HSC-Sieg gegen Baunatal war eine klare Sache
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Samstag, 09. Mai 2015
Die Neuansetzung in Baunatal war bereits nach 20 Minuten für den HSC Coburg entschieden. Die Coburger machten schon in der ersten Halbzeit alles klar beim Schlusslicht und gewannen verdient mit 35:25.
21. März 2015, Baunatal - der HSC 2000 Coburg diskutierte über ein Unentschieden, das der einheimische GSV Eintracht, abgeschlagenes Schlusslicht der Liga, feierte wie einen Erfolg. Andreas Bornemann hatte kurz zuvor als siebter Feldspieler das 24:24 erzielt, das 24:25 durch Philipp Seitle verhinderte verbotenerweise Feldspieler Dennis Weinrich, der ins Tor geeilt war. Danach pfiffen die Schiedsrichter die Partie ab und ließen sich nicht belehren, einen Fehler gemacht zu haben.
Deswegen setzte das Sportgericht des deutschen Handballbundes die Partie am Freitag Abend neu an. Im Gegensatz zum Spiel im März waren diesmal Till Riehn und Ronny Göhl dabei. Aber der HSC war vor der Partie immer noch ohne Auswärtszähler im Jahr 2015 und wollte das mit dieser zweiten Chance vor knapp 40 mitgereisten Fans unbedingt ändern.
Man wurde der Favoritenrolle schnell gerecht, weil Baunatal Pech mit seinen Würfen hatte, die ihr Ziel knapp verfehlten oder von Oliver Krechel pariert wurden. Mit teilweise schön herausgespielten Toren zog Coburg auf 5:0 davon. Da rief GSV-Coach Berchten zur Auszeit und nach sieben Minuten kam seine Mannschaft dann doch zum ersten Treffer. Aber die Coburger agierten weiter hoch konzentriert, scheinbar gut erholt nach der einwöchigen Ruhepause.
Mit vielen Balleroberungen in der stets aufmerksamen Abwehr und einem fast ständigem Gegenstoßspiel ließ Coburg Baunatal kaum zur Entfaltung kommen, provozierte so nach nicht einmal 19 Minuten die zweite Auszeit der Baunataler. Die waren diesmal längst nicht so effektiv wie im letzten Aufeinandertreffen und nachdem Oliver Krechel beim Stand von 6:15 einen Strafwurf parierte, war im Gegenzug die erste Zehn-Tore-Führung fällig.
Danach schlichen sich die ersten Fehler überhaupt ins Aufbauspiel der Coburger ein, die mit dem vorgelegten Tempo den Gegner diesmal trotzdem fast schwindelig spielten. In Phasen hatte die Partei nach der klaren Führung schon so etwas von einem Trainingsspiel.
Die Baunataler hatten es dann sogar so eilig weitzuspielen, dass die HSC-Fans nicht einmal in Ruhe ihr Pausengetränk genießen konnten und viele sogar den Auftakt in die zweite Halbzeit verpassten. Aber es gab erst einmal nicht viel wirklich Neues.
Baunatal traf auch die besten Chancen nicht ins Tor, während Coburg schnell und variabel agierte und nach 35 Minuten den Vorsprung auf 22:9 ausgebaut hatte. Dann "streuten" die Coburger wie schon kurz vor dem Wechsel ein paar Fehler zu viel ein, die Baunatal aufweckten und die dadurch auf 13:23 verkürzten.
Was beim HSC jetzt bestens funktionierte war das Spiel an den Kreis, auch weil die Baunataler in der Deckung offensiver agierten. Die Coburger waren selbst vor dem gegnerischen Gehäuse nicht mehr so effektiv wie über die ersten 40 Minuten, so dass die Partie jetzt ziemlich ausgeglichen war. Denn nun kamen die Gastgeber zu eigenen Kontern und waren auch konzentrierter im Abschluss.
Überhaupt nicht mehr einverstanden schien Jan Gorr mit einigen SR-Entscheidungen, doch die vielen nicht mehr ins Gewicht, genauso wenig wie die doch jetzt vielen Fehlwürfe der Coburger, auch wenn das Schlusslicht die zweite Halbzeit sogar für sich entscheiden konnte.
Stimmen zum Spiel
HSC-Trainer Jan Gorr: "Meine Mannschaft ist die Partie mit einer unglaublichen Ernsthaftigkeit angegangen, hat nie locker gelassen."
HSC-GmbH-Geschäftsführer Jochen Knauer: "Wir haben bei Baunatal in den ersten 30 Minuten wenig zugelassen, aber die Baunataler haben sich dann trotzdem nicht aufgegeben."
HSC-Spielführer Ronny Göhl: "Einfach war es unter den Voraussetzungen nicht, aber wir haben von Beginn an konzentriert agiert und mit dem 9:3 den Grundstein gelegt und dieses Mal nicht nachgelassen."
GSV Eintracht Baunatal gegen
HSC 2000 Coburg 25:35 (8:19)
HSC 2000 Coburg: Havard Martinsen, Oliver Krechel - Ronny Göhl (2), Johan Andersson (1), Dominic Kelm (4), Matthias Gerlich (5/3), Sebastian Kirchner (2), Jiri Vitek, Tomas Riha (1), Steffen Coßbau (7/1), Florian Billek (7), Till Riehn (3), Sebastian Roth (3), Philipp Seitle. - Trainer: Jan Gorr.
GSV Eintracht Baunatal: Constantin Paar, Maximilian Kroll - Paul Gbur (3), Christian Schade (2), Marius Fuchs (1), Silas Cornelius Feuring (2/2), Phil Räbiger (1), Felix Gessner (9), Andreas Bornemann (2), Dennis Weinrich (5/1), Frederik Drönner. - Trainer: Markus Berchten.
SR: Christian vom Dorff / Fabian vorm Dorff
Strafminuten: 10 (Gessner 4, Fuchs 4, Gbur) - 10 (Vitek, Coßbau, Riehn, Riha 4). - Siebenmeter: 3/5 - 3/6. - Beste Spieler: Gessner, Weinrich - Billek, Coßbau.