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Eichas Trainer Pluta: "Die Doppelbelastung war enorm"


Autor: Maximilian Glas

Coburg, Donnerstag, 08. Juni 2017

Steffen Pluta hat in der Winterpause die Bayernliga-Mannschaft der Spvg Eicha übernommen und den Klassenerhalt geschafft. Im Interview blickt er zurück.
Stürmerin Anna Illmer knipste in diesem Jahr neunmal für die Trächerinnen in der Bayernliga.  Foto: Heinrich Weiß


Herr Pluta, mit nur sechs Punkten in der Hinserie war Eicha abgeschlagenes Schlusslicht. Als "Feuerwehrmann" haben Sie die Mannschaft schnell stabilisiert und mit 16 Punkten in der Rückrunde zum sportlichen Klassenerhalt geführt. An welchen Hebeln haben sie besonders angesetzt?
Steffen Pluta: Ich habe die Mannschaft ja bereits im Vizemeisterjahr 2014/15 trainiert und kenne somit die Stärken und Schwächen des Teams. In der Hinrunde hat man einfach zu viele Gegentore erhalten. Somit hatte ich mich entschieden, mit einen anderen Spielsystem in die Rückrunde zu starten. Der Mannschaft habe ich ein personelles und sportliches Konzept vorgelegt, wie ich es mir vorstelle, den Klassenerhalt zu schaffen. Jede einzelne Spielerin hat sofort diese Ideen mitgetragen und verinnerlicht. Ich denke, dass dies der Grundstein des Erfolges war.

Neben Ihrer Tätigkeit in Eicha waren Sie noch als Co-Trainer bei der U19 des FC Coburg tätig. Wie fordernd war für Sie diese Doppelbelastung in den letzten Monaten?
Diese Doppelbelastung war enorm. Zum beruflichen Alltagsstress stand jeden Tag Fußball auf der To-do-Liste. Nicht nur das man täglich ein Fußballtraining absolvieren musste, sondern auch die Organisation der Teams, sowie die langen, zeitintensiven Auswärtsfahrten beider Teams. Gefühlt kenne ich jetzt jeden Sportplatz von Großbardorf bis Saaldorf, das kurz vor Salzburg an der Österreichischen Grenze liegt, in ganz Bayern.

Inwieweit ist es schwierig, sich täglich in der Trainingsarbeit von Herren auf Damen umzustellen?
Ich denke, dass sich Trainingsinhalte der U19 zu den Damen sehr gut ergänzt haben. Koordinationsübungen und Spielformen haben keinen Unterschied gemacht, lediglich zum Abschlusstraining vor dem Wettkampf waren es unterschiedliche Schwerpunkte, um die Mannschaft auf die bevorstehende Aufgabe einzustimmen.

Sie stellen das Traineramt in Eicha zur neuen Saison wieder zur Verfügung. Gab es keine Überlegung, auch in der nächsten Saison weiterzumachen?
Bereits im Dezember 2016 haben personelle Gespräche mit dem NLZ-Leiter Markus Fischer für die neue Saison stattgefunden. Hier habe ich mich gleich bereit erklärt, mit Lars Scheler den Weg im NLZ Coburg weiterzugehen. Dass sich in der Rückrunde eine zu schaffende zeitliche Konstellation für eine Doppelbelastung ergeben hat, war eher Zufall. Einen Plan B für die Mädels gab es nicht. Somit war für alle Beteiligten erst mal klar, dass ich nur zur Rückrunde zur Verfügung stehen kann.

Sind Sie als Kenner des Fußballs in Eicha in die Suche nach einem Nachfolger involviert?
Eine Namenssammlung von möglichen Trainer-Kandidaten sind seitens der Spielerinnen an den Vorstand getragen worden. Somit hoffe ich doch, dass man schon in Kontakt mit den Kandidaten steht.

Was trauen Sie den Bayernliga-Damen in der nächsten Saison und mittelfristig zu?
Die Mannschaft ist absolut im Umbruch. Leider haben ein paar Mädels angekündigt, etwas kürzertreten zu wollen und in der 2.Mannschaft in Bezirksoberliga dem runden Leder nach zu jagen. Junge Spielerinnen aus der U17 müssen sich noch über jedes einzelne Training Bayernliga-Reife erarbeiten. So denke ich, dass man sich nächste Saison wieder gegen den Abstieg stemmen muss. Auf mittelfristige Sicht hoffe ich, dass die "Jungen Wilden" in der höchsten Liga Bayerns Fuß fassen und dass man sich im gesunden Mittelfeld der Tabelle langfristig etabliert.

Die Fragen stellte
Maximilian Glas.




Die Saison der Spvg Eicha in Zahlen

Saisonbilanz 6 Siege, 4 Unentschieden, 12 Niederlagen, 37:51 Tore, Platz 9

Meiste Einsätze Lisa Sommer, Nina Häublein (je 22), Anna Illmer (21), Jessica Ittner, Nadine Sollmann, Marcella Hoch (je 20), Lisa Hümmer (19)
Meiste Treffer Anna Illmer (9), Lisa Sommer (8), Julia Fellisch (6), Marcella Hoch (5), Lisa Leitzinger (3)

Zuschauer 65 im Durchschnitt (Platz 6); bester Besuch: 120 (SpVgg Greuther Fürth), schwächster Besuch: 40 (Wacker München 2)