Olympiasieger, Dauerbrenner, Lokalmatador
Autor: Christoph Böger
Coburg, Donnerstag, 28. Januar 2021
Stars wie "Cveba" Horvat, der Weißrusse Georgi Sviridenko und Ex-Nationalspieler Christian Rose leiteten bisher die Geschicke in Coburg.
Vor fast 21 Jahren, nämlich am 10. März 2000, trafen sich im Coburger Rathaus 17 Handballbegeisterte, um nach zahlreichen Vorgesprächen die Gründung des HSC 2000 Coburg-Neuses umzusetzen. Ziel: Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga!
Nach jahrzehntelangen Rivalenkämpfen gelang es, die Handballer vom TV 1848 Coburg, TV Ketschendorf, Coburger Turnerschaft und TV Neuses unter einen Hut zu bringen. Zunächst eben noch als HSC 2000 Coburg-Neuses. Ein Zugeständnis an die Handballfans im Coburger Westen, die die Spielklasse und viel Spielerpotenzial einbrachten. Norbert Kastner, der handballbegeisterte Oberbürgermeister von damals, wurde erster Präsident des HSC: "Wir wollen etwas Großes auf den Weg bringen." Und der HSC ließ in den Jahren danach Taten folgen.
130 verschiedene Spieler liefen seit dem für die erste Mannschaft der Coburger auf und in knapp 21 Jahren schwangen zehn Trainer das Zepter bei den "Gelben". Wir blicken zurück:
Erster Übungsleiter war von Juli 2000 bis Juni 2002 Ralf Baucke, der noch heute als Co-Trainer des aktuellen Trainers Alois Mraz seinen Mann an der Seitenlinie steht. Er wurde 2002 vom umstrittenen Dieter Schulz beerbt, der wegen Erfolglosigkeit bereits vier Monate später im November freigestellt wurde. Baucke damals zum Trainerwechsel: "Na dann gute Nacht Coburger Handball."
"Wolfi" - "Cveba" - "Wolfi"
Es folgte die erste Amtszeit von Wolfgang Schuhmann, der mit dem HSC von Ende 2002 bis Mitte 2005 große Erfolge in der Angerhalle feierte. Er machte Platz für einen ganz Großen: Olympiasieger Hrvoje "Cveba" Horvat übernahm das Team. Fast vier Jahre leitete der Kroate die Geschicke des Teams, ehe er im Februar 2009 von seinem Vorgänger abgelöst wurde: "Wolfi" Schuhmann stieg wieder als Interimstrainer für fünf Monate ein.
Das "Missverständnis" Sviridenko
Der nächste Trainer war ab Juli 2009 wieder ein Profi: Norbert Kastner holte den Weißrussen Georgi Sviridenko, um seine gut bezahlten Profis aus der "Komfortzone" zu holen, wie der Präsident damals ankündigte. Doch Sviridenko wurde in Coburg zu einem großen Missverständnis, denn nach nicht einmal einem halben Jahr war kurz vor Weihnachten 2009 die Zusammenarbeit mit dem "harten Hund" beendet. Der aus HSC-Sicht teure Zwei-Jahres-Vertrag musste erfüllt werden.
Nachdem Ex-Nationalspieler Christian Rose gemeinsam mit Ralf Baucke und Andreas Müller für drei Monate eingesprungen waren, wurde im Februar 2010 Raimo Wilde verpflichtet. Die emotionale Amtszeit des "Dachdeckers" endete nach Meinungsverschiedenheiten schon im Oktober. Die Saison 2010/2011 brachte der "Klatscher" - also Zdenek Vanek - zu Ende, ehe erneut Publikumsliebling "Cveba" Horvat in die Wahlheimat Coburg zurückgelotst wurde und das unruhige HSC-Schiff in sicheres Fahrwasser führte.