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"Krawuff" scheitern erst im Match-Tiebreak


Autor: Christoph Böger

Coburg, Freitag, 19. März 2021

Das beste Doppel der Welt war in Dubai noch eine Nummer zu groß für Kevin Krawietz und Jan-Lennard Struff.
Der Witzmannsberger Kevin Krawietz streckt sich vergeblich.


Das war eine spannende Kiste, doch das Happyend blieb aus: Mit 3:6, 6:2 und 7:10 verloren Kevin Krawietz und Jan-Lennard Struff am Freitagmittag ihr Halbfinale bei den Duty Free Tennis Championships von Dubai.

Gegen die Topfavoriten und bei diesem Turnier an Eins gesetzten Kolumbianer Robert Farah (Position 1) und Juan Sebastian Cabal (2) hielten die beiden Davis-Cup-Spieler gut mit, boten den Favoriten die Stirn und erzwangen ein Duell auf Augenhöhe. Die Entscheidung fiel erst im Match-Tiebreak. Doch so sehr sich die beiden Deutschen auch bemühten - das perfekt aufeinander eingestellte Top-Duo hatte nach einer kurzen Schwächephase im zweiten Satz immer eine Antwort parat.

Der 1. Satz

Die Kolumbianer spielten in den entscheidenden Momenten die besseren Returns auf dem nahezu leeren Centre Court und servierten zu Beginn der Partie deutlich sicherer als "Krawuff". Da sie selbst keinen einzigen Breakball zuließen, war der erste Durchgang schon nach knapp einer halben Stunde entschieden. Ein Break genügte zum 6:3. Wie schon in den beiden vorausgegangenen Spielen verloren die Deutschen den ersten Satz bei diesem hochklassig besetzten ATP-Turnier und standen wieder unter Druck.

Der 2. Satz

"Krawuff" steigerten sich aber, gingen entschlossen zu Werke und schlugen zielstrebiger zu. Ihr Lohn: Nach einem Break im zweiten Spiel führten sie 3:0. Das gab zusätzliche Sicherheit und reichte zum Satzausgleich, denn weder Jan-Lennard Struff noch Kevin Krawietz erlaubten den Gegnern bei eigenem Aufschlag jetzt noch eine Break-Gelegenheit. Über 4:2 und einem weiteren Break war das Ausgleich nach Sätzen zügig hergestellt (6:2). Wie schon in den beiden Spielen zuvor musste also der Match-Tiebreak die Entscheidung bringen.

Match-Tiebreak

Und da zeigten die Kolumbianer weshalb sie derzeit zu recht an den Positionen 1 und 2 der Doppel-Weltrangliste stehen. Die Top-Gesetzten gaben sich kaum noch eine Blöße.

Sie führten nach einem raschen Mini-Break schnell mit 3:0 und brachten über die Zwischenstände 5:2, 7:4 und 9:7 die Partie sicher nach Hause. Farah spielte dabei nahezu fehlerfrei und avancierte mit bombensicheren Volleys und cleveren Returns - egal ob Cross oder Longline - zum entscheidenden Mann. Struff und Krawietz kamen am Netz nicht mehr an den beiden Serve-und-Volley-Spezialisten vorbei. Egal ob es die Deutschen mit knallharten Passierbällen oder gefühlvollen Lobs versuchten, die laufstarken Kolumbianer antizipierten in den meisten Fällen goldrichtig und gewannen das auf hohem Niveau stehende Spiel nach fast eineinhalb Stunden Spielzeit mit 6:3, 2:6 und 10:6 und zogen somit ins Finale ein.

"Krawuff" verließen zwar mit hängenden Köpfen den Centre Court, konnten aber dennoch stolz auf ihre Leistungen bei diesem Turnier sein. Schließlich spielten die beiden Deutschen drei hervorragende Matches.