Lübeck-Schwartau zermürbt HSC
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Sonntag, 21. April 2019
Der HSC 2000 Coburg verliert nach einer vor allem in der ersten Halbzeit schwachen Vorstellung gegen Lübeck-Schwartau deutlich mit 23:28. Die Gäste zermürbten die Coburger mit ihren lang ausgespielten Angriffen.
Der Vorsprung des HSC 2000 Coburg in der 2. Handball-Bundesliga auf Nichtaufstiegsplatz 3 ist auf einen Zähler geschmolzen. Im Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau geriet der HSC frühzeitig klar in Rückstand und unterlag in der erstmals wieder mit dem blauen Erstligaboden ausgelegten HUK-Arena unter den Augen des tschechischen Nationalspielers Stepan Zeman, Neuzugang für die kommende Saison, verdient mit 23:28. Im Duell der Verfolger zwischen der HSG Nordhorn-Lingen und dem ASV Hamm-Westfalen gewann die HSG knapp mit 28:27.
Die Mannschaft von Jan Gorr bot ihr schwächstes Heimspiel der Saison, sah gegen das Abwehrbollwerk der Gäste, die während des Spiels mit Martin Waschul (muskuläre Verletzung) und Jan Schult (Knieprellung) zwei Akteure ersetzen mussten, keinen Stich.
Auch nach der Pause kam Coburg in keinen Rhythmus, obwohl der Gegner sogar vier Strafwürfe ausließ, aber sonst sehr konsequent mit seinen Chancen umging. "Da hatten wir ein paar Phasen, in denen wir hätten auf zwei Tore verkürzen können. Dieser Big Point ist uns nicht gelungen", zeigte sich Gorr nach der Partie enttäuscht. Bereits am Gründonnerstag hatte Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten beim EHV Aue verloren, so dass sich der Abstand zu Platz 1 sich nicht verringert hat und weiter drei Punkte beträgt. HSC 2000 Coburg - Lübeck-Schw. 23:28 (11:16)
In der zwei Minuten zu früh angepfiffenen Partie mussten die Fans des HSC schon fast fünfeinhalb Minuten auf den ersten Treffer ihrer Mannschaft warten. Für Lübeck eröffnete Antonio Metzner, der kommende Saison für den HC Erlangen in der 1. Liga auf Torejagd gehen wird, aus dem rechten Rückraum den Torreigen. Von einer Torejagd waren die Coburger weit entfernt. Sie taten sich gegen die besonders am Kreis hart zupackende Gästeabwehr schwer, die sehr aufmerksam agierte und mehrere Coburger Querpässe abfing.
Bis der erste gute Spielzug beim HSC saß, dauerte es zehn Minuten. Diesen vollendete Sebastian Weber am Kreis nach schönem Anspiel von Anton Prakapenia. Doch die Fehlerquote im Aufbauspiel blieb hoch, die Anspiele an den Kreis waren oft zu riskant und Pässe weiter nicht gut getimt. Was durchkam, wurde oft eine Beute von Dennis Klockmann im Lübecker Tor.
Nach ungeahndetem Schrittfehler des Gegners gab es zudem die erste Zeitstrafe gegen den HSC. Da liefen die Coburger bereits vier Toren Rückstand hinterher, Jan Gorr rief zur Auszeit. Drei Treffer in 15 Minuten sind ein deutliches Indiz, woran es bis dato haperte. Zudem kassierte Coburg einige vermeidbare Gegentore.
Nur gute drei Minuten nach der ersten Auszeit musste Gorr zur nächsten Timeout greifen, sein Team lag mit sieben Toren in Rückstand, lud den Gegner mit Fehlpässen zum Kontern ein. Die Lübecker Trefferquote war zu diesem Zeitpunkt fast doppelt so hoch. Sie hatten beim Ausspielen ihrer Angriffe alle Zeit der Welt, warteten auf die finale Chance. Daran sollte sich bis zum Abpfiff auch nichts ändern: "Die Gäste haben gezeigt, was man mit Geduld erreichen kann", stellte Gorr nach der Partie fest.