Die Süddeutsche Meisterschaft im Mixed Martial Arts der Amateure und No Gi Grappling in der Ebersdorfer Frankenlandhalle zeigte ultimative Fights mit höchster Fairness.
Es war das Ziel von Chris Franzkowiak, Mixed Martial Arts (MMA) als fairen und sauberen Kampfsport zu zeigen, der zu Unrecht mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Dafür holte er die Süddeutsche Meisterschaft der Amateure im MMA und No Gi Grappling in die Frankenlandhalle nach Ebersdorf. Nach einem Tag voller Fights, die dem Niveau der Profi-Ebene in nichts nachstanden, konnte Chris Franzkowiak zufrieden feststellen: "Das war eine tolle Veranstaltung."
Es war eine Meisterschaft der Amateure, die von Officials der German Mixed Martial Arts Federation streng überwacht wurde. Die Amateure kämpfen mit etwas schwereren Handschützern, tragen Schienbeinschutz und verzichten auf besonders harte Techniken, wie den Einsatz des Ellenbogens oder des Knies zum Kopf des Gegners. Wer erwartete, deswegen schwache Kämpfe zu sehen, der dürfte sich gewundert haben.
An Härte und Kampfgeist fehlte es keinem der Sportler, die in den am Morgen sorgfältig kontrollierten Gewichtsklassen gegeneinander antraten. Das zeigte überdeutlich der Kampf von Roman Cosmin (Team Minotaurus) und Nils Heinrich (Shi-Ha-Ri Trainingszentrum). Es war der erste Kampf in der Geschichte dieser Meisterschaften der Gemmaf, der in eine vierte Runde ging. Zu ausgeglichen waren die Leistungen der beiden Kämpfer.
Die Richter waren nicht zu einem klaren Ergebnis gekommen. Nach einer harten vierten Runde, in der jeder der beiden noch einmal alles aufbot, ging der Sieg knapp an Niels Heinrich. Nach diesem Kampf liegen sich die beiden Sportler in den Armen, der Besiegte gratuliert dem Sieger. So enden alle Kämpfe.
Selbst als Toni Sipos (Planet Eater) Julian Schickle (Grind Gang) am Boden durch K. o. besiegt, steht am Ende eine faire Geste. Hochkarätig auch die Kämpfe in den hohen Gewichtsklassen. Wie im Profilager, zeigt sich auch bei den Amateuren, dass Körpergewicht Kondition kostet.
Bis zur Erschöpfung
Am Ende eines furios gestarteten Fights in der Schwergewichtsklasse muss Johannes Deiniger (Fighting Sport Club Dachau) nach Punkten besiegt von Philipp Gromoll (Team Hammers Aalen) gestützt werden, als er das Oktagon verlässt. Treffender als einer seiner Teamkameraden es ausdrückte, als die beiden Schwergewichte einander mit letzten Kräften zu werfen versuchten, kann die körperliche Verfassung nicht beschrieben werden: "Wenn jetzt einer loslässt, fallen die beide um." Gerade das, alles zu geben, sich ultimativ mit allen Techniken, die der Kampfsport in seiner Vielfalt anzubieten hat, zu messen. Gerade das macht MMA aus.
Die parallel laufende Meisterschaft im No Gi Grappling stand ein wenig im Schatten der spektakulären Kämpfe im Cage. Kampfsportler, vor allem wohl aus dem Ju Jutsu oder dem Ringen, kamen jedoch auch hier auf ihre Kosten. Der reine Bodenkampf, ohne den gut zu greifenden Anzug, den Gi eben, der Ju Jutsukas, fordert enorme Kraft und hohes technisches Können der Kämpfer. Es ist auch, aber nicht etwa "nur" Trainingsform für den Teil, der im Oktagon fast unvermeidbar zu jedem Fight gehört, nämlich die Auseinandersetzung am Boden. Das Grappling wurde zu einer eigenen spezialisierten Kampfform ausgebaut. Auch hier steht am Ende jedes Kampfes immer die Umarmung der Sportler.