HSC Coburg wacht in Dormagen erst spät auf
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Freitag, 01. März 2019
Coburg verdirbt dem TSV Bayer beim 27:21-Sieg die anfängliche Karnevalslaune. Die Rheinländer führten mit sechs Treffern, ehe der HSC aufdrehte.
Ein Spiel am Faschingswochenende im Rheinland - für den HSC 2000 Coburg war die Partie am Freitagabend beim TSV Bayer Dormagen in dieser Hinsicht Neuland. Neuland war in gewisser Weise auch der Spielausgang. Denn nach zwei Auswärtsniederlagen in Folge stand erstmals seit Mitte Dezember wieder ein 27:21-Erfolg in fremder Halle zu Buche.
Danach hatte es in der ersten Viertelstunde jedoch überhaupt nicht ausgesehen. Denn mit sechs Toren lagen die Coburger, die mit Markus Hagelin und Anton Prakapenia antraten, in Rückstand. "Man kann nicht in Worte fassen, was wir in der ersten Viertelstunde gespielt haben. Es ist eines Tabellenzweiten nicht würdig", fand HSC-Rechtsaußen Florian Billek nach der Partie deutliche Worte. "Wir lassen in der Abwehr die Aggressivität vermissen, lassen unseren Torhüter alleine. Vorne spielen wir keine hochwertigen Chancen heraus." Erst nach 20 Minuten kamen die Coburger besser ins Spiel, nach 40 Minuten kippte die Partie schließlich.
TSV Bayer Dormagen - HSC 2000 Coburg 21:27 (13:11)
Die Coburger erwischten einen grausigen Start - anders kann man es nicht ausdrücken. Im Zusammenspiel ging in den ersten zehn Minuten kaum etwas zusammen. Einzig der Spielzug auf Max Jaeger auf Linksaußen brachte etwas Zählbares ein. Nach gerade einmal sieben Minuten rief HSC-Trainer Jan Gorr sein Team zu einer Auszeit an die Seitenlinie. Wie schon in der Partie gegen Aue bekamen die Coburger in der Abwehr keinen rechten Zugriff auf den Gegner, haderten mit Schiedsrichterentscheidungen, spielten aber auch viel zu riskant in ihren Angriffsaktionen. Immer wieder spielten die Gastgeber erfolgreich über die Außenpositionen und setzten sich Tor um Tor ab. Die HSCler hatten dem schnellen Spiel der Rheinländer wenig entgegenzusetzen.
Auch die recht riskante Spielweise im Angriff behielten die Coburger bei, waren damit aber zumindest über den Kreis erfolgreich. Nach einem zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand fand der HSC nach 20 Minuten doch etwas besser ins Spiel. Dormagen vergab nun mehrere Angriffe in Folge, und jetzt waren es die Gäste, die schnell vor dem gegnerischen Gehäuse waren und ihre Konterchancen nutzten. Auf zwei Tore kamen die Coburger heran, ehe ein vermeintliches Foul an Markus Hagelin von den Unparteiischen nicht geahndet wurde und Dormagen seinen Vorsprung wieder auf drei Treffer ausbaute.
In der sehr kampfbetonten Partie fanden die Coburger nun bessere Lösungen und hatten zudem in einigen Szenen Glück, dass riskante Pässe am Ende doch irgendwie beim Nebenmann ankamen.
Zwar gelang dem HSC nach dem Wechsel schnell der direkte Anschluss (13:12), aber danach diktierten wieder die Gastgeber das Geschehen. Coburg fand gegen die "gummiwandartige" Deckung des TSV kein Durchkommen, probierte es weiterhin über den Kreis, der aber in der Regel gut abgeschirmt war. Doch nach 40 Minuten war es dann doch soweit: Mit einem schnellen Vorstoß, den Jaeger erfolgreich abschloss gelang der Ausgleich, und gleich im nächsten Angriff machte Florian Billek die erste Coburger Führung perfekt (17:18, 42.).