Kevin Krawietz ist auf Rockys Spuren
Autor: Maximilian Glas
Witzmannsberg, Montag, 26. August 2019
Für den Witzmannsberger steht mit Partner Andreas Mies ab Mittwoch das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres, die US Open, an. Zuletzt gönnte sich der 27-Jährige eine kleine Trainingspause und besuchte einen berühmten Filmschauplatz in Philadelphia.
290 000 Euro hat Tennisprofi Kevin Krawietz für seinen French-Open-Sieg im Doppel Anfang Juni eingestrichen. Ein Geldregen, der für den bescheidenen Witzmannsberger nach wie vor kein Grund zum Abheben ist. Nach seinem Erstrunden-Aus mit Doppelpartner Andreas Mies beim ATP-Turnier in Winston-Salem im US-Bundesstaat North Carolina vor einer Woche machte sich Krawietz mit dem Auto auf den Weg nach New York City - immerhin sportliche 600 Meilen.
Mittlerweile ist Krawietz nach einem Zwischenstopp in Philadelphia im Big Apple angekommen. Anstatt in einem Fünf-Sterne-Hotel zu residieren, hat es sich der 27-Jährige in einer Air-Unterkunft im New Yorker Stadtteil Queens gemütlich gemacht. Ernst wird es für Krawietz bei seiner zweiten US-Open-Teilnahme am Mittwoch (Uhrzeit noch offen). Mit Partner Andreas Mies trifft der Witzmannsberger in der ersten Runde der Doppelkonkurrenz auf den Briten Dominic Inglot (Doppel-Weltrangliste: Position 41) und den Brasilianer Marcelo Demoliner (48).
Zumindest an den Brasilianer hat das an Nummer 12 gesetzte deutsche Duo gute Erinnerungen. Beim ATP-Turnier im fränkischen Eckental besiegten die Deutschen Demoliner und seinen damaligen Partner Marcus Daniell im Halbfinale.
Eine Runde, die Krawietz und Mies nach ihrem historischen Triumph in Paris in den vergangenen zehn Wochen bei ihren Turnierteilnahmen nicht erreicht haben. Krawietz spricht im Tageblatt-Interview über die vielen knappen Niederlagen zuletzt, seine "Begegnung" mit Rocky Balboa und seine Ziele für das Jahresende.
Herr Krawietz, Sie waren vor einigen Tagen in Philadelphia an der "Rocky-Treppe" und haben die berühmte Pose aus dem Film nachgemacht. Sind Sie ein großer Fan der Filmreihe?
Kevin Krawietz: Ich bin gerade mit einem langjährigen Kumpel, Dominik Schulz, mit dem ich früher bei vielen Jugendturnieren gespielt habe, unterwegs. Wir kennen uns, seitdem wir acht Jahre alt sind. Wir haben zusammen das ganze Jugendtennis durchlebt. Auf einer Turnierreise haben wir irgendwann damit begonnen, "Rocky"-Filme anzuschauen. Innerhalb von drei Tagen hatten wir dann sechs "Rocky"-Teile gesehen. Auch wenn die Filme schon etwas älter sind, bin ich auch heute noch ein Riesenfan von der "Rocky"-Reihe. Da Dominik und ich gemeinsam mit dem Auto von Winston-Salem nach New York gefahren sind und Philadelphia auf dem Weg liegt, haben wir uns gedacht, es wäre doch ideal, mal an der "Rocky-Treppe" vorbeizuschauen. Es war sehr lustig und ein Riesenspaß, einmal an dem Ort zu sein, den man aus den Filmen kennt.
Sie haben auf Ihrer Instagram-Seite folgendes Zitat aus "Rocky" in Englisch veröffentlicht: "Es kommt im Leben nicht darauf an, wie viel du austeilst, sondern darauf, wie viel du einstecken kannst und trotzdem weitermachst." Ist der letzte Satz eine Anlehnung an Ihre sportliche Situation nach den French Open, als Sie fast nur Niederlagen einstecken mussten?