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Sofie Paulus eine Klasse für sich


Autor: Redaktion

Coburg, Dienstag, 06. Februar 2018

Die Lokalmatadorin setzt sich bei der 8. Auflage des Coburger Boulder-Cups in der Damenkonkurrenz durch. Über 200 Athleten aus ganz Bayern waren am Start.
Lokalmatadorin Sofie Paulus gewann die Damenkonkurrenz knapp im Stechen.  Fotos: privat


Dass der Coburger Boulder-Cup ein angesagtes Event ist, hat sich herumgesprochen - auch überregional. Die Mischung scheint zu stimmen: Auf der einen Seite ein Spaß-Wettkampf, bei dem jeder, der gerne bouldert, einen spannenden Nachmittag mit Gleichgesinnten verbringen kann. Auf der anderen Seite dann das sportlich anspruchsvolle Finale, bei dem sich die stärksten Jungs und Mädels im wettkampfähnlichen Modus messen.

Bei der 8. Auflage, die vom DAV Coburg ausgerichtet wurde, waren über 200 Boulderer am Start. Etwa die Hälfte davon waren Gäste, überwiegend aus Nordbayern, aber auch Münchner und Allgäuer tauchten in der Teilnehmerliste auf. Schön für den Veranstalter, dass sich auch wieder eine ganze Reihe von wirklich starken Nachwuchskräften eingefunden hatten, die neben dem Spaß auch noch zum Gewinnen gekommen sind.


Coburger Talent setzt sich durch

Der Vormittag des Wettkampftages gehört den Kindern. In drei Altersklassen, Jugend B (Jahrgänge 04, 03), C (05, 06) und D (07, 08 und jünger) wurde zunächst um den Finaleinzug und dann in Runde 2 um die Podestplätze gerungen. Bei der Jugend D männlich gewann das Coburger Nachwuchstalent Ben Ruckdäschel klar. Als einzigem gelangen ihm zwei "Tops" in den drei Finalbouldern.

Bei den D-Mädels hatten die Gäste die Nase vorn. Für die Siegerin Isabella Heinz aus Erlangen waren die Finalboulder einfach zu leicht. Schon nach fünf Minuten hatte sie alle drei getoppt. Die Zweitplatzierte Lina Fürbacher aus Nürnberg schaffte auch alle drei, allerdings mit einigen Fehlversuchen. Das starke Coburger Team, das mit Antonia Horbaschek, Antonia Gückel, Milla Janson und Talitha Thierfelder bei 25 Starterinnen vier Mädels ins Finale brachte, musste dort mit den Plätzen 4 bis 7 zufrieden sein.

Auch in den anderen Altersklassen waren die Coburgerinnen ganz stark: Mara Kuhles kam nach tollem Kampf auf Platz 2 hinter Leonie Muth aus Kempten, die bereits mehrfach bayerische Meisterin war. Und Kathi Ruckdäschel, ebenfalls Zweite, landete ganz knapp hinter Johanna Seidel aus München.

Die Jugend-B-Konkurrenz bei den Jungs gewann Noah Schreiter aus Aschaffenburg. Die Coburger Lukas Nillies, Salvador Knauer und Nils Lange folgten auf den Plätzen. Nur bei den Jugend-C-Jungs haben es die Coburger Nachwuchskräfte nicht ins Finale geschafft. Hier gewann Gorka Urzua aus Bamberg.

Nach den Kindern und Jugendlichen waren ab 14 Uhr dann die Erwachsenen bzw. alle ab Jahrgang 2002 an der Reihe. 98 Teilnehmer machten sich an die Boulderprobleme der Hauptrunde. Um ins Finale der besten sechs einzuziehen, musste man bei den Herren 121 von 125 möglichen Punkten erreichen, das heißt alle 25 Boulder schaffen, bei maximal 4 Fehlversuchen insgesamt. Bei den Damen war das Leistungsspektrum etwas breiter - es reichten 108 von 120 möglichen Punkten.


Dramatisches Damenfinale

Im Damenfinale musste die Coburger Top-Athletin Sofie Paulus bis zum letzten Zug um den Sieg kämpfen. Zunächst waren die starken Bayreuther Mädels Julia Schwarz und Mia Baumann gleichwertig, alle drei konnten die Finalboulder 1 und 2 sofort klettern. Der dritte Boulder blieb von allen ungelöst. Am letzten Boulder setzte sich zunächst Magdalena Andres aus Erlangen mit einem ganz schnellen "Top" an die Spitze, sie hatte Boulder 2 erst im vierten Versuch klettern können. Allerdings zogen Paulus und Baumann mit ihrem zweiten Versuch dann doch wieder vorbei. Nach den vier Finalbouldern lagen sie gleichauf.

Auch in der Hauptrunde hatten sie die gleiche Punktzahl erreicht, so war ein Stechen an einem zusätzlichen Boulder nötig. Hier war die 15-jährige Baumann bei ihrem ersten Versuch etwas unkonzentriert und scheiterte schon am kniffligen Einstiegszug. Paulus erledigte den Boulder souverän.

Nicht weniger spannend entwickelte sich das abschließende Herrenfinale. An den vier Finalbouldern konnten die sechs Finalisten alles zeigen, was diesen faszinierenden Sport ausmacht. Die stark überhängenden Aufgaben 1 und 2 forderten die ganze Athletik des Boulderers, von Finger- und Handkraft bis zu hoher Körperspannung und exakten dynamischen Bewegungen. Es war schnell klar, dass Max Goldmann aus Aschaffenburg und Floyd Simen aus Erlangen den Sieg unter sich ausmachen würden. Die Souveränität, mit der sie die Probleme 1 und 2 abhakten, war schon sehr beeindruckend.


Zuschauer vom Niveau begeistert

Da mussten die beiden Coburger Finalisten, Joachim Tensing und Max Dorscht, schon deutlich intensiver zupacken und konnten auch nur jeweils einen der ersten beiden Boulder lösen. Sie belegten am Ende die Plätze 3 und 4 mit jeweils zwei "Tops". Der Zweikampf der beiden Führenden blieb dramatisch bis zum Schluss. Am Ende setzte sich der Aschaffenburger Goldmann knapp durch.
Die zahlreichen Zuschauer waren von den Finalrunden begeistert. Für die Veranstaltung und das Niveau der Boulder gab es dabei von allen Seiten Lob.