HSC-Fans geschockt: 22:31-Pleite
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Sonntag, 25. Oktober 2015
TSG Friesenheim eroberte die HUK Coburg-Arena am Sonntag im Hurrastil und zeigte einem enttäuschenden Team aus Coburg deutlich die Grenzen auf. "Aufhören- Rufe" der Zuschauer waren nicht zu überhören.
Zwei Mal in Folge hatte die TSG Friesenheim zuletzt mit 26:25 gewonnen, der HSC 2000 Coburg war gegen Minden und Erlangen leer ausgegangen. Das änderte sich auch im dritten Spiel in Folge gegen einen Erstliga-Absteiger nicht. Diesmal wurde es mit dem 22:31 mehr als deutlich. Einige Fans ließen ihrem Frust freien Lauf!
Unter dem Strich hatte der HSC an diesem Tag nicht den Hauch einer Chance. Friesenheim präsentierte sich zu abgebrüht, und bereits zehn Minuten vor dem Abpfiff machten sich die ersten Fans der Coburger auf den Heimweg. Und auch vereinzelte "Aufhören"-Rufe schallten von der Tribüne.
Lange mussten die 2373 Fans gar nicht stehen bis zum ersten Treffer ihrer Mannschaft. Zwei Paraden Jan Kulhanek - 2:0-Führung für die Coburger, ein guter Auftakt, auch wenn es sogar noch mehr hätte sein können, hätte nämlich Sebastian Kirchner nicht zwei Mal frei vergeben.
Das lag auch an deren geschickt verteidigender Abwehr, gegen die der HSC kaum zur Entfaltung kam. Auffällig waren die sieben Stürmerfoul-Entscheidungen in den ersten 20 Minuten. Da fuhren die Schiedsrichter eine klare Linie, übersahen aber nicht nur einmal gegen Dominic Kelm Abwehr im Kreis, so dass der Coburger Kreisläufer einen unheimlich schweren Stand hatte. Zudem bestrafte Friesenheim jeden noch so kleinen technischen Fehler im Stile einer Erstligamannschaft und machte selbst kaum Fehler.
Kelm und Billek nicht einig
Nach 22 Minuten holte sich Jan Gorr sein Team in einer Auszeit an die Seitenlinie.
Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste verdient mit 11:8. Wenig später ergab sich für den HSC die Option zu verkürzen. Zu dritt liefen Steffen Coßbau, Dominic Kelm und Florian Billek einen Konter gegen einen Friesenheimer, doch Kelm und Billek kamen sich dabei in die Quere.Bis zum 10:14 (29.) sollte den Coburgern kein Feldtor mehr gelingen. Immer wieder scheiterte man an Kevin Klier im Gehäuse der TSG. Zudem stockte das Angriffsspiel, kaum ein Ball lief so richtig durch und letztendlich war man von den Einzelaktionen von Romas Kirveliavicius abhängig, der damit aber mehr und mehr überfordert war.
"Watschn" gegen Kirveliavicius
Dessen Backe leuchtete nach 25 Minuten bis in die letzte Reihe, denn er hatte eine "Watschn" von David Schmidt mitbekommen, für den die Partie daraufhin mit einer Roten Karte beendet war.
Der Vorteil der Überzahl war aber schnell dahin, weil sich Till Riehn zu einer unbedachten Aktionen hinreißen ließ, seinen Gegenspieler umschubste und mit einer Zeitstrafe bedacht wurde.Das Halbzeitergebnis spiegelte dann auch die Kräfteverhältnisse verdient zugunsten von Friesenheim wider. Coburg hatte in Abwehr und Angriff noch deutlich Luft nach oben. Auch bei den Abprallern - denn die landeten fast immer beim Gegner.
Manager Heyder tobte
Gleich nach Wiederanpfiff monierte HSC-Manager Wolfgang Heyder genau das, denn nach einer Parade von Oliver Krechel kam die TSG, wie schon so oft vor der Pause, wieder in Ballbesitz.
Wenig später klopfte er ob des x-ten Fehlers des HSC mit beiden Fäusten auf den Tisch.Zwar war Hallensprecher Thomas Apfel nach einem sehenswerten Kontertor von Florian Billek noch der Meinung "dass die Aufholjagd eröffnet ist", aber da hatte Friesenheim etwas dagegen.
Und Coburg fehlten im Angriff die Überraschungsmomente so wie beim 13:18 nach Pass von Vitek auf Harmandic und der Biss in der Abwehr. Über acht Minuten blieb der HSC danach ohne Treffer, Friesenheim war vorentscheidend auf 21:13 enteilt, vor allem dank seiner ausgezeichneten Abwehrarbeit und der guten Wurfquote. Das musste Coburg an diesem Tag neidlos anerkennen.
Stimmen zum Spiel
HSC-Spielführer Till Riehn: "Wir müssen das schnell aus den Köpfen bekommen."HSC-Trainer Jan Gorr: "Das war handballerisch mau von uns. Friesenheim hat herausragend diszipliniert gespielt. Wir haben in der Deckung viel zu passiv agiert. Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben."
TSG-Trainer Benjamin Matschke: "Auf diesen Sieg bin ich gar nicht vorbereitet. Wir waren in allen Bereichen überlegen, haben einen ruhigen Ball gespielt, eine gute Quote. Heute hat alles gepasst."