HSC 2000 Coburg gelingt Revanche gegen Hamm-Westfalen eindrucksvoll
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Sonntag, 03. November 2019
Der HSC 2000 Coburg wirbelt Verfolger ASV Hamm-Westfalen mit 36:28 auseinander. Im Angriff glänzen Florian Billek und Andreas Schröder mit elf bzw. acht Toren, im Tor steht einmal mehr Jan Kulhanek seinen Mann.
Der HSC 2000 Coburg und der ASV Hamm-Westfalen boten den 2851 Zuschauern in der HUK-Arena am Samstagabend ein Hochtempospiel, ein wahres Handball-Spektakel. Mit einem 36:28-Erfolg revanchierte sich Coburg für die bittere Niederlage an gleicher Stelle im Mai. Beim HSC brillierte Florian Billek, der alle seine elf Würfe im gegnerischen Tor versenkte, und ein in der Abwehr rackernder und im Angriff kaum zu stoppender Andreas Schröder. Fast schon obligatorisch war die bärenstarke Leistung von Torhüter Jan Kulhanek, der vor dem Spiel seinen Vertrag verlängert hatte.
Aufseiten der Westfalen war der ehemalige HSCler Stefan Lex nahezu auf sich alleine gestellt. Trotzdem hatten die Hammer ihren Anteil an dieser packenden Partie, weil sie Coburg vor immer neue Aufgaben stellten - ohne durchschlagenden Erfolg. Siebter Feldspieler, Manndeckung gegen Tobias Varvne, 4:2-Deckung - alles verpuffte gegen berauscht aufspielende Coburger. "Das war eine dominante Leistung mit den richtigen Antworten auf die vom Gegner gestellten Aufgaben", war HSC-Coach Jan Gorr voll des Lobes.
HSC 2000 Coburg - Hamm-Westf. 36:28 (19:13)
Als Dominic "Bobo" Kelm gut eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff der Partie Stühle durch die Halle trug, war klar, dass die etatmäßigen Kreisläufer Sebastian Weber und Stepan Zeman ihre Verletzungen überwunden hatten. Kelm nahm es mit einem Schmunzeln: "Für mich hat es nicht mehr gereicht", so der "Stand-by-Zweitligaspieler". Dafür gab es neue schlechte Nachrichten aus dem Rückraum. Christoph Neuhold laboriert an muskulären Problemen an der Wade. Sein Einsatz war unmöglich, die Ausfallzeit ist noch offen. Ihn selbst ärgerte es am meisten, war Hamm doch seine erste Station hierzulande.
Gleich der erste Coburger Treffer war sehenswert herausgespielt: Max Jaeger wurde von Schröder per Rückhandanspiel bedient. Nachdem Lex eine schnelle Zwei-Minuten-Strafe kassiert hatte, machte Coburg machte zu wenig aus seinen Optionen. Erst scheiterte Weber, kurz darauf Jaeger frei vor einem weiteren Ex-Coburger, Oliver Krechel, im Tor. Anstatt 4:1 stand es 2:2, ehe sich Marcel Timm energisch gegen zwei Gästespieler durchsetzte. Die ersten gut fünf Minuten brachten einen Vorgeschmack auf das, was noch zu erwarten war. Dazu gehörten auch überragende Paraden von Kulhanek, die eine Drei-Tore-Führung ermöglichte. ASV-Coach Kay Rothenpieler nahm zu diesem Zeitpunkt die Auszeitkarte in die Hand, wartete noch einen Angriff ab und justierte dann sein Team neu.
Die Hammer spielten danach eine Zeitstrafe fast komplett herunter, doch dann kam die Minute des Florian Billek. Erst brachte er losgeschickt von Pontus Zetterman einen Konter im Gehäuse von Krechel unter, mit dem er danach zusammenstieß, was für beide ohne Folgen blieb. Dann erhaschte er einen Querpass von Lex und überraschte damit auch Krechel, der an der Seitenlinie mit der Bank diskutierte. Der HSC-Rechtsaußen traf zum 9:3 ins leere Tor.
Nicht nur dafür gab es von den frenetischen Zuschauern Szenenapplaus, sondern auch für die aufmerksame Deckungsarbeit, bei der um jeden Ball gekämpft wurde. In dieser Phase gelang Coburg einfach alles.