Für den HSC Coburg steht am Mittwoch mit dem Testspiel gegen den Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen in der HUK-Arena der Höhepunkt der Vorbereitung an.
Für die HSC-Handballer gibt es in diesen Tagen kaum Zeit zum Verschnaufen. Nach dem einwöchigen Trainingslager in Gießen und drei Härtetest innerhalb von vier Tagen steht am morgigen Mittwoch das erste öffentliche Testspiel in der HUK-Arena statt. Gegner um 18.30 Uhr ist kein Geringerer als der amtierende deutsche Pokalsieger und Vizemeister, die Rhein-Neckar Löwen. Ähnlich wie die Coburger vollziehen auch die Löwen in diesem Sommer einen personellen Umbruch. Acht Spieler haben den Verein verlassen, fünf neue Akteure sind gekommen. Darunter auch die beiden deutschen Nationalspieler Steffen Fäth (von den Füchsen Berlin) und Jannik Kohlbacher (HSG Wetzlar). Im Vorfeld der Partie geben die beiden Trainer, Nikolaj Jacobsen und Jan Gorr, einen Einblick in den aktuellen Stand der Vorbereitung und wagen eine erste Prognose.
Herr Jacobsen, Sie stecken mit Ihrem Team mitten in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus? Gibt es in diesem Jahr besondere Schwerpunkte?Nikolaj Jacobsen: Ich bin zufrieden mit dem Stand der Vorbereitung, auch wenn ich es mir die letzten Tage etwas kühler gewünscht hätte. Wir haben fünf Neuzugänge auf wichtigen Positionen, man kann schon von einem Umbruch reden. Hier müssen wir den Schwerpunkt natürlich auf das Zusammenspiel legen, da kommt uns ein Test wie gegen den HSC 2000 Coburg gerade richtig.
Welchen Stellenwert hat das Spiel beim HSC für Ihre Mannschaft? Können sich die Zuschauer in der HUK-Arena auf die komplette Mannschaft der Löwen freuen?
Natürlich werden alle Spieler dabei sein, die am Spieltag fit sind. Ich möchte diese Partie nutzen, um unter Wettkampfbedingungen weiter an unserem Feinschliff zu arbeiten.
Coburg schätze ich als sehr gute Mannschaft ein, dazu kommt eine tolle Halle, nette Fans. Wir freuen uns auf die Partie.
Wie sieht der weitere Vorbereitungs-Fahrplan nach dem Spiel in Coburg aus?Viel Zeit bleibt nicht mehr, am 18. August beginnt für uns die Saison mit der ersten Pokalrunde. Wir werden am Wochenende noch ein Turnier in Basel spielen, dann schon folgt die letzte Woche der Vorbereitung.
Das erste Ligaspiel bestreiten Sie am 26. August gegen den TBV Lemgo. Was erwarten Sie von der neuen Bundesliga-Saison und wer landet zum Schluss ganz vorne?Wie in der vergangenen Spielzeit erwarte ich eine spannende Saison. Die Spitze wird enger zusammenrücken, mein Favorit auf den Titel ist der THW Kiel. Kiel hat eine seit Jahren eingespielte Mannschaft und ohne die Champions League die wenigste Belastung der Spitzenclubs. Wir wollen natürlich wieder eine gute Rolle spielen und alle unsere Spiele gewinnen - in jedem Wettbewerb.
Herr Gorr, Sie biegen mit Ihrem Team so langsam auf die Zielgrade der Vorbereitung ein. Welches Zwischenfazit ziehen Sie?Jan Gorr: Das stimmt, wir haben jetzt schon einige Trainingseinheiten und Testspiele absolviert und sind gerade am Belastungshöhepunkt angelangt. Im Prinzip sind wir auf dem angedachten Weg. Viele Sachen sehen schon gut aus, aber wenn man genau hinschaut, klappt längst noch nicht alles. Vor allem die Feinheiten in der Absprache in Abwehr und auch im Angriff müssen noch deutlich präziser werden. Von daher gibt es noch eine Menge zu tun bis zu unserem ersten Pflichtspielauftritt im Pokal in knapp zwei Wochen.
Der HSC 2000 hat in diesem Jahr sieben Neuzugänge zu integrieren. Welche Eindrücke haben Sie bisher von Ihrem neuen Team gewonnen?Die neuen Spieler machen bisher einen guten Job und zeigen eine hohe Integrationsbereitschaft. Generell ist die Mannschaft mit extrem viel Ehrgeiz bei der Sache. Mit Max Jaeger, Fabian Apfel, Felix Sproß, Jakob Knauer und Marcel Timm haben wir einen großen Block an Spielern, die unter 21 Jahren alt sind. Hier wird es ganz wichtig sein, dass die erfahrenen Jungs die junge Garde gerade in schwierigen Situationen auch ein wenig mitziehen. Diese Dinge entstehen aber erst mit der Zeit und in gemeinsam erlebten Stresssituationen. Alles in allem also eine extrem spannende Teammischung.
Das Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen ist das Vorbereitungshighlight schlechthin für den HSC. Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft im Duell mit dem amtierenden Pokalsieger?Wir freuen uns auf dieses Spiel, da man gegen solch einen Gegner nun wirklich nicht alle Tage spielt. Handballerisch ist diese Begegnung natürlich ein Riesenanspruch. Aber das Spiel wird uns helfen, wieder wertvolle Schritte nach vorne zu machen. Deswegen ist es auch wichtig, dass wir nicht mit zu viel Respekt in dieses Duell gehen. Wir wollen frechen Tempo-Handball spielen und damit auch von unserer Seite für ein attraktives Spiel sorgen.
Am 18. August steht mit der ersten Pokalrunde in Kornwestheim das erste Pflichtspiel auf dem Programm. Wie sieht die Vorbereitung bis dahin aus?Mit dem Rhein-Neckar-Löwen-Spiel endet für uns der zweite Vorbereitungsabschnitt. Die Jungs haben dann erst einmal drei Tage Zeit, sich von den vielen Trainingsreizen zu erholen. Im letzten Abschnitt der Vorbereitung geht es dann um den letzten Feinschliff ausgerichtet zur Wettkampfphase. Hier werden wir die bisherigen Spiele gerade im taktischen Bereich noch einmal intensiv aufarbeiten, um übernächste Woche gut gerüstet nach Kornwestheim zu fahren.