Der HSC Coburg geht in Kurzarbeit
Autor: Daniel Ruppert
Coburg, Freitag, 27. März 2020
Die Profis und Mitarbeiter des Tabellenführers der 2. Liga haben den Einschnitten im Geldbeutel zugestimmt. Sportlich ändert sich vorerst nicht viel.
Niemand weiß, wie lange der Spielbetrieb aufgrund der Corona-Krise noch unterbrochen sein wird. In der Handball-Bundesliga hat bereits fast die Hälfte der 18 Vereine Kurzarbeit angemeldet. In der 2. Liga war die DJK Rimpar der erste Klub, der das Modell anwendet, um die Gehälter für Trainer, Spieler und sonstige Mitarbeiter zu reduzieren. Am Donnerstag zog der TuS N-Lübbecke nach, am Freitag folgte Tabellenführer HSC Coburg.
"Unsere Spieler und Mitarbeiter der Geschäftsstelle haben sich bereiterklärt, auf Teile ihres Gehalts zu verzichten und der Kurzarbeit zugestimmt. Das ist ein großes Zeichen für unseren Zusammenhalt", teilte HSC-Geschäftsführer Michael Häfner am Freitag mit. "Dabei möchte ich hervorheben, dass die notwendigen Maßnahmen sofort auf Verständnis gestoßen sind und wirklich alle an einem Strang ziehen, um dem HSC aus dieser Phase zu helfen."
Schon vorher kein Teamtraining
Außer auf dem Gehaltszettel ändert sich für die Profis vorerst nicht viel, denn aufgrund der Ausgangsbeschränkungen trainierte die Mannschaft von Trainer Jan Gorr ohnehin nur eingeschränkt und individuell. "Jeder macht momentan sein eigenes Ding. Ich absolviere bei gutem Wetter Intervallläufe und mache draußen Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht", erzählt Rückraumspieler Andreas Schröder. "Wir machen das gerne, um dem Verein zu helfen", sagt der 28-Jährige.
Doch nicht jeden Tag scheint die Sonne. Zum Glück haben die Coburger Handballer im Laufe der Saison Übungen vom Athletiktrainer gezeigt bekommen, die sie im eigenen Wohnzimmer freiwillig machen können. "Ich versuche, eine Regelmäßigkeit wie bei normalem Betrieb reinzubekommen, baue aber auch mal einen Ruhetag ein", berichtet der ehemalige Akteur des HC Erlangen. "Wenn es irgendwann wieder losgeht, wollen wir alle fit sein."
Nicht nur die Angestellten helfen dem Klub. Auch die Sponsoren des Spitzenreiters leisteten weiter ihren Beitrag. "Momentan kann niemand einschätzen, wie lange die Krise anhält und welche wirtschaftlichen Folgen auf uns und auf unsere Sponsoren zukommen. Umso beeindruckender ist es für uns, dass viele davon bereits jetzt ihre Unterstützung zugesagt haben und uns sowohl in der Krise als auch danach unterstützen", sagt Phillipp Rebhan, Leiter für Marketing und Vertrieb. Zwar hoffe der HSC, dass die Saison weitergespielt und ein Meister ermittelt wird, an erster Stelle stehe jedoch, die Pandemie in den Griff zu bekommen.