Dresdner Rausch stoppt HSC Coburg
Autor: Maximilian Glas
Coburg, Mittwoch, 26. Dezember 2018
Der Abstiegskandidat aus Dresden wächst im Angriff über sich hinaus und lässt den dezimierten Coburgern beim 35:27 letztlich keine Chance.
Nach einer nahezu durchgehend überzeugenden Hinserie sind die Coburger Handballer am Mittwochabend am ersten Spieltag der Rückrunde auf dem harten Glasboden der modernen Dresdner Ballsportarena gelandet. Beim Drittletzten HC Elbflorenz musste sich der HSC mit 27:35 (17:18) geschlagen geben und die Tabellenführung an Balingen-Weilstetten abgeben. Der HBW setzte sich zu Hause mit 25:22 gegen den VfL Lübeck-Schwartau und überwintert nun mit zwei Punkten Vorsprung auf die Coburger.
Nach einer soliden ersten Halbzeit, in der Coburg zumindest im Angriff größtenteils ansehnlichen Handball zeigte, war die verletzungsgeplagte Mannschaft von Trainer Jan Gorr in den zweiten 30 Minuten fast stehend k.o. "Mit zunehmender Spieldauer wuchs das Selbstvertrauen von Dresden, während unsere Kräfte immer mehr schwanden. Das was man bisschen befürchten musste, dass wir mit den wenigen Leuten, dieses Tempo nicht über 60 Minuten gehen können, hat sich letztlich bestätigt", erklärte Gorr nach der Partie. "Dresden hat das durch guten Handball ausgenutzt und sich in einen Rausch gespielt." HC Elbflorenz - HSC Coburg 35:27 (18:17)
Mit lediglich neun Feldspielern musste Gorr die letzte Aufgabe im Kalenderjahr angehen. Neben den vier Langzeitverletzten Petr Linhart, Florian Billek, Philipp Barsties und Sebastian Weber verpasste Christoph Neuhold das zweite Spiel in Folge aufgrund von Rückenproblemen. Bei den Gastgebern war Linksaußen Tim-Philip Jurgeleit wegen Oberschenkelbeschwerden zum Zuschauen verdammt.
Beide Teams starteten mit Tempohandball ohne Schnörkel in die Partie, die Abwehrreihen hatten jeweils kaum Zugriff. Bereits sieben Treffer waren nach drei Minuten (3:4) gefallen. Die Coburger waren in dieser Phase dreimal am Kreis durch Markus Hagelin erfolgreich, der von seinen Landsleuten Tobias Varvne und Pontus Zetterman bedient wurde.
Beim Stand von 5:3 hatte Anton Prakapenia, der einen insgesamt schwachen Tag erlebte, per Tempogegenstoß die Chance, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben - er scheiterte aber am gut auflegten Mario Huhnstock. Eine verpasste Chance, die sich rächen sollte. Denn die Sachsen kamen nun immer besser in Fahrt und waren ebenso wie die Coburger häufig mit Anspielen an den Kreis erfolgreich. Abnehmer war meistens Henning Quade, der mit zehn Treffern sein mit Abstand bestes Saisonspiel ablieferte.
Nach dem 7:7-Ausgleich war es zwischenzeitlich Torhüter Jan Kulhanek mit einer Doppel-Parade zu verdanken, dass Elbflorenz nicht die Führung übernahm. Wenige Augenblicke später gingen die Sachsen durch Quade dann aber doch zum ersten Mal in Front und sollten diesen Vorsprung auch in den restlichen 47 Minuten nicht mehr abgeben.
Die Coburger leisteten sich nun auch im Angriff vermehrt technische Fehler, die Dresden durch die offensive Deckung der beiden "Halben" Gabor Pulay und Arseniy Buschmann provozierte und mit Tempogegenstößen direkt bestrafte. Trotz einiger Fehler war auf den Coburger Angriff im ersten Abschnitt aber noch Verlass. Nach dem 12:15-Rückstand (24.) bewahrte die schwedische Achse um Varvne, der zwischenzeitlich am rechten Knie behandelt werden musste, Zetterman und Hagelin die Ruhe und verkürzte mit einigen schön herausgespielten Treffern auf 17:18 zur Pause.