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Prager Peitsche und zehn Scharfschützen


Autor: Christoph Böger, Ralph Bilek

Coburg, Sonntag, 31. Januar 2021

Zwei Rechtsaußen führen die ewige Torschützenliste des HSC Coburg an: Ronny Göhl (1331) muss um die Pole-Position bangen, denn Florian Billek (1262) hat seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert ...
Florian Billek hat es mit starken Leistungen beim HSC 2000 Coburg bis in die Nationalmannschaft geschafft. Mit 1262 Toren steht er auf Platz 2 der HSC-Torschützen-Rangliste.


Der HSC Coburg hatte viele außergewöhnliche Spieler in seinen Reihen. Tolle Torhüter, hervorragende Abwehrstrategen, Spielmacher und natürlich coole Torjäger. Unvergessen: Karel Jindrickovsky, "die Peitsche aus Prag". Der erste Profi, der die Coburger in den Anfangsjahren mit 364 Toren in 65 Spielen in die Regionalliga "ballerte".

Damit schaffte er es zwar nicht in unsere Top Ten der treffsichersten HSC-Spieler, doch seine scharfen Unterarmwürfe aus der Hüfte, die oft wie Peitschenschläge im gegnerischen Gehäuse einschlugen, sind noch vielen Fans in bester Erinnerung.

Billek jagt Göhl-Marke

Spitzenreiter mit 1331 Toren ist Ronny Göhl. Der schnelle Rechtsaußen traf nicht nur zigmal bei Tempogegenstößen, sondern auch 233 Mal vom Siebenmeterstrich. Heute gibt der gebürtige Thüringer seine Erfahrungen als Trainer in der 2. Mannschaft weiter und hat längst seinen Lebensmittelpunkt in die Vestestadt verlegt.

Gejagt wird seine von vielen als "Rekord für die Ewigkeit" bezeichnete Marke von Florian Billek, der auch sein Nachfolger auf dieser Außenposition ist. Noch fehlen "Flo" zur Einstellung des Rekords 69 Tore, doch sollte er von größeren Verletzungen verschont bleiben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er Platz 1 in der Rangliste übernimmt. Erst kürzlich hat der ehemalige Kurzzeit-Nationalspieler nämlich seinen Vertrag beim HSC um zwei Jahre verlängert.

Fünfter in der Liste der erfolgreichsten Werfer ist Anton Lakisa. Am 30. Oktober 2004 spielte der HSC bei der HSG Wolfen in der Regionalliga Mitte. Augenzeuge der 30:34-Niederlage: der "Glatzkopf aus Weißrussland". Trainer Wolfgang Schuhmann hatte Lakisa seit dem ersten Regionalliga-Auswärtsspiel am 21. September 2002 in Staßfurt (35:21) auf dem Wunschzettel, weil der mit elf Toren den HSC im Alleingang "erschoss".

Unter den Zuschauern in Wolfen war HSC-Gründungsmitglied Detlef Höhn, der Kontakt mit dem damals in Diensten der DHK Flensborg stehenden "Scharfschützen" knüpfte. Nach langen Verhandlungen bestritt Lakisa schließlich im Herbst 2006 sein erstes von 119 Spielen für den HSC und wurde mit 685 Toren zu einer Säule des ersten Zweitliga-Aufstiegs 2007.

Die zehn besten Torjäger

1. Ronny Göhl: 324 Spiele - 1331 Tore (1098/233 Siebenmeter)

2. Florian Billek: 209 - 1262 (966/296)

3. Dominic Kelm: 319 - 840 (840/0)

4. Florian Lendner: 280 - 749 (749/0)

5. Anton Lakisa: 119 - 685 (364/321)

6. Johan Andersson: 173 - 613 (404/209)

7. Jens Pussert: 156 - 536 (357/179)

8. Vladimir Suma: 108 - 458 (454/4)

9. Felix Lobedank: 96 - 449 (447/2)

10. Kamil Piskac: 105 - 435 (430/5)

Neue Serie "Gelbe Fakten"

Über die bisherigen Trainer und die wichtigsten Funktionäre haben wir bereits im ersten und zweiten Teil unserer HSC-Serie "Gelbe Fakten" berichtet. Heute nehmen wir die "Ballermänner" unter die Lupe - als die zehn erfolgreichsten Torschützen. Beendet wird die Serie mit einem vierten Teil - dann gibt es was zum Schmunzeln: HSC-Kuriositäten aus zwei Jahrzehnten.