Druckartikel: Kein Kunstwerk, sondern Effizienz - HSC gewinnt Neuhausen

Kein Kunstwerk, sondern Effizienz - HSC gewinnt Neuhausen


Autor: Ralph Bilek

Coburg, Sonntag, 14. Dezember 2014

In den ersten 20 Minuten zelebrierte der HSC Coburg Konterspiel vom Allerfeinsten. Aber danach verwaltete der Gastgeber vor 2102 Zuschauern nur noch das Ergebnis und gewann vor allem auch dank eines starken Martinsen.
Und wieder eine unfreiwillige, aber dafür um so spektakuläre Flugeinlage von Dominik Kelm. Der Coburger Kreisläufer hatte am Samstagabend vor 2102 Zuschauern in der HUK-Arena gegen die Neuhäuser Abwehr einen schweren Stand und erzielte auch nur ein Tor. Fotos: Iris Bilek


Die englische Woche hat beim HSC 2000 Coburg noch einen versöhnlichen Ausklang gefunden. Mit einem sicheren 27:24-Erfolg schickte man den TV Neuhausen auf die Heimreise. Nach 23 Minuten hatte das beim 16:8 viel klarer ausgesehen, doch der HSC agierte dann nicht mehr so zielstrebig.

Der Spielverlauf war ähnlich dem der vergangenen Woche gegen Großwallstadt. Dort führte man mit 17:9 und kurioserweise endete die Partie mit genau dem gleichen Ergebnis.

Coburg musste mit zwei angeschlagenen Spielern in die Partie gehen, aber Matthias Gerlich und Jiri Vitek bissen sich durch. Der Einsatz von Torwart Oliver Krechel, der sich eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen hatte, war nicht geplant und auch nicht nötig. Deswegen begann "HSC-Oldie" Havard Martinsen, der einen klasse Tag erwischte. Und der hatte gleich im ersten Angriff Grund sich tierisch aufzuregen. Erst hatte er einen geblockten Ball noch berührt, es gab trotzdem Einwurf.

Der führte dann zum 1:1, als sich der Coburger Keeper sicher schien, dass der Ball die Linie nicht überquert hatte. Deutlich war von seinen Lippen abzulesen: "Zwei Mal nichts."

Der HSC lief wenig später einem 1:3 hinterher, dann war sein Gegenüber Magnus Becker stinksauer und zwar auf seine Vorderleute. Denn die ließen ihn ein ums andere Mal im Stich, konnten sich bei ihm bedanken, dass es nach neun Minuten nur 4:3 stand. Es war bis zum 5:5 eine Partie der Fehler auf beiden Seiten.

Immer wieder gingen Bälle verloren

Immer wieder gingen die Bälle hüben wie drüben verloren. Beim HSC war dafür die defensive 6:0-Abwehr verantwortlich, die dem recht kurz gewachsenen Neuhauser Rückraum kaum Optionen bot.

Auf der anderen Seite provozierte die offensive 3:2:1-Deckung der Gäste, wie von Jan Gorr auch erwartet, Ballverluste. Was aber bei den Coburgern anders als am Mittwoch funktionierte, war das Konterspiel - sechs der ersten acht Treffer wurden von den HSC-Außenspielern erzielt. Und einer "flog" von Tor zu Tor - der Billek. Sieben Treffer standen beim 13:6 (19.) für ihn zu Buche.

Nach nicht einmal 22 Minuten nahm TVN-Coach Stevic bereits seine zweite Auszeit und Coburg den Fuß vom Gas, schloss überhastet ab, "vertaddelte" den Ball und kassierte sogar zwei Treffer in Überzahl ohne selbst erfolgreich zu sein.

Von sieben auf vier Treffer verkürzten die Gäste den Rückstand und die Souveränität der ersten 20 Minuten war beim HSC verlorenen gegangen. Das lag wohl auch daran, dass die Gäste in der Abwehr defensiver agierten, der HSC nicht mehr zum Konterspiel kam und weiter unkonzentriert abschloss. Näher kamen die Gäste aber nicht heran, weil sie immer wieder an Martinsen scheiterten.

In der ereignisarmen zweiten Halbzeit verwaltete Coburg mehr oder weniger den Vorsprung, ließ sich immer wieder aufs Neue von Cornelius Maas düpieren. Deswegen ließ Gorr auch nach dem 26:20 (51.) an der Seitenlinie nicht locker, gab immer wieder Anweisungen und Kommandos zu seinem verlängerten Arm auf dem Spielfeld, Till Riehn.

Denn seit 30 Minuten verlief die Partie nun absolut ausgeglichen, sein Team hatte sich vom scheinbar sicheren Vorsprung doch etwas einlullen lassen, musste der englischen Woche und den angeschlagenen Spielern Tribut zollen, geriet aber nicht mehr in Bedrängnis.