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Jan Gorr bleibt bis 2021 in Coburg


Autor: Maximilian Glas

Coburg, Donnerstag, 24. August 2017

Der HSC hat Planungssicherheit: Jan Gorr hat seinen 2018 auslaufenden Vertrag vorzeitig um drei Jahre verlängert. Der 39-Jährige setzt sich hohe Ziele.
Jan Gorr bleibt dem HSC 2000 Coburg bis mindestens 2021 erhalten.  Foto: CT-Archiv


Mit einem gewissen Bauchgrummeln erinnert sich HSC-Vorstandssprecher Stefan Apfel am Donnerstagnachmittag an die wilden HSC-Zeiten, wie er sie bezeichnet. "2008/09 hatten wir in einer Saison vier Trainer. Solche Zeiten möchten wir in Coburg nicht mehr haben, wir wollen Kontinuität und Planungssicherheit." Diese ist zumindest auf der Trainerposition bis 2021 gegeben. Jan Gorr hat seinen ursprünglich 2018 auslaufenden Vertrag vorzeitig um drei Jahre verlängert. Das gaben die Coburger Verantwortlichen im Rahmen der traditionellen Saisoneröffnungs-Pressekonferenz bekannt.

2021 wäre der 39-jährige Hüttenberger bereits für acht Jahre beim HSC 2000 Coburg tätig - für den Profisport eine gefühlte Ewigkeit. "Jan hat uns von der 3. Liga zwischenzeitlich in die 1. Liga geführt, und uns damit nicht nur auf dem Papier weitergebracht, sondern hat auch handballerisch seine Handschrift hinterlassen. Wir spielen mittlerweile einen sehr attraktiven Handball", sagt Apfel. So mache Gorr für den HSC weitaus mehr als ein "gewöhnlicher" Trainer. "Er entwickelt alle Mannschaften mit, ob das die ,Zweite' oder die Jugendmannschaften sind. Die Erfolge unserer A- und B-Junioren tragen seine Handschrift. Dazu ist er auch bei den Schulkooperationen mit seinem Input unverzichtbar."


"Stagnation ist Rückschritt"

Gorr selbst betonte am Donnerstag, dass ihm die Arbeit heute noch genauso viel Spaß mache wie am ersten Tag in der Vestestadt. "Die Vertragsverlängerung ist eine Weichenstellung für die nächsten Jahre. Eigentlich schon eine Entscheidung, die man sich länger überlegen müsste. Aber aufgrund der bisherigen Art und Weise der Zusammenarbeit musste ich nicht lange darüber nachdenken", erklärt Gorr. "Die Zusammenarbeit ist von Wertschätzung und gegenseitigem Vertrauen geprägt. Und das ist nicht selbstverständlich."

Der Hüttenberger gab aber auch zu Protokoll, dass er seine Vertragsverlängerung an einige Bedingungen geknüpft habe. "Ich habe für die nächsten Jahre das ein oder andere Ziel auf meiner Liste stehen, mit denen ich die Herrschaften neben mir (Anm. d. Red.: Stefan Apfel, Florian Dotterweich und Steffen Ramer) auch mal nerven muss", sagt Gorr lächelnd. Ein gemeinsames Ziel des 39-Jährigen und der Führungsriege ist die Rückkehr in die 1. Handball-Bundesliga innerhalb der nächsten zwei Jahre. "Stagnation ist für mich gleichbedeutend mit Rückschritt. Wir haben mit der 1. Liga etwas erlebt, das Hunger auf mehr gemacht hat", sagt Gorr.


Leistungszentrum als Vision

Neben der Profimannschaft liegt Gorr die Weiterentwicklung der Nachwuchsarbeit mindestens genauso am Herzen. Sein Traum für die Zukunft: Ein Jugendleistungszentrum in Coburg mit Handball als Triebfeder, "aber gerne auch sportartübergreifend mit anderen Partnern", so der HSC-Coach.



HSC-Notizen


Weber neuer Co-Captain

Till Riehn wird den HSC 2000 Coburg auch in der kommenden Saison als Kapitän anführen. Sein Stellvertreter und damit Nachfolger von Steffen Coßbau ist ab sofort Kreisläufer Sebastian Weber. "Till hat unsere Mannschaft bereits in den letzten Jahren als Teamkapitän sehr zuverlässig geführt und auch in diesem Jahr habe ich ihm das Amt übertragen. Sebastian ist ein sehr erfahrener und zuverlässiger Spieler, der sich um die Belange seiner Mitspieler kümmert. Ich glaube, dass Till und Sebastian diese Aufgabe gemeinsam sehr gut lösen werden", sagt Gorr.

Neben den Teamkapitänen ist auch die Besetzung des Mannschaftsrates neu gewählt worden. Der Mannschaftsrat wird stellvertretend für das gesamte Team in gewisse Entscheidungsprozesse eingebunden und besteht ab sofort aus Stefan Lex, Dominic Kelm, Oliver Krechel und Florian Billek.


1500 Dauerkarten verkauft

"Eins kann ich versprechen, wir werden auch in der neuen Saison wieder Fans in der Halle haben", sagte Steffen Ramer mit einem Grinsen. Mit dem bisherigen Absatz der Dauerkarten zeigt sich der HSC-Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb durchaus zufrieden. 1500 Dauerkarten und VIP-Tickets wurden bisher abgesetzt - ein leichter Rückgang im Vergleich zur 1. Liga-Saison, aber eine Steigerung zur letzten Zweitliga-Saison 2015/16. Einen Schritt zurück gibt es allerdings beim Hallenboden. Der einfarbige, blaue Hallenboden mit der reinen Handball-Linierung, der von der 1. Handball-Bundesliga vorgeschrieben ist, wird in der kommenden Saison nicht mehr verlegt. Eine wirtschaftliche Entscheidung, so Ramer.