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Höhen und Tiefen beim 28:25-Sieg in Henstedt


Autor: Ralph Bilek

Coburg, Freitag, 26. Dezember 2014

Die Führung vor dem Wechsel hätte beim HSC-Auswärtssieg beim SV Henstedt/Ulzburg deutlicher ausfallen müssen. Zwar verlor Coburg danach auch Jiri Vitek durch eine rote Karte, bewahrte aber kühlen Kopf im hohen Norden zum Start in die Rückrunde.
Dominic Kelm, so wie ihn die Fans lieben, am Kreis trotz intensiver Bedrängnis nicht zu halten. Er war einer der Aktivposten beim 28:25-Sieg des HSC 2000 Coburg im Aufsteigerduell beim SV Henstedt/Ulzburg nördlich von Hamburg am 2. Weihnachtsfeiertag. Fotos: Iris Bilek


von unserem Mitarbeiter Ralph Bilek

Henstedt/Coburg — Wenn Ihnen ihr Zeitungsausträger diese Ausgabe in den Briefkasten gesteckt hat, dann sind die Spieler des HSC 2000 Coburg wohl noch nicht lange in Coburg angekommen oder auf Grund der Wetterlage vielleicht sogar noch unterwegs. Im Gepäck haben sie einen zuckersüßen 28:25-Rückrundenauftaktsieg beim schwächsten Heimteam der Liga (5:17 Punkte) nach Schlusslicht Baunatal. Die über 50 mitgereisten Fans diskutierten beim SV Henstedt/Ulzburg schon zur Pause die viel zu knappe Führung und mussten auch lange um beide Punkte bangen.
Etwas überraschend agierte Ronny Göhl zu Beginn auf der rechten Außenbahn, ansonsten bot sich das gewohnte Anfangsbild. Lange spielen, das war etwas, mit dem die Gastgeber den Schwung des HSC bremsen wollten, lieber einmal ein Zeitspiel riskieren, wenn nicht sofort über Konter etwas ging.
Beide Teams leisteten sich in der Anfangsphase einige Ballverluste und auch im weiteren Spielverlauf gingen viele Bälle verloren. In der Coburger Abwehr war dabei Jiri Vitek hellwach, der seinem Gegenüber gleich zwei Mal den Ball abnahm.
Doch die erste HSC-Führung ließ trotzdem sieben Minuten auf sich warten. Obwohl Vitek von seinem Gegenspieler hart genommen wurde, der dafür eine Zeitstrafe kassierte, brachte der Linkshänder seine Mannschaft mit 4:3 in Führung. Die baute Sebastian Kirchner mit zwei herrlichen Treffern auf 6:3 aus. Das führte nach zehn Minuten zur ersten Auszeit durch Henstedt-Ulzburg. Acht Minuten später war es Jan Gorr, der sein Team an die Seitenlinie rief. Was war zwischenzeitlich passiert? Erst vergab Kelm die Möglichkeit zur Fünf-Tore-Führung und sein Team musste dann in Überzahl den Anschlusstreffer zum 8:9 hinnehmen.
Konzentrierter kehrten die Coburger danach wieder aufs Feld zurück, setzen sich erneut auf vier Treffer ab (11:15). In den vier Minuten bis zum Pausenpfiff "wiederholte" man aber die schlechte Phase aus der Mitte der Halbzeit, blieb ohne weiteren Treffer und ging nur noch mit einer knappen Führung in die Kabine. Auf Grund der Spielanteile hätte die Führung deutlich komfortabler ausfallen müssen.

Viele Fehler, aber toller Endspurt

Auch der Start in den zweiten Durchgang verlief aus Coburger Sicht wenig verheißungsvoll. Es gab viele Fehler, allerdings auf beiden Seiten, und nach 35 Minuten die rote Karte gegen Jiri Vitek, der einen Konter laufenden Spieler der Gastgeber unglücklich erwischte. Drei Minuten später folgte der erste Ausgleich seit der Anfangsphase zum 16:16. Coburg hatte Glück, dass sich beide Mannschaften mit ihren Ballverlusten gegenseitig übertrafen, packte dann sogar einen Kempa-Trick von Seitle auf Billek aus, der einen 4:0-Lauf der Coburger einleitete und für etwas Beruhigung sorgte. Die Gastgeber zogen jetzt das Tempo deutlich an, versuchten immer wieder mit schnellen Vorstößen zu Torerfolgen zu kommen, um den Rückstand wieder einmal so schnell wie möglich zu reduzieren, was erneut gelang.
Dabei profitierten sie einmal mehr von Leichtsinnigkeiten im Coburger Spiel, bestraften dies und kamen auf 23:24, heran, auch weil der HSC beim 19:23 einen Strafwurf fast sträflich vergab. Doch damit hatten die Gastgeber ihr Pulver bis zur Schlussminute bereits verschossen. Da lag der HSC aber mit einem erneuten 4:0-Lauf endgültig uneinholbar in Front.

Stimmen zum Spiel

HSC-Trainer Jan Gorr: "Wir haben das Spiel eigentlich kontrolliert, aber trotzdem immer wieder Probleme. Das lag daran, dass wir mehrere Phasen hatten, in denen wir zu undiszipliniert agiert haben. Dadurch haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht."
HSC-Rückraumspieler Matthias Gerlich: "Das war alles andere als ein lockeres Spiel, es war eng, es war umkämpft. Wir haben es mehrmals nicht geschafft, den Vorsprung auszubauen. Henstedt hat immer wieder Nadelstiche gesetzt. Hinzu kam die rote Karte gegen Vitek. Für die Punkte mussten wir uns schon ganz schön strecken."