Geisterspiele im Coburger Sporttempel?
Autor: Christoph Böger, Maximilian Glas
Coburg, Dienstag, 10. März 2020
Dem BBC Coburg drohen Play-off-Spiele vor leeren Rängen und der HSC 2000 Coburg muss im Titelkampf möglicherweise ohne seine Fans auskommen. Für Karteninhaber soll der Schaden so gering wie möglich gehalten werden.
Nun hat das Coronavirus auch erste ernsthafte Auswirkungen auf die Heimspiele des HSC 2000 Coburg und des BBC Coburg in der HUK-Arena. Der Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga und der für die Play-offs qualifizierte Basketball-Drittligist müssen ihre nächsten Partien in der Ballsporthalle auf der Lauterer Höhe möglicherweise vor Ausschluss der Öffentlichkeit austragen! Geisterspiele in der HUK-Arena?
Verbot bis Ende der Osterferien
Grund dafür ist ein Beschluss der bayerischen Staatsregierung, die bis zum Samstag, 18. April, sämtliche Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern untersagt, um ein weiteres Ausbreiten des Coronavirus einzudämmen. Der Beschluss wurde am Dienstag offiziell verabschiedet. So, wie es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gefordert hatte.
Die Gesundheitsbehörde und das Innenressort haben nun entschieden, diese Empfehlung umgehend umzusetzen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das gilt auch für die Vestestadt. Das ist besonders ärgerlich für die beiden großen Coburger Klubs, aber der Beschluss ist - darüber sind sich alle Beteiligten einig - nachvollziehbar. Auch wenn es gerade jetzt bei den Handballern und den "Korbjägern" in die heiße Saisonphase geht.
In Dresden vor 2500 Fans?
Der Spielplan der Basketball-Liga ProB sieht vor, dass das Play-off-Heimspiel des BBC Coburg gegen die Dresden Titans am Sonntag, 22. März, stattfindet. Spiel 1 am kommenden Sonntag in Dresden ist bis jetzt weder von den Gastgebern abgesagt, noch wurde es bislang zu einem Geisterspiel erklärt. "Wir bereiten uns auf ein tolles Spiel vor einer schönen Kulisse vor", so Max von der Wippel, der vergangene Saison noch für den BBC Coburg spielte und nun für die Titans auf Korbjagd geht.
Keine Empfehlung in Sachsen
In Sachsen gab es bis Dienstag keine entsprechende Empfehlung der Landesregierung. "Es sieht derzeit so aus, als müssten wir in Dresden gegen ein starkes Team und 2500 Fans antreten, um dann im Rückspiel schlimmstenfalls in einer leeren Halle an den Start gehen zu müssen", erklärt Martin Vogel, Pressesprecher des BBC Coburg. "Es wäre sicher wünschenswert, wenn hier deutschlandweit koordiniert gehandelt werden würde."
Die BBC-Verantwortlichen planen auch Kontakt mit dem zuständigen Gesundheitsamt in Sachsen aufzunehmen, ob denn die Coburger Auswärtsfans - mit rund 40 sei zu rechnen - das Spiel besuchen dürfen.