Ina Pfeiffer und Julia Fischer wurden ihrem Ruf mehr als gerecht.
In den ersten Spielen gegen die WSF Liblar (5:2 und 6:0) zeigten sie deutlich, welches Ziel sie sich gesetzt hatten. Auch der frühere Angstgegner SKC Philippsburg musste den Kürzeren ziehen (2:1 und 3:1). Damit schafften die talentierten Fränkinnen den Einzug in die Finalspiele. In der Bundesliga wird der Sieger innerhalb von drei Spielen ermittelt.
Im ersten Spiel des Finals wurden die Coburger von der hohen Spielkultur ihrer Gegnerinnen aus Göttingen überrascht. Nach einer mitreißenden 4:5-Niederlage wurden Fans, Betreuer und vor allem Spielerinnen wach gerüttelt. Trainer Klaus Schmalenbach bewies seine Qualitäten als Coach und schaffte es, die Wogen der aufgewühlten Gemüter zu glätten. Mit Siegeswillen im Kopf und ausreichend Kraftreserven konnte sich das Team mit einem sehr starken 4:2-Sieg im Rennen halten. Im letzten und entscheidenden Spiel machten sich die fast täglichen Trainingseinheiten bemerkbar. Der Göttinger PC brach ein während die Coburgerinnen gleich mehrere Kontertore erzielen konnten. Mit einem grandiosen 8:5-Sieg erkämpften sie sich den mehr als verdienten Titel des Deutschen Meisters 2014.
Und nicht nur die aktiven Coburger Turniermannschaften hatten Erfolge zu verzeichnen. Der Coburger Meister-Trainer Klaus Schmalenbach nahm den Förderpreis für hervorragende Nachwuchsarbeit des DKV-Förderkreises entgegen für den der Verein PSC Coburg geehrt wurde.
Pia Schwarz kommt zurück
Die Coburgerin Pia Schwarz, die in diesem Jahr mit ihrer Mannschaft SKG Hanau den sechsten Platz in der Damenbundesliga belegte wird im nächsten Jahr ebenfalls für ihren Heimatverein PSC Coburg spielen. ht