Marius Wolf und Pascal Köpke: Zwei Franken mischen die Bundesliga auf
Autor: Maximilian Glas
Coburg, Donnerstag, 06. Februar 2020
Der Einberger Marius Wolf und der in Herzogenaurach aufgewachsene Pascal Köpke harmonierten im Hertha-Trikot beim Pokal-Achtelfinale auf Schalke prächtig - nur das Happy End blieb aus.
Es sah nach blindem Verständnis aus - und war es in gewisser Weise auch. Marius Wolf zündete in der 12. Minute auf der rechten Außenbahn den Turbo und fand mit einer scharfen, flachen Hereingabe im Fünfmeterraum Pascal Köpke, der mit links nur noch zum 1:0 für die Hertha einschieben musste.
Der Führungstreffer im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Schalke 04 war ein besonderes Tor für die beiden 24-Jährigen. Für Stürmer Köpke war es das erste Pflichtspieltor für den Hauptstadtklub, noch dazu von einem seiner Jugendfreunde vorbereitet. "Wir kennen uns ja schon ewig lang, ich habe gewusst, dass Marius den Ball da hin spielen wird", sagte Köpke nach der Partie bei "Hertha TV".
Köpke und Wolf: Fünf Jahre Seite an Seite beim 1. FC Nürnberg
Der Einberger Wolf und der gebürtige Hanauer Köpke liefen beim 1. FC Nürnberg fünf Jahre Seite an Seite in diversen Jugendmannschaften auf. 2012 beziehungsweise 2013 zog es beide in die bayerische Landeshauptstadt: Wolf wechselte zum TSV 1860 München, Köpke zur SpVgg Unterhaching. Während ihrer Münchner Tage verbrachten die beiden viel Freizeit miteinander, fuhren sogar gemeinsam in den Urlaub. Seit einigen Monaten sind die beiden Jugendfreunde wieder vereint - in der Bundesliga bei Hertha BSC Berlin. Am Dienstagabend standen beide im Pokal in Gelsenkirchen zum ersten Mal gemeinsam in der Berliner Startelf und harmonierten prächtig.
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Köpke bereitete in der 39. Minute sogar noch das 2:0 des polnischen Star-Einkaufs Krzysztof Piatek vor. Trotzdem reichte es letztlich nicht für das Weiterkommen, Schalke setzte sich nach der Verlängerung glücklich mit 3:2 durch. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, standen defensiv relativ lange gut und haben vorne Akzente gesetzt. Darauf können wir aufbauen", resümierte Köpke. Der Sohn des deutschen Nationaltorwarts Andreas Köpke wurde zwar im hessischen Hanau geboren, verbrachte den Großteil seiner Kindheit und Jugend aber in Mittelfranken. Für fünf Jahre hatte er beim ASV und FC Herzogenaurach gespielt, ehe es ihn zum Club zog.
Gleich vier Spieler bei der Hertha haben fränkische Wurzeln
Nürnberger Vergangenheit im Hertha-Trikot weisen nicht nur Wolf und Köpke auf, sondern auch Niklas Stark (2004 bis 2015, geboren im mittelfränkischen Neustadt an der Aisch) und Marvin Plattenhardt (2008 bis 2014). Das komplette Quartett mit fränkischen Wurzeln stand am Dienstagabend in der Startaufstellung von Coach Jürgen Klinsmann.
Seitdem der ehemalige Nationaltrainer das Ruder bei der Alten Dame Ende November übernommen hatte, scheint kein Akteur mehr seinen Stammplatz sicher zu haben. Zuletzt musste sogar Innenverteidiger Stark, immerhin Hertha-Kapitän und deutscher Nationalspieler, häufiger auf der Bank Platz nehmen. Wolf, der am letzten Tag des Sommertransferfensters zur Hertha gewechselt war, musste sich bei Klinsmann zunächst auch hinten anstellen, spielte zuletzt aber im rechten Mittelfeld dreimal in Folge von Anfang an.