Kabinen-Geheimnisse beim HSC Coburg: "Maulwurf" packt aus
Autor: Christoph Böger
Coburg, Mittwoch, 27. März 2019
Handballer sind oft auch Witzbolde - beim Zweitligisten aus Coburg verrät ein Spieler Interna aus der Umkleide. In unserer Serie stellen wir Frankens Kabinen vor.
Was in der Kabine passiert, ist für die Öffentlichkeit tabu. Sportler vereinbaren Stillschweigen. Doch jetzt bricht einer das Schweigen. Zumindest bei den Coburger Zweitliga-Handballern. Wir haben nämlich einen "Maulwurf" ausfindig gemacht!
Und der liefert interessante Interna aus den Katakomben der HUK-Arena: Einer, der die meisten "Kriege" anzettelt, ist ausgerechnet ein Youngster. Jakob Knauer, aufstrebender Rückraum-Kanonier und U23-Nationalspieler. Der Spaßvogel schürt gerne Zwist: "Der war's! Der hat's getan", weiß unser Geschichtenerzähler.
Schuhe im Mülleimer verstecken oder Schnürsenkel verknoten gehört in der schmucken HSC-Kabine fast schon zum Trainingsalltag. Doch die "Mehl-Wolke-Attacke" war etwas ganz besonderes, wie unser Informant verrät: "Es war der Fön von Felix, und Jakob hatte jede Menge Mehl dabei." Wie einst Max und Moritz freuten sich die beiden Witzbolde diebisch, als sich Jung-Torwart Fabian Apfel mit dem gut gefüllten Fön die Haare trocknen wollte: "Mehl-Alarm" in der HSC-Kabine. Großes Gelächter - gelb-schwarze Schadenfreude!
Und plötzlich brechen die Latten
Üblich ist bei den Handballern aus der Vestestadt nach jedem erfolgreichen Spiel das Kabinen-Sieger-Selfie. Da rutschen alle eng zusammen und auf der schmalen Holzbank wird freudig gepostet. Doch letztens ging das "Casting" in die Hosen: "Die Latten brachen. Die Jungs waren zu schwer. Der Druck zu groß."
Noch ehe der strenge Hausmeister Wind von der Sache bekam, "haben wir das Ding selbst in die Hand genommen und unsere Kabinenbank wieder repariert", verrät der handwerklich geschickte "Maulwurf".
Wasch- und Bällewart, Musikwart
Bei den Vestestädtern - als Tabellenzweiter immerhin einer der ganz heißen Kandidaten auf den Erstliga-Aufstieg - sind die Rollen klar verteilt: Es gibt einen Wäschewart, einen Bällewart, einen Musikwart. Knauer und Max Jaeger sind für die Trikots zuständig. Jeder Spieler hat drei Shirts mit seiner Nummer. Da gibt es viel zu tragen. Drei schwere Taschen hin, drei noch schwerere Taschen retour. Alles muss in die Wäscherei. Ohne Schweiß kein Preis!
Jaegers "Drecks-Job"
20 Bälle müssen mindestens einmal pro Woche von Harz befreit werden. Jaeger, sonst für die Tore von Linksaußen zuständig, ist dafür der Experte. Mit Hilfe einer kleinen Harzkugel streift er den Dreck von den Bällen ab. Er ist dabei sehr schnell. Kein Wunder, den "Drecks-Job" hatte er schon bei seinem Ex-Verein. Seine Kollegen brauchen deutlich länger.