Jan Gorr: "Müssen einen Orkan vermeiden"
Autor: Redaktion
Coburg, Donnerstag, 11. Oktober 2018
Der HSC-Trainer warnt vor der spielstarken Mannschaft und dem begeisterungsfähigen Publikum des TV Emsdetten.
Als der HSC 2000 Coburg im Dezember 2017 beim TV Emsdetten gastierte, war es für die Westfalen das 1000. Spiel in Liga 2. Der Gastgeber für den HSC am Freitagabend (Anwurf um 19.30 Uhr) befindet sich in seiner Jubiläumssaison, absolviert seine 25. Spielzeit und steht damit an der Spitze der ewigen Zweitliga-Tabelle.
Doch mit dem bisherigen Abschneiden (12. Platz, 6:6 Punkte) seiner Mannschaft ist TVE-Trainer Daniel Kubes nicht zufrieden, auch wenn sein Team zwei Spiele weniger auf dem Konto hat. Und HSC-Coach Jan Gorr warnt davor, den letzten Auftritt der Westfalen in Coburg, als die Vestestädter Ende Mai bereits zur Pause mit 17:7 führte, als Maßstab zu nehmen.
"Emsdetten hat sich weiterentwickelt. Mit Janko Bozovic haben sie einen Spieler mit Champions-League-Erfahrung in ihren Reihen, der enorm durchschlagskräftig ist."
Überhaupt gilt es die Wirkungskreise der Individualisten einzugrenzen. Neben Bozovic im rechten Rückraum ist dies insbesondere Merten Krings auf der Mittelposition, den Gorr als "umtriebigen Spieler mit viel Zug zum Tor" bezeichnet. Ganz wichtig wird es sein, Emsdetten nicht in Kontersituationen kommen zu lassen. "Wir wissen wie die Halle mitgeht, wie schnell unser Gegner die Gegenstöße fährt und was dann los ist. Diesen Orkan müssen wir vermeiden", fordert der HSC-Coach eine konzentrierte Spielweise seiner Mannschaft mit wenigen Ballverlusten.
Zudem gibt Gorr zu bedenken, dass Emsdetten neben den hoch ausgefallenen Heimniederlagen gegen Nordhorn-Lingen und Dormagen immerhin Nettelstedt bezwungen habe und auch aus Aue siegreich heimgekehrt sei. "Da hat deren Konterspiel funktioniert." Dass die Emsdettener dennoch über ein ausgeglichenes Team verfügt, zeigt auch die Tatsache, dass sie keinen Spieler unter den besten 20 Werfen der Liga haben.
Insgesamt agieren beide Teams auf einem ähnlichen Niveau, spielen eine Abwehr mit viel Struktur, in der das Körperliche nicht so sehr im Vordergrund steht. Das kommt den Coburgern im Regelfall auch entgegen. Zudem ist beruhigend, dass auch der "zweite Anzug" des HSC funktioniert, wie die Partie gegen Hagen gezeigt hat. "Das war sehr homogen und ist in einer Liga mit 38 Spieltagen und gerade in einer englischen Woche nicht anders zu bewerkstelligen", zeigt sich Gorr zufrieden, der allerdings verletzungsbedingt weiter auf das Quartett Sebastian Weber, Konstantin Poltrum, Petr Linhart und Philipp Barsties verzichten muss.
Auffällig ist, dass es nach dem Durchwechseln kaum einen Bruch gibt, so wie es in der vergangenen Saison doch öfters zu beobachten war. In Emsdetten soll sich erneut die gesamte Breite des Kaders zeigen, der von Gorr auf eine defensive 6:0-Abwehr, aber auch auf eine 5:1-Variante des Gegners eingestellt sein wird. Lösungen dafür zu finden, haben die Coburger bereits mehrmals eindrucksvoll bewiesen.