Der Rauschzustand bei Krawietz und Mies ist zurück
Autor: Maximilian Glas
Witzmannsberg, Dienstag, 03. Sept. 2019
Kevin Krawietz und Andreas Mies halten die deutsche Fahne bei den US Open oben. Das fränkisch-rheinische Duo setzte sich im Louis-Armstrong-Stadium in zwei Sätzen gegen Leonardo Mayer und Joao Sousa durch und steht im Halbfinale.
"Wir spielen uns gerade wieder in einen kleinen Rausch", sagte ein glücklicher Andreas Mies am Dienstagmittag (Ortszeit, New York) am Eurosport-Mikrofon. Wenige Minuten zuvor war der Kölner und sein Partner Kevin Krawietz aus Witzmannsberg mit dem 7:6, 6:4 gegen Leonardo Mayer (Argentinien) und Joao Sousa (Portugal) ins Doppel-Halbfinale der US Open eingezogen - und das nicht an irgendeinem Ort, sondern im etwa 14 000 Zuschauer fassenden Louis Armstrong Stadium.
Dieses war zwar bei weitem nicht voll besetzt, die Stimmung war aber nicht zuletzt dank des deutschen Anhangs prächtig. "Wir haben in der ersten Runde auf einem der kleinen Außenplätze angefangen und spielen jetzt in so einer besonderen Atmosphäre", so Mies. "Wir genießen das total und spielen auf den großen Plätzen noch besser. Das ist einfach geil."
Aufschläge geben Sicherheit
Nach dem Zwei-Satz-Erfolg, den die Deutschen nach 85 Minuten eingetütet hatten, zog es die French-Open-Sieger direkt zum treuen Anhang. Für Freundin Judit gab es von Kevin Krawietz ein Küsschen, Eltern und Freunde wurden herzlich umarmt. Dazu durfte natürlich auch die fast schon zur Tradition gewordene Laola-Welle nicht fehlen.
"Es ist unglaublich im Luis Armstrong Stadium zu spielen. Wir haben sehr gut serviert, hatten aber am Anfang noch etwas Probleme mit unseren Returns. Das haben wir dann aber auch auf die Reihe bekommen", sagte Krawietz beim offiziellen Match-Interview über das Stadionmikrofon. Später fügte er bei Eurosport hinzu: "Unsere guten Aufschlagspiele haben uns Selbstvertrauen gegeben. Da konnten wir die Returns und auch den Tiebreak im ersten Satz etwas entspannter angehen."
Viertelfinale, US Open
Krawietz/Mies - Mayer/Sousa 7:6 (7:4), 6:4
Den etwas besseren Start in den Tiebreak des ersten Satzes erwischten Mayer und Sousa. Dem Portugiesen gelangen zwei Asse, dazu schlug Mies einen Überkopfball ins Netz (3:2). Das Minibreak war nach einem Doppelfehler von Mayer aber schon wieder dahin. Krawietz servierte nach 3:4-Rückstand zweimal perfekt und brachte die Deutschen wieder nach vorne (5:4). Danach setzte Sousa eine relativ leichte Vorhand ins Netz - zwei Satzbälle für "Kramies". Gleich den ersten vollendete der Witzmannsberger mit einem Rückhandvolley nach 48 Minuten Spielzeit. Vor dem Tiebreak brachten beide Paarungen jeweils ihre Aufschlagspiele durch. Den einzigen Breakball des Durchgangs vergaben die Deutschen im vierten Spiel.